Hallo zusammen,
ich habe in unserem Garten ein automatisches Bewässerungssystem für Rasen und Beete installiert, welches per Loxone gesteuert wird. Da ich keine so rechten Beispiele einer intelligenten Bewässerung gefunden habe, habe ich die Programmierung von Grund auf selbst erstellt. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen ganz hilfreich und gibt ein paar "Ideen", was man machen kann. bewaesserung1.png
Ausgangssituation:
- Bewässerungskreis 1 (Rasen hinten)
- Bewässerungskreis 2 (Rasen vorne)
- Bewässerungskreis 3 (Beete)
Angesteuert werden die Kreise über 3 separate Automatikventile. Das Wasser kommt aus einer Zisterne. Die Pumpe wird nach Druck/Druchfluss ein und ausgeschaltet (nicht über Loxone sondern autarkes Bauteil).
Sensoren:
- Zisternenfüllstand über Drucksonde (0-10V)
- Bodenfeuchtesensor Vegetronix VH400 im Bewässerungskreis 1 (0-1,47V)
- Wetterdaten (Regenwahrscheinlichkeit) über eigenen Wetterserver Rapsberry
Programm/Logik:
Zisterne:
Der Füllstand der Zisterne wird im Programm angezeigt und getrendet. Zusätzlich wird der aktuelle Wasserverbrauch über Differenzbildung (Füllstand vorher/nachher) ermittelt und im Verbrauchszähler erfasst. Das funktioniert allerdings nur, wenn "per Software" Wasser entnommen wird. Bei manueller Entnahme (z. B. Wasserschlauch) natürlich nicht. Trotzdem besser als nichts und man bekommt ein Gefühl dafür, wieviel Wasser man für die Bewässerung verbraucht hat. Der Momentandurchfluss wird ebenfalls angezeigt, ist aber etwas ungenau (je nach Empfindlichkeit der Füllstandssonde)
Bewässerungskreise:
Startet die Automatikbewässerung, wird der erste Bewässerungskreis solange bewässert, bis die Bodenfeuchtigkeit um x% angestiegen ist. Wird der Anstieg nicht erreicht, bricht die Bewässerung nach einer voreingestellten Zeit zur Sicherheit ebenfalls ab. Die notwendige Zeit zur Erhöhung der Bodenfeuchtigkeit wird sich gemerkt und auf die Kreise 2 und 3 (ohne Bodensensor) übertragen. Hier kann man noch einen prozentualen Wert vorgeben, um die Bewässerungsdauer der Kreise 2 und 3 relativ zum Kreis 1 zu beeinflussen (0-200%).
Automatik-Logik:
Ob bewässert werden muss oder nicht wird anhand einer Logik ermittelt und hängt von diversen Voraussetzungen ab:
- Die Bodenfeuchtigkeit muss kleiner als ein vorgegebener Wert sein
- Intervall: Hier gibt man Tage vor, die mindestens seit der letzten Bewässerung verstrichen sein müssen. So kann man z. B. vorgeben, dass maximal alle 7 Tage bewässert wird, egal was die Bodenfeuchtigkeit sagt
- Terrassentüren dürfen nicht geöffnet sein bei Start der Automatik. Läuft die Automatik bereits, ist es egal ob die Türen geöffnet werden oder nicht (kann man auch ändern, bei mir aber nicht sinnvoll, da man beim Austreten nicht durch die Sprenger erfasst wird. Aber wenn die Türen bereits geöffnet sind und die Kinder auf dem Rasen spielen, will ich nicht dass die Automatik startet).
- Die Regenwahrscheinlichkeit in den nächsten 3 Tagen muss unter 30% liegen
- Die Bewässerung ist nur in bestimmten Zeiträumen (z. B. morgens zwischen 5-6 Uhr oder Abends zwischen 23-0 Uhr) erlaubt.
- Die Zisterne muss ausreichend gefüllt sein.
Viel Spaß beim Ausprobieren und noch einen schönen (heissen) Sommer!
Grüße,
Micha
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