da mir zum einen die Zeit fehlt hier ein vollständiges HowToDO zu erstellen und zum anderen das ganze doch sehr speziell auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist, bitte ich das hier nicht als fertige HowTODO zu verstehen sondern eher als Anregung wie man es machen kann.
Sollten hier Fragen entstehen können diese natürlich gerne auch diskutiert werden soweit es mein Zeitplan zulässt werde ich hier auch gerne helfen...
Vorwort:
Obwohl ich in meinem Neubau doch alles weitestgehend steuern wollte, war das Ochsner Wäremepumpen Thema für mich eher ein rotes Tuch. Zum einen habe ich die Prämisse dass ich nicht frieren will wenn die Lox oder der KNX streikt - zum anderen förderten damals alle REcherchen nur das Web2Com Modul (später im Touch integriert) eine Möglichkeit zu Tage das zu steuern.
Also hatte ich es erstmal als "nicht notwendig abgelegt" ...
Bis das Gebäude stand und irgendwann dann plötzlich die Diskussion begann wie man denn die Kühlfunktion (Kühlen mittels Grundwasser, Plattenwärmetauscher und Fußbodenheizung) steuert.
Hier kam dann plötzlich ein "A HA" ERlebnis - denn - niemand hatte bei der Planung berücksichtigt dass Ochsner hier ein externes Bedienfeld vorschreibt, welches an geeigneter Stelle unterzubringen ist. - Ok - Wände Verputzt - keine übrigen Leerrohre (und schon gar nicht an den passenden Stellen - WTF - und nun ?
Dann ging die Recherche los - relativ schnelle Erkenntnis: Weder Heizungsbauer noch der Ochsner Außendienst waren bei dieser Thematik wirklich "FIT" - weitere Recherchen und einige Tage später - es geht um den Taupunkt und die Raum Temp. Hier klären wir mal kurz worum es beim Taupunkt geht: Beim Kühlen wird kaltes Wasser durch die Rohre gepumpt wo normal warmes Wasser für die Fußbodenheizung gepumpt wird (incl. Estrich Heizkreisverteiler, VErsorgungsschacht usw... - da diese nicht isoliert sind kommt es bei zu kaltem Vorlauf hier zu Kondensation. Dieses Kondenzwasser muss ja irgendwo hin- bei den HKV´s tropft es in den Estrich - gar nicht gut - im Heizraum auf den Boden - geht ja noch - im Steigschacht kann es nirgendwo hin - überhaupt nicht gut...) Um das zu vermeiden verwendet Ochsner diese Raumbedieneinheit, welche einen integrierten Taupunktfühler und einen TEMP Fühler hat - damit kann man (wenn man will) eine Umschalt Temp festlegen - also wenn so heiß - dann kühlen - und es wird in dem Raum und an der Stelle der Taupunkt ermittelt und die Vorlauf Temp entsprechend angepasst so dass es nicht zur Kondensation kommt.
Eigentlich eine Gute idee - ABER: Das ganze wird nur in 1 Raum gemessen - und gilt somit für das ganze haus - Zudem soll Das Bedienteil in einen Wohnraum - dass die HKV´s im Gang stehen wo es kühler und damit anfälliger für Kondensation ist hat man offenbar ignoriert. Damit kommen wir gleich zum nächsten Problem - ich habe keinen Platz dafür..
Mehrere Gespräche mit Heizungsbauer und seinem Zulieferer später war klar - Direkter Kontakt zu Ochsner - sogar mit dem Chef Entwickler - Ok - relativ schnelle Erkenntnis die haben nur 2 Lösungen:
1: Die Wärmepumpe entscheidet anhand der Außentemp selbst ob sie in den Kühlmodus geht und sende dann über einen freien Ausgang ein Schaltsignal "ich kühle jetzt"
2: Integration eines 0-10V Steuermoduls (wurde hier im Forum auch schon mal angesprochen) - dann übernimmt aber Loxone die komplette STeuerung der Ochsner (incl. Vorlauf Temp etc..) - das wiederpricht wiederum meinen Vorgaben (wenn Loxone aus dann nicht frieren)
Also Lösung Nr1 - es kommen die ersten heißen Tage - Kühleffekt MAU - Ok - ich schaue mir das mal an - Ok - kann nicht funktionieren - die Ochsner nimmt die Durchschnittstemp - das führt wiederum dazu dass die Schaltschwelle erst um ca. 15 Uhr Nachmittags erreicht wird und bis der Boden kalt ist und Kälte abgibt ist schon alles zu spät. Zudem wird bei dieser Lösung die Taupunkt Regelung abgeschaltet (dafür muss man dann unterschreiben) und selbst für eine Regelung (man kann ja nicht regeln sondern nur schalten) sorgen. Also habe ich in die HKV´s anlege Feuchtigkeitssensoren gebaut welche ein Signal melden wenn es da kondensiert - dann wurden die HKV Stellventile zu gefahren.
Aber wie gesagt - Die Lösung war ohnehin Murks - denn die Vorlauf Temp war fix vorgegeben - und wenn mal gekühlt wurde - dann war ratz fatz Kondensation da und die Anlage hat abgeschaltet.
Kommen wir nun zu MEINER Lösung des Problems:
Viele Tage/Stunden Wochen später habe ich ermittelt dass die Ochsner per EBUS mit allen Komponenten und allen Bedienteilen kommuniziert (dazu gibt es im Netz einige Infos)
Weitere Recherchen später - es gibt ein Projekt für EBUS und eine Firma die EBUS Komponenten kommerziell herstellt.
EBUSD: https://github.com/john30/ebusd/wiki
Adapter: https://www.eservice-online.de/shop/...us-koppler-usb
Damit kann man (mit einigem Fummeln und basteln schon mal eine Verbindung zwischen einem PC (oder RPI) und der Ochsner herstellen.
Als nächstes Problem - beim EBUSD gab es zu dem Zeitpunkt keine Config Files für meine Ochner mit OTE3 Regler - da Ochsner die Steuercodes nicht raus rückt war hier viel beobachten - mitloggen und testen erforderlich - zudem gilt das dann vermutlich nur für OTE3 Regler und GWWP. Der Autor hat mir hier auch sehr geholfen - ....
Ok - die Kommunikation zwischen RPI und Ochsner steht... - Als nächsten möchten wir das mit der Loxone verbinden.
Also auf dem RPI KNXD installiert (https://github.com/knxd/knxd) - dieser verbindet sich nun über Ethernet mit dem KNX Teil der Loxone - ok nun kann ich schon mal Befehle in den Bus senden und Daten vom Bus Empfangen....
als nächstes LinKNX installiert (http://linknx.sourceforge.net/) - das "puffert" für einen alles im Hintergrund was über KNX Bus kommt (natürlich nur die Parameter /GA´s) die man configuriert hat.
Weiterhin kann man damit auch Befehle/Werte in dien Bus senden - auch hier übernimmt linknx den Part alles entsprechend in die passenden Datentypen umzuwandeln.
Gut - nun kann der RPI auch mit dem BUS - und somit mit der Loxone kommunizieren.
Nun brauchen wir noch einen "vermittler" - da Perl die einzige Scriptsprache ist die ich einigermaßen beherrsche und die auf dem RPI läuft habe ich in Perl was gezimmert das:
1: Die Werte von der Ochsner abholt (abfrage EBUSD an Ochsner)
2: Die abgeholten Werte aufbereitet und an den KNX Bus sendet
3: Werte vom KNX Bus entgegennimmt (steuerbefehle von der Lox)
4: Diese Werte interpretiert und an den EBUSD sendet
Im Endeffekt erreiche ich mit dieser Lösung folgendes:
1: Ich erhalte ALLE relevanten Werte von der Ochsner
2: Ich kann den Heizungsmodus und die Vorlauf Temp über die Lox steuern
Zum Abschluss nochmals zurück zum Taupunkt:
Obwohl ich ja nun die Vorlauf Temp steuern kann müsste diese ja noch immer manuell in der Lox vorgegeben werden und wie gesagt - ist der Vorlauf nicht kalt genug bringt die Kühlung über FB Heizung nix. Also weitere Recherche: Von Elstner Elektronik gibt es KNX basierende Sensoren die neben Temp, Luftfeuchtigtkeit und anderen Werten auch den Taupunkt ausgeben. Also habe ich nun von diesen 4 Stück montiert (2 im EG 2 im OG). Nun nehme ich den "höchsten Taupunkt Wert" + 1,5 Grad Sicherheitsreserve. Die eigentliche Regelung läuft dann wieder über die Loxone und die Heizkreis Aktoren (wie auch für Winterbetrieb)
Natürlich darf man sich das nicht wie bei einer Klimaanlage vorstellen - aber man erreicht 1-2 Grad "kühlung" und man glaubt nicht wie viel im Hochsommer 1-2 Grad "kühler" sind .......
Zusammengefasst:
- Steuerung der Ochsner (und auch anderer via EBUS kommunizierender Systeme) ist möglich - aber NICHT out of the BOX
- Kühlung per FBH ist möglich - aber leider auch nicht Out of The box wie es die Heizungsbauer gerne suggerieren
Im Anhang noch ein paar Screenshots wie das auf Loxone Seite aussieht: (nur die Rohdaten)
PS: Vorteil dieser Lösung ist noch dass diese NICHT Loxone spezifisch ist - man könnte diese auch mit jeder anderen KNX basierenden Visu oder banal mit Tastern/Touch Pannels auf KNX Basis verwenden ...
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