Kurze Frage zur Heiz-und Kühlsteuerung/Klima Controller in Verbindung mit Wärmepumpe

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  • Nobbi75
    Lox Guru
    • 25.08.2015
    • 1264

    #1

    Kurze Frage zur Heiz-und Kühlsteuerung/Klima Controller in Verbindung mit Wärmepumpe

    Moin zusammen,

    ich beschäftige mich gerade etwas intensiver mit dem Wechsel von meiner Brennwert-Gasheizung zu einer Wärmepumpe. Die liebgewonnene Steuerung über die Einzelraumregler/den Klima Controller würde ich gerne beibehalten, da wir doch unterschiedliche Wärmeanforderungen/Zeiten in den jeweiligen Räumen haben und eine recht schnell reagierende FBH in allen Räumen. Klima Split Geräte sind in den Haupträumen (eigentlich zum Kühlen) vorhanden und das Haus ist durchaus gut gedämmt (180qm/ca6000kWh Gas pro Jahr / ca. 1500 kWh durch Solarthermie hauptsächlich für WW).

    Nun lese ich an diversen Stellen, dass sich das häufige Schalten/Takten einer Wärmepumpe durchaus negativ auf die Lebensdauer einer WP auswirken kann. Im KlimaController finde ich den Parameter "Heizungstyp: Wärmepumpe/Elektrisch". Ist das ein Parameter, der die Takthäufigkeit deutlich gegenüber anderen Heizungstypen reduziert? Leider finde ich hier keine weiterführende Erläuterung/Dokumentation. Alternativ gerne auch einen Hinweis, wie Ihr die Takthäufigkeit bei Nutzung der Loxone Steuerung reduziert bzw. welche Erfahrungen Ihr mit der Steuerung via Loxone gemacht habt.

    Bezüglich der WP habe ich noch keine Entscheidung getroffen. Ich habe bisher drei unattraktive Angebote bekommen...Modbus TCP oder KNX stelle ich mit als Schnittstelle vor...
  • Benjamin Jobst
    Lox Guru
    • 25.08.2015
    • 1196

    #2
    Inwiefern Taktungen bei der WP eine Rolle spielen, kommt auch auf den Typ Wärmepumpe an.
    Eine klassische getaktete WP ist soweit ich recherchieren konnte für überschlägig ca. 50.000 - 100.000 Taktungen (nur Größenordnung!) ausgelegt. D.h. etwa 3.000 bis 5.000 Taktungen im Jahr sind wohl die Obergrenze, was man anpeilen sollte. Eine sehr große Rolle dabei spielt aber auch die Hydraulik, mit der das System arbeiten muss. Eine Reduzierung der Taktungen lässt sich z.B. erreichen durch
    - Pufferspeicher (bzw. Erhöhung des thermischen Speichervolumens im Heizkreis)
    - differenzdruckloser Verteiler zum Entkoppeln WP-Kreis und Heizkreis
    - größere Hysteresen
    - bedarfsabhängige Absenkung

    letztere habe ich z.B. bei meiner Dimplex über die SG Ready über KNX umgesetzt. Abhängig von einem zentralen Klima Controller in der Loxone werte ich die Heizanforderung aus und schalte zwischen "Standardbetrieb" (konfiguriert als Absenkung) und "erhöhtem Betrieb" (konfiguriert mit "normaler Hysterese") um. So erreiche ich, dass abends bei Auslaufen aller Zeitprogramme der IRR-Bausteine die WP um 4K abgesenkt arbeitet und meist über 4-5h gar nicht anläuft.
    Auf diese Weise komme ich mit einer 22 kW Maschine auf 2.500 Taktungen im Jahr.


    Hast du eine Inverter-Wärmepumpe, dann verkraften diese in der Regel weitaus weniger Anlaufvorgänge als getaktete Maschinen. Im Gegenzug sollte eine gut ausgelegte Inverter-WP aber auch nur ein paar Hundert Taktungen im Jahr benötigen, da sie ansonsten einfach ihre Leistung dem Bedarf anpasst. Es soll Interter-Luft-WP geben, die im Winter einstellige Taktungen aufweisen...

    Grundsätzlich kommt es auf eine gute Kombination aus Wärmepumpe, Hydraulik und Regelung an, dann kann man aus den Wärmepumpen schon viel herausholen...
    MfG Benny

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    • Nobbi75
      Nobbi75 kommentierte
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      Vielen Dank. Das war mir so nicht bewusst.

      Ich warte dann erstmal die anderen Angebote ab und tausche mich mit den Installateur aus.

      Aktuell fährt unsere 3,5-14kW Gasheizung fast komplett an unteren Limit... Für den Verbrauch gut, für die Heizung eher schlecht.

      Aber echt spannend was man so erlebt, wenn man Angebote einholt. Jeder bietet etwas völlig anderes an.... Alle Angebote liegen dann aber bei 27.500€ +/-100€.
      Beim Thema Wartung ist es dann aber total abweichend. Der eine schreibt einen verpflichtenden Wartungsvertrag vor (40€/Monat) ... Der nächste Woche eine jährliche Wartung für 300€ vor und der nächste 250€/2 Jahre.

      Der teuerste begründet es damit, dass die Elektronik ja so aufwändig zu warten ist....

    • Benjamin Jobst
      Benjamin Jobst kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Das ist durchaus interessant, weil die Geräte an sich ja eigentlich völlig wartungsfrei sind - abgesehen von einer Reinigung von Verdampfer und Lüfter. Was willst du bei Elektronik warten?
      Unsere Sole-Maschine ist 30 Jahre lang ohne jegliche Wartung gelaufen, sie hatte 1 Störung mit defekten Anlaufwiderständen...

    • Nobbi75
      Nobbi75 kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Du hast absolut Recht. Ich verstehe es auch nicht, aber irgendwie muss ja der Wegfall bei Gas und Ölheizungen kompensiert werden.

      Ich hatte gestern mein E-Auto das erste Mal zur Inspektion. Auch hier merkt man das Thema. Wenige Dinge (im Vergleich zum Verbrenner) die gemacht werden, hoher Preis im Gegenzug....
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