Heizungssteuerung FBH nach Lüften

[arnekrieger]

Hallo zusammen,

folgendes Problem:
Ich habe eine Fußbodenheizung, die ständig läuft und meine Räume temperiert. Da unser Haus gut isoliert ist, stehen die Stellventile meist zwischen 5-10% Öffnung. Wenn ich nun lüfte und die Fenster wieder schließe, machen die Ventile anschließend voll auf, weil ja die Temperaturabweichung groß ist. Dabei ist dies gar nicht in dem Maße nötig, weil sich die frische Luft schon wieder über die Wände erwärmt, bevor die Änderung der FBH überhaupt wirkt. In dieser Zeit nach dem Schließen der Fenster ist der Gasverbrauch deutlich erhöht.

Meine Idee nun, ohne dass ich eine Ahnung hätte, wie ich das programmtechnisch umsetzen kann:
Wenn das Fenster geöffnet wird, wird die aktuelle Position des Stellventils (z.B. 8%) gespeichert. Nach dem Lüften und wieder Schließen des Fensters wird eine Zeit x (z.B. 30min) die gespeicherte Position des Stellventils beibehalten, bevor die Regelung wieder aktiviert wird. Dann ist die Temperaturdifferenz nur noch minimal oder schon gleich 0.

Irgendwelche Ideen/Ansätze?

Gruß Arne

[THX]

Der IRR bietet einen Eingang für Fensterkontakte, den kennst du oder? So ist zumindest während dem Lüften (im Standard mit Verzögerung) gewährleistet, dass die Heizung runter regelt.
Scheinbar soll der IRR ja "schlau/selbstlernend" sein, aber vermutlich wird er bei einer großen Temp. Differenz erst mal voll aufdrehen und dann verzögert durch die Trägheit der Fussbodenheizung "überschießen" Ob das in der Praxis wirklich so extrem ist, müsste man ggf. einmal mit Statistikaufzeichnen prüfen (Statistik Raumtemp, Öffnung Stellantrieb, ...), vielleicht hat sich damit schon jemand auseinandergesetzt.

[arnekrieger]

Klar. Den Eingang für die Fenster kenne ich, der ist auch angeschlossen. Auch wenn der bei ner FBH nicht arg viel bringt für die 10 min lüften.
Ich zeichne halt den Gasverbrauch auf und der schießt nach dem Lüften deutlich nach oben. Zudem überschwingt die Temperatur dann einige Zeit später (Dann wenn das Aufreissen des Stellventils durchkommt.)

[THX]

Hast du das mit konkreten Messwerten, Raumvolumen, ... über was reden wir da?
Eventuell ein Feature Request https://www.loxwiki.eu/display/LOX/Feature+Requests für Loxone die Art der Heizung (Fussbodenheizung, Kollektor, ...) im IRR hinterlegen zu können um das Regelverhalten zu optimieren.

[Labmaster]

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Meine Idee nun, ohne dass ich eine Ahnung hätte, wie ich das programmtechnisch umsetzen kann:
Wenn das Fenster geöffnet wird, wird die aktuelle Position des Stellventils (z.B. 8%) gespeichert. Nach dem Lüften und wieder Schließen des Fensters wird eine Zeit x (z.B. 30min) die gespeicherte Position des Stellventils beibehalten, bevor die Regelung wieder aktiviert wird. Dann ist die Temperaturdifferenz nur noch minimal oder schon gleich 0.
Irgendwelche Ideen/Ansätze?
...

Ich würde in so einem Fall auf keinen Fall das Stellsignal (also das Ventil) manipulieren, sondern lieber das "Ist Signal", also die Temperatur für die notwendige Zeit "festnageln".
Wenn du das Stellsignal fest machst, dann läuft im Regler (welcher in den meisten Fällen auf Basis eines PID Regler funktioniert) der I Anteil (Integral) über die Zeit auf, was dann im Nachhinein wieder lange braucht um sich anzupassen.

Wenn du dagegen das "Ist Signal" also die Temperatur fast machst, dann bekommt der Regler einfach von der Temperaturschwankung gar nichts mit und läuft dann nachher da weiter wo er vorher auch in etwas war.

[THX]

Bin ich auch der Meinung...

[Miep Miep]

Was gibt es bei einer FBH im Fensterlüftungsfall in einem isolierten Haus zu regeln ? Die FBH is5 aufgrund des Estrichs träge, es dürfte viele Stunden dauern bis die Änderung des Ventils zu irgendeiner Änderung der Heizleistung führt. Kannst Du getrost abklemmen.

langfristig sinnvoller wäre ein hydraulischer/thermischer Abgleich, findest Du tausendfach im Haustechnikdialog erklärt.

[Christian Fenzl]

Nicht konkret die Antwort, aber was ballerst du für eine Vorlauftemperatur in den Boden rein, wenn die Ventile kontinuierlich auf nur 10% stehen?
Da passt ja so schon hinten und vorne nichts.

[THX]

Christian Fenzl Michael Sommer wird gleich mit geballter Fachkompetenz(Faust) aus einer Rauchsäule empor steigen und eine fehlerfreie Abhandlung zum Besten geben, kann nicht lange dauern 😂😂😂 Michael Sommer Bitte nicht falsch verstehen, aber mittlerweile kennst du uns (mich) ja schon 😅, deine Fachkompetenz schätze ich sehr!

[svethi]

Ja, Michael Sommer weiß wovon er spricht. Was ich aber bewundere ist seine Ruhe das gleiche Thema immer und immer wie so abzuhandeln ;-)

[Michael Sommer]

Danke für die Blumen. Und nein ich beabsichtige mich nicht hier im Beitrag schriftstellerisch zu betätigen. Hat doch sowie so keinen Zweck. Trotzdem viel Spaß hier im Forum. Bei mir ist Urlaub im schönen Ramsau/D angesagt.
Gruß Michael

[arnekrieger]

Was für Diskussionen hier...

Also ich hab eine Vorlauftemperatur von 35 °C und ein KFW 40 Haus. Viel Heizenergie brauchen wir also nicht.

Zurück zum Eigentlichen: Wenn ich nun im Winter lüfte und dann im Wohnzimmer anstelle von 21 °C Solltemperatur plötzlich nur noch 12 °C habe, dann machen die Ventile voll auf, um die SollT wieder zu erreichen. Und richtig Miep Miep, bis die Änderungen durchkommen dauert es ewig.
Und genau das ist der Grund, warum ich das Öffnen der Ventile nach dem Lüften unterbinden möchte! Weil es nichts bringt und nur Energie frisst.

Der Vorschlag von Labmaster, die eingehende IST-Temperatur temporär zu manipulieren, gefällt mir gut.
Daher also die Frage: Wie kriege ich, abhängig von einer Eingangsbedingung (Fenster war Zeit x auf, also 0 oder 1), einen Analogwert eine bestimmte Zeit eingefroren oder überschrieben?

Gruß Arne

[alex68]

ich glaube da liegt auch der Hund begraben. Dein Thermostat reagiert zu "allergisch" auf das Lüften. Möglicherweise ist er ungünstig platziert - zu nahe am Fenster oder direkt im Luftstrom. Die gesamte Raumtemperatur senkt sich ja nicht durchs Lüften von 21 auf 12 grdC.
Mir persönlich kommen deine 35 Vorlauf auch etwas hoch vor - die sind ja Außentemperatur abhängig, nicht?

[arnekrieger]

Naja, wenn ich lüfte geht die Temperatur schon runter. Ich messe die Temperatur über die Loxone Tree Schalter. Wenn ich mehrere im Raum habe, bilde ich Mittelwerte.

[Christian Fenzl]

Analogwahlschalter

Der Vorlauf ist zu hoch. Ich fahre gerade 31 und bekomme die Dämmung erst im Sommer 😉

[arnekrieger]

Bringt es denn so viel für den Energie-/Gasverbrauch, wenn ich die Vorlauftemperatur um ein paar Grad senke, dafür aber deutlich höheren Durchfluss habe?
Bei dem Thema hab ich echt keine Ahnung, also bitte seid sanft zu mir

[Christian Fenzl]

Bei Gas/Holz/Öl ist es zwar nicht so relevant wie bei Wärmepumpen, wo Temperatur<->Energieverbrauch nicht linear ist.
Du verringerst damit aber jedenfalls Verteilungsverluste, evt. das Takten der Therme (Brenner-Start ist teuer), hast im Raum bessere Wärmeverteilung, und stolperst nicht über dein Stellventil-Thema.

[Leo Kirch]

Hydraulischer Abgleich und Heizkreisventile rausschmeißen....so habe ich das gelöst.

[svethi]

Wie schon mehrfach gesagt. Wenn Deine Ventile normal nur 10% geöffnet sind, ist der Vorlauf zu hoch. Mit den richtigen Einstellungen sollten die Ventile nahe 100% geöffnet sein. Da spielt es auch keine Rolle ob die Ventile weiter öffnen. Übrigens geht die Temperatur nach Schließung der Fenster auch schnell wieder hoch und die Ventile sollten auch ebenso schnell wieder schließen.