KNX mit MDT

[Addadai]

Hallo zusammen,

ich habe vor mein neu geplantes Haus mit Loxone zu bestücken inklusive Extensions. Durch einige eingeholte Meinungen werde ich aber nun doch auf KNX Sensoren und Aktoren setzen anstelle der Extensions. Um nicht zu teuer zu werden, habe ich mir die MDT Aktoren und MDT Tasterinterfaces ausgesucht.

Hat schon jemand Erfahrungen damit gesammelt? Sie sind ja schon deutlich günstiger als Merten, Gira und Co. Wo macht sich dies an der Qualität bemerkbar?

Vielen Dank

[Rova]

Hallo Addadai,

ich habe mich auch aus kostengründen für MDT entschieden. Habe Schaltaktoren, Jal.Aktoren, Dimmaktoren, Binäreingänge, Heizungsaktoren seit einem Jahr im Einsatz. Mit den Tasterinterface habe ich keine Erfahrung da ich die Glastaster von MDT verbaut habe. Bin voll damit zufrieden mit allen Teilen, es hat kein einziges Problem gegeben.
Ich denke Qualitativ sind die Unterschiede eher gering, den Preis bestimmt die Marke und die jeweilige Preispolitik.

L.G Robert

[Davidmei]

Hi

War die Programmierung mit Loxone und den knx sehr schwer?

[Jan W.]

Schwer ist relativ. Schau mal in Post #11 und hole Dir die kostenlose ETS-Lite. Die Einarbeitung in KNX fand ich schon recht zeitaufwändig, die Einbindung in Loxone ist aber einfach.

[RobertS]

Ich verwende einige Schalt- Dimm- und Jalousieaktoren von MDT und hatte keinerlei Probleme, weder bei der Konfiguration noch seitdem im tgl. Betrieb.
Eher im Gegenteil, die ETS-Datenbanken sind, im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, auf der Webseite vollständig vorhanden und einfach zu finden.

Schöne Grüße
Robert

PS: Ich arbeite weder bei noch mit MDT, bin nur User.

[Jan W.]

Hallo Addadal,

das von Dir verlinkte Tasterinterface ist kein "reiner" KNX Taster, sondern ein Interface, um 6 herkömmliche Taster an den KNX Bus anzuschließen. Ja, das ist deutlich günstiger, als z.B.

http://www.voltking.de/schalterprogramme/gira/bussystem-tastsensor/gira-513300-knx-tastsensor-3-komfort-1er.html

und

http://www.voltking.de/schalterprogramme/gira/bussystem-ankoppler/gira-200800-busankoppler-1er.html

Für einen direkten Vergleich müsstest Du noch den Preis von 6 herkömmlichen Tastern zum MDT Tasterinterface addieren. Der KNX Taster von Gira hat zusätzlich einen Temperaturfühler integriert, 6 mehrfarbige LEDs und eine Hintergrundbeleuchtung, die sogar gedimmt werden kann - sieht also deutlich anders aus. Falls Du bei herkömmlichen Tastern noch mehrere Dosen bohren musst und das nicht selbst machst, evtl. noch diese Kosten einrechnen.

Du kannst natürlich auch aus Deinem Schalterprogramm einen SPS Taster nehmen (sofern es so etwas gibt), also z.B.

http://www.voltking.de/schalterprogramme/gira/bussystem-tastsensor/gira-2003100-sps-taster-3fach-1er.html

und den mit dem MDT Tasterinterface verbinden. Dann hast Du aber nicht die Möglchkeit gleichzeitig 6 LEDs zu schalten UND 6 Tasten / Eingänge. Die Minderkosten gegenüber den o.a. reinen KNX Tastern sind nicht mehr sehr groß und der Temperaturfühler ist auch nicht dabei.

Bei den Schaltern ist es mehr die Frage der Optik, für welche Lösung Du Dich entscheidest. Die Verarbeitung der Tastendrücke über den KNX Bus zur Loxone ist bei beiden Varianten gleich und die Programmierung per ETS wahrscheinlich ähnlich.

Ich fand die KNX Taster deutlich moderner und eleganter, als die "old-school" Tasterleisten und daher haben wir die ausgewählt, aber das ist eine Geschmacksfrage.

Gruß Jan

[Addadai]

Hallo,

vielen Dank für das Feedback. Ich hatte mich für Standardtaster von Gira entschieden, da ich diese schöner finde und der WAF höher ist Bei diesen würde ich auch gerne bleiben. Ggf. könnte ich anstatt der Tasterinterfaces noch Binäreingänge in dem HV nutzen, aber da muss ich erstmal sehen, wie es mit dem Platz dort aussieht.

[RobertS]

Einer der Vorteile von KNX ist ja grade die einfachere Verkabelung durch den Bus, du brauchst damit pro Dose nur ein Kabel (2 Adern) für alle Funktionen (Taster, Sensoren, LEDs,...).
Andernfalls brauchst du bei Mehrfachtastern jede Menge Adern und auch Eingänge (=Extensions). Die Kosten dafür, plus der zusätzliche Verkabelungsaufwand (falls du es nicht selber machst) und der zusätzlich nötige Platz im Verteilerschrank relativieren die Preise der KNX-Taster dann wieder deutlich.

just my 2 cents
Robert

[Jan W.]

Hallo Addadai,

die Serie von Gira habe ich zufälligerweise auch - finde ich immer noch schön. Habe nicht die flache Montageart gewählt, da mir die 4-eckigen Dosen zu umständlich einzubauen waren. Der Unterschied ist i.d.R. kaum zu sehen.

Ich würde mir evtl. überlegen, die Verkabelung über richtiges KNX Kabel als physikalischen Bus zu verlegen. Damit bist Du zwar auf KNX für die Taster festgelegt, aber die Verkabelung als Bus von Raum zu Raum ist deutlich einfacher. Falls Du noch Präsenzmelder über KNX anbinden möchtest, kannst Du die ebenfalls mit einbinden. Ich habe das Kabel vom letzten Gerät zur Sicherheit noch in den HWR geführt - natürlich nicht als Ring angeschlossen. EG und OG außerdem getrennt, so dass der Miniserver in der Mitte des Busses sitzt.

Eine Verkabelung mit Cat-7 Kabel als Stern ist zwar flexibler, aber deutlich aufwändiger, weil Du dann aus dem physikallischen Stern "Schlaufen" bilden musst und die Kabel zentral auch irgendwo terminieren musst, z.B. auf 8-fach Klemmen, die auch relativ teuer sind. Beides wird aber bei den üblichen Längen im EFH gut funktionieren - ist also am Ende eine Bauchentscheidung. Die vielen "gesparten" Eingänge auf dem Miniserver bzw. der Extensions gingen bei mir für die Tür- und Fensterkontakte im EG und OG und Bewegungsmelder im Außenbereich größtenteils drauf.

Gruß Jan

[Robert L.]

gibt auch von MDT noch die "normalen" KNX-Taster, falls man irgendwo mal mehr funktionen braucht

http://www.mdt.de/Taster.html

[Addadai]

Vielen Dank für eure Hilfe. Ich habe schon die Verkabelung größtenteils fertig und hatte mich für eine Cat 7 Sternverkabelung entschieden. Dann bin ich frei in allen weiteren Entscheidungen. Ich werde dann die Taster wahrscheinlich über tasterinterfaces anschließen.

@Jan: Wie hast du deine Gira Taster in KNX eingebunden?

[Robert L.]

Cat 7 Sternverkabelung entschieden:



dann brauchst ja auch keine UP-Tasterinterface sondern kann z.b. den konzentrator verwenden
der ist zwar nicht viel billiger, hat aber ein Hutschienengehäuse und braucht weniger platz..





(ich hab das jetzt nicht gesagt: aber rein theortesich "funktioniert" übers CAT7 auch KNX drüber, auch wenn JEDER KNXler dir sagen wird, dass man das AUF KEINEN FALL so macht...)

[Jan W.]

Wie fast alle KNX Komponenten, musst Du diese über ETS initialisieren. Das ist für die erst Komponente durchaus recht zeitaufwändig. Du benötigst mindestens den Miniserver (für die Verbindung IP-Netz zu KNX), ein KNX Netzteil (mit Drossel, da die Spannung und Daten über die 2 Adern des Busses laufen), die KNX Komponente und die ETS5 Software. Die Demo-Version gibt's kostenlos und reicht Dir für die Initialisierung völlig aus. Die Lizenzbeschränkung besteht darin, dass Du pro Projekt nur 3 Geräte einbinden kannst. Hast Du mehr KNX Komponenten musst Du diese auf mehrere Projekte aufteilen. Das ist aber überhaupt kein Problem, wenn Du die Intelligenz (weitgehend) auf dem Miniserver haben möchtest. Mit der ETS Software wird das Gerät einmalig parametrisiert / initialisiert und dann kannst Du es in der Loxone Config über einen KNX Sensor bzw. Aktor wie einen physikalischen Ein- bzw. Ausgang verwenden. Siehe auch hier oder hier (nur der letzte Absatz) oder hier (3. Absatz).

Ich hatte viel zu den KNX Adressen recherchiert und mir überlegt, wie ich die Komponenten am Besten adressiere: pro Raum, Funktion, Etage etc. Eigentlich ist das für so ein kleines Projekt relativ egal - dokumentieren sollte man das verwendete Schema, damit man in einigen Jahren noch Anpassungen / Erweiterungen vornehmen kann. Ein KNX Partner wird Dir sicherlich mehr sagen können, aber bei der Verbindung KNX - Loxone ist es deutlich einfacher, die Logik über die Loxone Config durchzuführen und dann wirst Du mit mit den KNX Adressen nach der Erstellung der einzelnen KNX Sensoren bzw. -Aktoren in der Loxone Config nie wieder direkt zu tun haben.

Jeder KNX Sensor hat eine physikalische KNX Adresse, die nur für die Auswahl des Gerätes bei der Konfiguration über ETS verwendet wird. Beim 1. Mal musst Du z.B. eine Taste auf dem Sensor drücken, damit diese Komponente in den Programmiermodus geht, weil ja noch keine Adresse vergeben wurde. Hier einfach im Handbuch Deiner Komponente nachlesen. Außerdem gibt es Gruppenadressen für die auszulösenden Funktionen. Diese Gruppenadressen trägst Du dann in der Loxone Config in die KNX Sensoren ein und kannst Die "Verdrahtung" vornehmen. Die Loxone Doku beschreibt dies recht gut, siehe hier.

[Jan W.]

Hab ich noch gefunden: hier wird der KNX Teil gut mit Bildern beschrieben und bei Loxone die anschließende Einbindung in die Config.

[Gast]

Ich habe seit ca. 1,5 Jahren MDT Komponenten im Einsatz (Glastaster, Schaltaktoren und Rolladenaktoren) und bin sehr zufrieden. Hier aber nun ein wichtiger Tipp für dich: Verlasse dich nicht darauf, dass der Miniserver die optimale Schnittstelle zum Programmieren von KNX Komponenten ist. Ich habe sehr viel Zeit bei der Inbetriebnahme vertrödelt und habe mehrfach geflucht! Gerade mit MDT Komponenten hat der Miniserver (nur beim Programmieren) seine Probleme (vor allem beim Vergeben der Physikalischen Adressen).

Ich habe meine MDT Komponenten mit einer richtigen (zertifizierten) KNX-IP Schnittstelle programmiert und hier musste ich teilweise sogar den Miniserver vom KNX-Bus trennen! Ich hoffe ich habe dir damit einiges an Zeit und Nerven gespart

Gruß,
Michael

[olicat]

Hi,

alte Software-Versionen hatten wohl tatsächlich Probleme mit der Vergabe der PA.

Ich konnte jedoch mit der 6er Version (v6.3 bzw. v6.4) problemlos alle meine MDT-Komponenten (Glastaster, Dimm-, Jalousie-, Schalt- Heizungsaktoren, Binaereingaenge parametrieren. Auch die Berker-, ABB- und Busch-Jaeger-Komponenten waren problemlos zu bearbeiten.

Vielleicht hatte ich einfach nur Glück. Vielleicht hat sich die Firmware aber auch hinsichtlich der KNX-Implementierung verbessert.

Gruesse, Oliver

[Gast]

Hallo Oliver,
danke für deinen Beitrag. Ich hatte nicht nur Probleme mit den alten Software Versionen, sondern auch mit allen neuen. Da ich gerade ein Austauschgerät für meinen defekten Miniserver hier habe, versuchte ich es noch einmal damit. Nun klappt es. Anscheinend hatte mein alter Miniserver auch mit der Hardware ein Problem. Ich war schon kurz davor den Miniserver zu verkaufen, auch weil mir die aktuelle Richtung die Loxone einschlägt nicht sonderlich gefällt. Gruß, Michael