Messkonzept Doppelhaus mit PV und Wärmepumpe

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  • quartz
    Smart Home'r
    • 04.05.2018
    • 37

    #1

    Messkonzept Doppelhaus mit PV und Wärmepumpe

    Hallo zusammen,

    ich würde gerne ein Doppelhaus mit Loxone automatisieren. Das Haus hat eine gemeinsame PV Anlage und eine gemeinsame Wärmepumpe.

    Seitens des Energieversorgers ist es ein Anschluss. Ich möchte nun Zuordnen können, wer wieviel PV und Netzstrom verbraucht hat, zur internen Verrechnung (nicht geeicht, familienintern). Mit einer Mehrfachkaskade könnte man das ja realisieren. Allerdings bekommt dann immer zuerst einer den PV Strom und wenn der den nicht komplett Verbraucht der andere. Gibts eine Lösung das gerechter zu Verteilen?

    Wenn ich jetzt beide Wohnungen in ein "Kaskadensegment" hänge, bekommt zuerst die WP den PV Strom (passt auch). Was dann zu den beiden Wohnungen fliest, müsste ich Umrechnen.
    Beispiel: PV Erzeugt 5kW, Haus 1 braucht 5kW, Haus 2 3kW. Dann müsste ja jeder 2,5kW von der PV bekommen und der Rest dem Netzbezug zugeordnet werden. Verbraucht Haus 1 jetzt 6kW und Haus 2 1kW, dann müsste Haus 1 4kW von der PV bekommen, 2kW aus dem Netz, Haus 2 1kW aus der PV.
    Das erscheint mir recht kompliziert umzusetzen. Wenn ich das dann hinbekomme, kann man dem System soweit trauen das man es zur Abrechnung heranziehen kann?

    Und kann ich mit Loxone überhaupt kompliziertere Zählerkonzepte sauber darstellen? Taugen die Bausteine tatsächlich zur Abrrechnung?

    Und nun zur Auslesung: Der PV und der Einspeise/Bezugszähler müssen "amtlich" sein. Hier brauch ich dann eine Schnittstelle. Ich traue dem Air geraffel nicht, ich will was mit Kabel (IR Interface mit Kabel und Rasperry oder dergleichen oder eine API fallen auch raus) Ich habe aber noch keinen Zähler gefunden der vom Netzbetreiber eingebaut wird und eine Modbus oder S0 Schnittstelle hat. Gibts sowas? Falls nicht brauch ich zusätzlich noch eigene Modbus Zähler. Darf man solche Zähler im oberen Anschlussraum einbauen?

    Viele Fragen ich weiß, aber ich konnte noch keinen "Standard" entdecken wie man das umsetzt

    Vielen Dank und Viele Grüße!
  • Stingray
    Smart Home'r
    • 14.03.2016
    • 39

    #2
    Hallo Quartz

    ich zähle jede Partei und die Wärmepumpe je mit einem EMU-Zähler, die wären glaub auch eichfähig! PV les ich vom WR. Der Versorger hat einen eigenen Zähler, anhand davon schickt dieser die RG. Intern hab ich bis jetzt nicht verrechnet, könnte wohl aber...
    Fairerweise müsste ich dann aber auch Warmwasser (bisher kein Zähler/Sensor verbaut) und die Öffnung der Heizventile mit messen, müsste mit Loxone möglich sein, hab ich aber nicht realisiert...
    Den nur so könnte der Stromverbrauch korrekt verteilt werden. Generell benutzen wohl beide Parteien den Backofen/Herd gleich viel, ebenso TV und Licht, somit teilen wir uns die Stromrechnung.

    Leider direkt keine Lösung für dich, ev. aber die eine oder andere Idee!

    Grüsse
    Stingray


    Kommentar

    • AlexAn
      Lebende Foren Legende
      • 25.08.2015
      • 4338

      #3
      Du sprichst im wesentlichen vom Prinzip der Abrechnung von PV Gemeinschaftsanlagen im Mehrparteienhäusern.

      Hab mal testweise einen halben Tag daran programmiert.
      Du brauchst:
      Ablesbaren EVU Zähler
      Zähler jeweils im Verbrauchszweig
      Zähler im Erzeugungszweig

      das ergibt dann jeweils einen virtuellen Bezug und eine virtuelle Lieferung

      Programmierung ist eine A3 Seite

      Abrechnungstechnisch würde ich mal ein ? machen!
      Wenn dann würde ich das ganze auf einen eigenen Miniserver laufen lassen und nie wieder updaten bzw. auch keine Statistiken schreiben damit das System nicht zerschossen wird.
      Grüße Alex

      Kommentar

      • Stingray
        Smart Home'r
        • 14.03.2016
        • 39

        #4
        Hallo Alex

        mMn kannst du dir den Zähler im PV-Zweig und zum EVU sparen, da die heutigen WR den Wert z.B. via ModbusTCP liefern und das EVU dir die Summe vom Verbrauch abzgl PV liefert, resp. abnimmt, somit nicht nochmals gezählt werden muss...

        Grüsse
        Stingray

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        • Benjamin Jobst
          Lox Guru
          • 25.08.2015
          • 1196

          #5
          quartz wo steht denn dein Doppelhaus wenn ich fragen darf? Eine solche Konstellation ist aus meiner Sicht in D schwer umsetzbar und zwar gleich aus verschiedenen Gesichtspunkten...
          Zur Abrechnung: Stingray wenn du abrechnungsrelevante Daten generieren willst, sollest du dich nicht auf die Messwerte des Wechselrichters verlassen. Der hat keinen AC-Zähler sondern gibt dir die Werte, die aus seiner internen Regelung entstehen. Da kann durchaus eine Abweichung von ca. 10% entstehen... Lustigerweise werden diese Werte für die steuerliche Betrachtung aber akzeptiert...

          Wenn man eine gerechte Verteilung möchte, muss man sich hier etwas über das Thema was ist eine gerechte Verteilung Gedanken machen. Will man ein Haus priorisiert versorgen, wird zuerst der niedrigste Verbrauch bis 100% gedeckt, was passiert mit der Wärmepumpe?

          Beim deutschen Mieterstrom-Modell für Mehrparteienhäuser wird eine bilanzielle Verteilung umgesetzt, d.h. vom vor Ort verbrauchten Strom (also Erzeugung - Einspeisung) verbraucht jeder den Anteil seines Stromverbrauchs am Gesamtverbrauch des Hauses durch PV. Dies allerdings anhand der Jahresabrechnung.
          So etwas könnte man aber vermutlich auch mit Echtzeitdaten umsetzen, was zumindest den tatsächlich in Echtzeit auftretenden Eigenverbrauch berücksichtigen würde.
          Bei deinem Beispiel wäre das dann:
          PV erzeugt 5 kW, H1 = 5kW, H2 = 3 kW
          Eigenverbrauch liegt bei 100%, Haus 1 hat 3,125 kW Eigenverbrauch, Haus 2 1,875 kW.

          So eine Rechnung über die Verhältnisse lässt sich mit Loxone relativ einfach umsetzen, aus eigenen Erfahrungen würde ich solche Bilanzen aber nicht für Abrechnungszwecke über die Loxone laufen lassen.
          - die Loxone läuft mit Statistiken nicht immer zuverlässig, es können im Betrieb Daten verloren gehen
          - die Datenabfrage aus den Geräten (besonders über Ethernet, z.B. aus dem WR) ist nicht zuverlässig und kann auch mal mehrere Tage aussetzen, wenn man den WR nicht neu startet

          Zu Info-Zwecken ist es denke ich ganz okay und auch recht spannend, evtl. macht es Sinn, die Daten regelmäßig zu sichern (z.B. Loxberry mit MS Backup), damit man zumindest diesen Datenausfall abfangen kann. Dazu eine Überprüfung der ausgelesenen Daten mit Timeout, um die Kommunikation im Griff zu haben...
          MfG Benny

          Kommentar

          • quartz
            Smart Home'r
            • 04.05.2018
            • 37

            #6
            Das Haus soll in Deutschland stehen. Ich denke solange sich die beiden grün sind, sind auch die Abweichungen kein Problem...

            Zitat von Benjamin Jobst
            Wenn man eine gerechte Verteilung möchte, muss man sich hier etwas über das Thema was ist eine gerechte Verteilung Gedanken machen. Will man ein Haus priorisiert versorgen, wird zuerst der niedrigste Verbrauch bis 100% gedeckt, was passiert mit der Wärmepumpe?

            Beim deutschen Mieterstrom-Modell für Mehrparteienhäuser wird eine bilanzielle Verteilung umgesetzt, d.h. vom vor Ort verbrauchten Strom (also Erzeugung - Einspeisung) verbraucht jeder den Anteil seines Stromverbrauchs am Gesamtverbrauch des Hauses durch PV. Dies allerdings anhand der Jahresabrechnung.
            So etwas könnte man aber vermutlich auch mit Echtzeitdaten umsetzen, was zumindest den tatsächlich in Echtzeit auftretenden Eigenverbrauch berücksichtigen würde.
            Bei deinem Beispiel wäre das dann:
            PV erzeugt 5 kW, H1 = 5kW, H2 = 3 kW
            Eigenverbrauch liegt bei 100%, Haus 1 hat 3,125 kW Eigenverbrauch, Haus 2 1,875 kW.
            So wie du das jetzt gerechnet hast sieht das Ergebniss einer Mehrfachkaske aus, das kann man ganz einfach von den Zählern ablesen und ausrechnen.

            Und das ist aber unfair! Angenommen diese Leistungen bleiben eine Stunde lang, dann sind wir bei kWh. Beiden gehört die Anlage zur Hälfte.
            H1 muss noch 1,875kWh aus dem Netz kaufen, H2 noch 1,125kWh.
            Jetzt hat der von Haus 1 mehr nutzen als der von Haus 2, nur weil er ingesamt mehr Strom verbraucht.
            Richtig wäre wenn jeder 2,5kWh von der PV Anlage bekommt und den Rest aus dem Netz

            Das ganze kann sich noch "verschlimmern" wenn ein Haus immer Tagsüber Strom braucht, Familie mit Kindern, das andere Haus nur Abends (beide Berufstätigt).

            Zuletzt geändert von quartz; 20.04.2020, 10:53.

            Kommentar

            • Benjamin Jobst
              Lox Guru
              • 25.08.2015
              • 1196

              #7
              Damit hast du völlig recht, aber das würde auch beim 50:50-Konzept immer dann eintreten, wenn ein Haus weniger als die Hälfte der produzierten Leistung verbraucht (und ehrlich gesagt passiert das bei Privathäusern zu einem Großteil der Zeit...)
              MfG Benny

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              • quartz
                Smart Home'r
                • 04.05.2018
                • 37

                #8
                Auch du hast da völlig recht, für mich wäre es aber ok wenn der andere den Strom zum gleichen Preis wie für die Einspeisung bekommt, wenn ich den selber gerade nicht brauche

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