Heizungssteuerung - was meint Ihr dazu?

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  • blaess
    Smart Home'r
    • 06.09.2015
    • 81

    #1

    Heizungssteuerung - was meint Ihr dazu?

    Hallo zusammen
    es wird ja ziemlich viel über Heizungssteuerung, IRR, Vorlauftemperatur, hydraulischer Abgleich usw. diskutiert. Ich verfolge die Themen interessiert.
    Ich möchte nun einmal meinen Ansatz zur Diskussion stellen. Wie sinnvoll er ist, wo es eventuell potential für Verbesserungen gibt oder was man ändern sollte.

    Ausgangslage:
    - Minergie-P Haus, also niedrige Verluste
    - Bodenheizung, 15 Kreise (einen pro Raum / 4 Kreise für Kochen/Wohnen), analoge Stellventile
    - Sole-Wärmepumpe, 125m Bohrung, 5kW Heizleistung, ohne Speicher
    - 1-Wire Raumfühler

    Logik:
    - IRR reguliert den Raum basierend auf den Temperaturanforderung (Ist/Soll Temperatur), Wert vom analogen Stellventil will verstellt (AQ1, 0-10)
    - Ich summiere die Werte aller AQ1 Ausgänge der IIR. Das Resultat ist sozusagen der Temperaturbedarf des Hauses. Mittels 2-Punkt Regler schalte ich dann die Wärmepumpe ein oder aus.
    - Mindestens 3 Kreise sind immer offen (Badezimmer) -> dort ist die Soll Temp des IRR auf 24°C eingestellt
    - Alle anderen Kreise habe ich immer 20% geöffnet (ausser Schlafzimmer), damit die Wärmepumpe auch bei wenig geöffneten Kreise die Leistung wegbringt
    - Wenn die Wetterprognose für den Folgetag (Sonne 11.00 Uhr) gut ist, unterdrücke ich das Heizen ab Mitternacht. Ausser der Wärmebedarf sei sehr hoch >110 (Summe der AQ1).

    Fazit:
    - Funktioniert sehr gut. Räume habe Schwankungen von +/- 0.1 °C, also sehr konstant (natürlich nur wenn keine Sonneneinstrahlung hilft)
    - Vorlauftemperatur erreicht am Ende zwischen 33 und 35°C. Sicher eher hoch, doch bei einem Speicher mit 26°C Vorlauf, 28°C Speichertemp muss der auch mit >30°C Vorlauf der WP geladen werden. Da ich keine Speicherverluste habe, sicher nicht so schlimm.
    - WP läuft im Moment (also um 0°C Aussentemp) ein- bis zweimal pro Tag, je 3 - 5 Stunden. Also kein Takten oder so.

    Problem:
    - Während der Übergangszeit ist der Wärmebedarf für die meisten Räumen bei Null (Südausrichtung, grosse Fenster). Die Badezimmer (im Norden) werden auch nicht geheizt, da ich die Leistung der WP nicht bei drei Kreisen wegbringe. Vorlauf wird zu hoch, WP schaltet ab und kommt ins Takten. Passiert natürlich nicht, da ich es mit der Steuerung (min Anzahl offene Ventile) verhindere. Im Moment überbrücke ich diese Zeit mit einem Infrarot Handtuchradiator.


    Was meint Ihr dazu? Habt Ihr Fragen? Hat jemand einen Tipp? Gibt es Leute die eine ähnliche Konfig am Laufen haben?
    Gruss
    Blaess

    PS: Habe noch ein Bild von der Vorlauftemp hochgeladen. Die Peaks >50°C sind Warmwasseraufbereitung.



    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von blaess; 27.11.2015, 10:43.
  • blaess
    Smart Home'r
    • 06.09.2015
    • 81

    #2
    Also entweder ist meine Lösung verdammt gut oder grotten schlecht, sonst hätte ja sicher jemand ein Kommetar fallen lassen

    Kommentar


    • MightyLox
      MightyLox kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich finde deine Lösung gut, bin aber kein Profi. Hier müssten sich Torro oder andere mal äußern.
      Wenn du die Bäder mit den Infrarotheizern (planen wir auch) am morgen auf genügend Temperatur bringst und dich die kalten Füße nicht stören, könnte es so passen. Auch die 20% Öffnung macht Sinn. Interessant finde ich die Anbindung ohne Speicher um Verluste zu minimieren.
      Mein Like hast du.

    • Michael Sommer
      Michael Sommer kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Hallo blaess,
      Für mich ist das grundsätzlich die falsche Arbeitsweise einer WP-Anlage in Verbindung mit einer FBH.
      Da ich wohl zu den wenigen Verfechtern des Selbstregeleffektes bei FB-Heizungen bin, sollten nach einem erfolgten hydraulischen Abgleich der Heizkreise, eigentlich alle Ventile immer 100% geöffnet sein. Dies setzt natürlich voraus, dass auch die FB-Vorlauftemperatur so niedrig eingestellt wird, dass die FB-Oberflächentemperatur für die gewünschte Raumtemperatur sorgt.

      Damit hat man immer die erforderlichen Durchflüsse zum betriebssicheren Betrieb einer WP. Dann braucht es überhaupt keine ERR. Leider in Deutschland eine Forderung der EnEV. Man kann aber unter bestimmten Bedingungen und Anlagenaufbau, eine Ausnahmegenehmigung beantragen.

      ERR ist nur in Räumen sinnvoll und erforderlich, die sporadisch genutzt, oder ein wesentlich niedrigeres Temperaturniveau benötigen.

      Gruß Michael
  • M.v.V.
    Extension Master
    • 25.08.2015
    • 145

    #3
    Ich finde das auch interessant. Für mich haben sich Wärmepumpen ohne Pufferspeicher und Einzelraumregelung wegen des Taktens immer ausgeschlossen.

    Wenn es bei mir soweit ist, könnte ich mir vorstellen das auch zu testen.

    Welche Wärmepumpe hast du denn ?

    Kommentar

    • Michael Sommer
      Lox Guru
      • 25.08.2015
      • 1956

      #4
      Zitat von M.v.V.
      .. Für mich haben sich Wärmepumpen ohne Pufferspeicher und Einzelraumregelung wegen des Taktens immer ausgeschlossen. …
      Letztendlich kommt es darauf an, dass man eine korrekte raumweise Wärmebedarfsrechnung hat. Dann kann man die Heizungskomponenten und Rohleitungen, die Heizkreise und den Wärmerzeugers passend auslegen. Wenn man die berechneten Daten (Temperaturniveau, Durchflussmengen, Pumpenparameter) bei der Anlageninbetriebnahme auch einstellt dann braucht man sicherlich keinen Puffer. Dann hat man speziell bei FBH immer ausreichenden Durchfluss für die WP, bei niedrigen Temperaturniveau sichergestellt.

      Wenn wie so oft, eine Auslegung nach PI mal Daumen erfolgt, und dadurch die WP-Anlage überdimensioniert ist, hat man ohne Pufferspeicher sicherlich ein Problem.

      Gruß Michael

      Haustechnik UG: MS2, 7 Extensionen, WAGO 750er I/O-Module, 19"-Notbedienebene, EMA-Anlage
      ELT-Allgemein UG: MS1, 4 Extensionen Notbedienebene, RM+WM-Anlage, Mehrere Shellys
      Wohnung OG: MS1, 8 Extensionen, Notbedienebene, Mehrere Shellys
      Wohnung EG: konvent. E-Installation, Autarke EZR-Regelkreise (0-10V) für Stat.-HZG mit Aufschaltung (Schwellwert) des Heizkreises auf den Miniserver UG, Zeitsteuerung EG-Wohnung aus Miniserver UG). Mehrere Shellys
      LoxBerry-Nutzer: Stats4Lox,
      Testserver: 2xMS-GEN1

      Kommentar

      • M.v.V.
        Extension Master
        • 25.08.2015
        • 145

        #5
        So kenne ich das auch von unseren Heizungsmonteuren. Ich bin bloß doofer Elektriker und kümmere mich um das Verdrahten
        Ich höre nur regelmäßig den Wunsch nach einer Einzelraumregelung, und dann heißt es in der Regel: Nur mit Pufferspeicher sinnvoll möglich, sonst unter Umständen sogar kontraproduktiv.

        Kommentar


        • Michael Sommer
          Michael Sommer kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Für mich ist da in erster Linie der Gesetzgeber schuld. Der fordert ja Einzelraumregulierung. Bei Heizkörpern sicherlich erforderlich, bei FBH, wenn korrekt gebaut, in der Regel Unsinnig bzw. nur in wenigen Ausnahmen sinnvoll.

          Aber auch die Kunden wollen eine Bedienmöglichkeit, mit dem man irgendwie die Temperaturen individuell beeinflussen kann. Das aber in den heute gebauten Niedrigenergiehäusern nur geringe Temperaturunterschiede möglich sind, wird einfach ignoriert. Auch das Thema Nachtabsenkung Ja/nein gehört zu diesem Thema.

          Damit Temperaturen individuell eingestellt werden können, wird oftmals zur Zufriedenheit des Kunden die Heizkurve durch den Heizungsbauer so hoch eingestellt, dass dieser nicht mehr meckert. Dass damit oftmals höhere Heizkosten entstehen, merken diese ja erst einmal nicht.
          Gruß Michael
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