meine Situation und Ziel:
ich habe meine native KNX Installation in meinem EFH um einen Miniserver V1 (12.2.12.01) erweitert, und experimentiere gerade mit dem Lichtbaustein.
Ich möchte die Lichtsteuerung durch etwas komplexere Logiken erweitern, die mittels KNX nativ nicht möglich sind. Dazu möchte ich meine KNX Taster als "dumme" Impulsgeber nutzen, und sämtliche Logik zur Ansteuerung der Schaltaktoren mit dem Loxone Lichtsteuerungsbaustein umsetzen.
mein Problem:
Ich habe festgestellt, dass durch den Baustein "Lichtsteuerung" eine hohe Verzögerung (Mittelwert 450ms, siehe Tabelle unten) zw. dem Betätigen des Tasters und dem tatsächlichen Ein/Ausschalten des Schaltkanals (ungedimmte 230V Deckenlampe) besteht. In meiner bisherigen KNX Installation hatte ich keine wahrnehmbare Verzögerung, sodass die 450ms natürlich sofort negativ auffallen, und von der Usability nicht wirklich hinnehmbar sind.
Mein Test:
Hier nur ein Bild der einfachen Logik zum Testen:
In der Lichtsteuerung wird I1 durch den Impuls eines erweiterten Sensors getriggert (Tastendruck kurz). AQ1 schaltet dann den Aktor.
Zum Vergleich nutze ich den RS-Impulsschalter mit Triggereingang, um den zeitlichen Unterschied zur Lichtsteuerung zu messen.
Gemessen habe ich in der ETS5 die Zeit zw. dem Telegramm des Tastendrucks, und dem Telegramm der Schaltaktor-Rückmeldung.
Um einen Vergleich zu haben, habe ich 4 Messszenarien definiert:
Lichtsteuerung Gen1, Lichtsteuerung Gen2, RS-Impulsschalter mit Triggereingang, KNX nativ ohne Miniserver:
Setup | Telegramm Tasterdruck (Sekunden der Uhrzeit) |
Telegram RM Schalten (Sekunden der Uhrzeit) |
Delta [s] | Mittelwert [s] |
Lichtsteuerung Gen 1, I1 --> AQ1 | 24,187 | 24,654 | 0,467 | 0,468 |
51,234 | 51,75 | 0,516 | ||
55,108 | 55,536 | 0,428 | ||
58,83 | 59,291 | 0,461 | ||
Lichtsteuerung Gen2, I1 --> AQ1 | 41,247 | 41,685 | 0,438 | 0,43575 |
48,508 | 48,929 | 0,421 | ||
51,757 | 52,169 | 0,412 | ||
54,719 | 55,191 | 0,472 | ||
RS-Impulsschalter, Triggereingang | 8,102 | 8,161 | 0,059 | 0,08325 |
11,175 | 11,277 | 0,102 | ||
14,104 | 14,179 | 0,075 | ||
17,581 | 17,678 | 0,097 | ||
KNX nativ (ohne MS) | 8,927 | 9,017 | 0,09 | 0,077 |
10,579 | 10,668 | 0,089 | ||
11,769 | 11,837 | 0,068 | ||
12,944 | 13,005 | 0,061 |
- Manuelle Werteänderung in Loxone Config direkt am Aktor (kleiner grauer Schalter neben dem Q des Aktors): keine nennenswerte Verzögerung

- Nutzen der Visualisierung der Lichtsteuerung über die Loxone Smartphone App: keine nennenswerte Verzögerung

- Manuelle Wertvorgabe am Sensoreingang (Doppelklick auf den grauen Kreis neben dem I): gefühlt etwa eine halbe Sekunde Verzögerung

- Ersetzen des Erweiterten Sensors durch einen Taster-Baustein, den ich dann über die Smartphone App bediene: gefühlt etwa eine halbe Sekunde Verzögerung

Mein Ergebnis:
- Mit dem RS-Impulsschalter waren die Zeitverzögerungen in gleichen Zeitbereich, wie ein Schalten mittels Gruppenadresse ohne MS dazwischen (quasi KNX nativ), mein Miniserver ist also grundsätzlich in der Lage, Telegramme nahezu verzögerungsfrei zu empfangen, zu verarbeiten und wieder rauszusenden.
- Die zusätzlichen ~350ms scheinen also von der Lichtsteuerung zu kommen, und zwar präziser: von der Verarbeitung des Eingangsimpulses am I1.
Mein Fazit:
Die insgesamt ~430ms Zeitverzug zw. Tastendruck und Reaktion empfinde ich als sehr störend, insb. weil wir eigentlich gewohnt sind, dass das Licht nahezu instant (gemessen 0,08s) angeht, wenn man drückt.
Meine Frage nun an Euch:
Erlebt ihr es ähnlich? Oder habe ich einen prinzipiellen Umsetzungs oder Denkfehler? Ich kann mir nicht vorstellen, dass 430ms "Einschaltverzögerung" bei euch gut ankommen würde. Deswegen bin ich für jeden Hinweis dankbar, weil ich davon ausgehe, dass ich hier irgendetwas nicht bedacht habe oder falsch mache.
Danke für Eure Ideen und beste Grüße!
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