Heizungseinstellung: Meist geöffnete Ventile sinnvoll mit Pufferspeicher?

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  • Gast

    Heizungseinstellung: Meist geöffnete Ventile sinnvoll mit Pufferspeicher?

    Hallo!

    Meine Heizung besteht aus einer Luftwärmepumpe mit witterungsgeführten Vorlauftemperatur, 500 l Pufferspeicher und Fußbodenheizung, deren Ventile alle durch die Loxone gesteuert werden.

    Ich habe nun versucht die Heizkurve so einzustellen, dass ich in meinen Räumen überall meine Wunschtemperatur gut erreiche und die Ventile relativ oft geöffnet sind. Davor hatte ich die Heizung etwas höher (HK um 0,5 Grad parallel nach re. verschoben, also erhöht) eingestellt, was zur Folge hatte, dass die Ventile meist geschlossen waren. Beide Einstellungen habe ich ein paar Tage unter ähnlichen Klimabedingungen getestet und den Energieverbrauch mit meinem Modbus-Verbrauchszähler gemessen.

    Leider kommt es mir so vor, als ob die jetzige Variante (mit meist geöffneten Ventilen) um einiges mehr Strom benötigt, was sich auch daran zeigt, dass die Wärmepumpe viel häufiger und länger in Betrieb ist (obwohl die Vorlauftemperatur niedriger ist).

    Kann es sein, dass es in meinem Setting (Pufferspeicher mit Fußbodenheizung) energetisch besser ist, die Ventile möglichst oft geschlossen und dafür die Vorlauftemperatur etwas höher zu halten?

    Danke,
    Bernhard.
  • Torro
    Extension Master
    • 28.08.2015
    • 198

    #2
    Hallo Bernhard,
    Zitat von bharb
    Hallo!
    Leider kommt es mir so vor, als ob die jetzige Variante (mit meist geöffneten Ventilen) um einiges mehr Strom benötigt, was sich auch daran zeigt, dass die Wärmepumpe viel häufiger und länger in Betrieb ist (obwohl die Vorlauftemperatur niedriger ist).
    Das ist eigentlich nur eine Behauptung, dazu muss man erstmal wissen, welche Wärmepumpe Du hast. Aus Deinen Worten vermute ich eine inverter geregelte WP. Aus diese Sicht ist es richtig, dass sie viel häufiger und länger in Betrieb ist, das ist gut so, sofern natürlich auch die Leistung der WP geringer ist und sein sollte.

    DU kannst das eigentlich nur richtig prüfen, wenn Du a) einen Wärmemengenzähler auf der Abgabeseite der WP und einen Stromzähler auf der Aufnahmeseite der WP einsetzt, nur damit sind verläßliche Aussagen zur Effizienz möglich. Alles andere ist nur Glaskugel lesen.

    Zuletzt geändert von Torro; 07.01.2016, 20:01.
    Gruss Uwe

    Loxone für Wärmepumpe, Grundofen und Thermieanlage (Wasserbetrieb): 1 x Miniserver, 1 x 1-Wire
    Loxone für Haus: 1 x Miniserver, 4 x Extension, 1 x 1-Wire, 1 x Dimmer, 1 x Enocean, 6 x Smart Socket Air, 2 x IrTrans
    KNX: 4 x MDT 12fach Strommessaktor, 3 x MDT Taster, 2 x 3phasige Stromzähler, 7 x Wärmemengenzähler, 1 x Wasserzähler
    PV-Anlage 11,78 mit EV, 6,3 Volleinspeisung, Batterie 10,7 kWh nutzbare Kapazität, SMA-EnergyMeter mit PI-UDP

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    • svethi
      Lebende Foren Legende
      • 25.08.2015
      • 6292

      #3
      Das Problem ist, dass es letzte Woche viel kälter war. Du schreibst, dass Du ähnliche Klimabedingungen hattest. Eben halt nur ähnlich. Um einen wirklich aussagekräftigen Wert zu erhalten, müssen die Bedingungen schon identisch sein. Im Großen und Ganzen, und das sage ich auch immer wieder, ist dieses optimieren der Anlage bis zum letzten Grad nach meiner Meinung nicht notwendig. (Dafür wird es jetzt auch wieder Proteste hageln :-)) es ist doch aber so ...
      Passen die Vorlauf und Kesseltemperaturen gar nicht zum Verbrauch, dann ist es tatsächlich so, dass Du in verschiedenen Bereichen höhere Verluste hast und dadurch mehr Energie verbrauchst. Stimmt aber die grobe Richtung, machen 1-2 Grad höhere Vorlauftemperatur oder Puffertemp keinen Unterschied mehr. Die Energie wird nicht im Wärmeerzeuger verbraucht, sondern im Haus also an den Heizflächen. Wenn z.B. in Deinem Haus bei Außentemperatur von 0°C 5kwh benötigt werden um 21°C innen zu halten, dann ist es unerheblich ob Du mit höheren Temperaturen und geringeren Durchflüssen arbeitest oder mit höheren Durchflüssen und niedrigeren Temperaturen. Wenn Du mit beiden Varianten die Temperatur hälst, verbrauchst Du mit beiden Varianten 5kwh.
      Das Einzige was höher Verluste erzeugt wäre in dem Fall das Takten des Wärmeerzeugers. Kurze häufige Laufzeiten wirken sich da negativ aus. Da es jetzt bei Dir angeblich andersrum aussieht, gehe ich davon aus, dass die Bedinungen nicht vergleichbar waren. Der Verbrauch steigt nicht linear zu fallenden Temperaturen.

      Gruß Sven
      Miniserver; KNX; Vitogate; EnOcean (EnOceanPi); Loxone Air; Caldav-Kalenderanbindung; RaspberryPi und für keine Frickellösung zu schade :-)

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      • simon_hh
        Lox Guru
        • 18.09.2015
        • 2659

        #4
        Gast also wir hatten in Hamburg seit letzter Woche einen Temperatursturz von +12 auf -7° C. Da wäre nichts vergleichbar.
        Ich kenne mich mit WP nicht aus. Aber generell kenne ich es so, dass die höchste Effizienz eben dann herrscht, wenn die Ventile voll offen sind und keine Übertemperatur im Heizkreis durch teilweise geschlossene Ventile den Raum "kalt" halten.
        Haus: Bj 1959, gekauft 2011, totale Entkernung, Dachausbau, Erweiterung & Vergrößerung: Start: 2014, Ende: 2050
        Loxone: 1 x Ms Gen.02, 1 x MS Gen.01, 5 x Ext., 4 x Relay Ext., 1 x Dimmer Ext., 2 x 1-wire Ext., 1 x DMX Ext. 1 x TREE Ext. mehr kommt noch
        Licht: DMX LED Beleuchtung (24V), MW HLG Serie und eldoled Dimmer
        Heizung: Brötje WBS 22F, OG Heizkörper und FuBoHeizung über RTL, EG FuBoHeizung

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        • Thomas M.
          Lebende Foren Legende
          • 25.08.2015
          • 3241

          #5
          Ich habe noch nicht ganz verstanden, wenn alles perfekt abgeglichen ist - also Temperatur passt in allen Räumen, wieso man dann mit Ventilen einem abgeglichenen und funktionierendem System dreinpfuschen muss. Sorry für den Ausdruck.

          Perpetuum mobiles gibt es nicht. Willst du dein Haus auf Temperatur halten, brauchst du in etwa die Energie die im Energieausweis steht.
          Du wirst es durch das ständige Stören der WP höchstens schaffen, dass du übers Jahr gesehen mehr Energie benötigst als theoretisch nötig wäre, weil die WP dauernd hustet und würgt.

          Natürlich kann man auch mit der maximale möglichen Vorlauftemperatur für Fussbodenheizungen fahren. Dann müssen die Ventile öfter zu sein, weil die 40°C den Raum schneller aufheizen, als 27°C. Aber was ist für die WP besser? Dauernd ein- und ausschalten um die 40°C zu erreichen die dann nur kurz benötigt werden oder kontinuierlich und gemütlich laufen um die 27°C zu halten. Hm?

          Ich habe genau ein Ventil, das ist am Rücklauf für den Handtuchheizkörper. Das geht zu, wenn ich das Teil elektrisch heize. Das muss ich ja, sonst blase ich die Energie 1:1 in den Rücklauf. Der Rest der Fussbodenkreise wurde einmal eingestellt und fertig.

          So ergibt sich bei deiner WP im laufenden Betrieb irgendwann ein Gleichgewicht, dann öffnet wieder ein Ventil, welches vorher lange zu war und schiebt jede Menge kaltes Wasser in den Rücklauf - Durchfluss ändert sich, die WP hustet und stabilisiert sich irgendwie. Dann schließst du wieder was, Rücklauftemp ändert sich - Druchfluss ändert sich wieder, WP hustete wieder mal, dann das nächste schliessende Ventil - WP hustet, dann öffnet was - WP hustet, dann schliesst was - WP hustet, dann hin - WP hustet - und her - WP hustet. Mit der Spielerei pfuscht du der WP meiner Meinung nach ständig in die laufende Arbeit und machst ihr das Leben schwer.

          Vermutlich wird bei dir eine Änderung der Rücklauftemp und Durchfluss wegen Puffer nicht so tragisch sein. Niemand kennt deine WP und die ganze Hydraulik.


          Und was soll das für die WP für eine Betriebsart sein, wenn alle Ventile meistens geschlossen sind. Eine, bei der sie nur zum Puffer aufzeizen kurz läuft. Klar brauchst du da weniger Strom, es wird ja fast keine Energie verbraucht. Wie sich das auswirkt, müsstest dann wochenlang beobachten. Irgendwann werden die Ventile schon öffnen, wenns zu kalt wird. Dann brauchst wieder ähnlich viel Energie wie vorher.

          Und wie Simon_hh meint stimmt das schon .. höchste Effizienz wenn die WP in Ruhe arbeiten kann.
          Wenn du den Stromverbrauch optimieren möchtest, dann stell die Solltemp 1 Grad niedriger oder schalt die WP aus und zieh dich warm an

          Ist aber nur meine persönliche Meinung und mein technisches Verständnis von dem Thema.
          Zuletzt geändert von Thomas M.; 08.01.2016, 09:13.

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          • Gast

            #6
            Hallo!

            Danke für eure Antworten. Warum ich skeptisch geworden bin, ist, dass ich bei höherer Außentemperatur mit Sonnen bei 0,5 Grad niedrigerer Vorlauftemperatur in Summe mehr Strom verbraucht habe als bei höherer Vorlauftemperatur bei kälteren Temperaturen mit Schneefall - da sagt dann der bescheidene Hausverstand, dass man dies mal hinterfragen sollte.

            @Thomas: In meinem Fall puffert der Pufferspeicher deine genannten "Huster" der Heizung, stellt also kein Problem dar. Ich kann aber so zB. bewusst am Morgen warmes Wasser in die FBH des Bades lassen, was wir alle im Haus sehr angenehm empfinden.

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            • Thomas M.
              Lebende Foren Legende
              • 25.08.2015
              • 3241

              #7
              Was heisst mehr Stromverbrauch?
              Reden wir da von einer Pipifax-Änderung, also nur messbar höher weil irgend einne Kurve mit schönem Maßstab nach oben schnellt oder ist der Verbrauch wirklich deutlich höher. Kannst das in %, kWh oder sonst wie nennen?

              50W mehr ist auch mehr, aber bei 5 oder 10 kW relativ egal.
              Zuletzt geändert von Thomas M.; 08.01.2016, 09:29.

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              • Gast

                #8
                Ich rede von einem Unterschied von ungefähr 10 kwh pro Tag - also bei meinem Verbrauch ungefähr 60 statt 50 KWh.

                Lg,
                Bernhard.

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                • Gast

                  #9
                  60 kWh Tagesverbrauch sind heftig, 50 aber auch. Welcher Wert wurde für das Haus projektiert?

                  Um das Verhalten der jeweiligen WP besser zu verstehen, empfehle ich die Subforen unter haustechnikdialog.de - hier gibt es für die meisten WPs spezielle Foren, die die Steuerung etc. behandeln und Optimierungsansätze aufzeigen...mir hat's geholfen.

                  Aus eigener Optimierungserfahrung kann ich sagen, dass ich den größten Energieeinspareffekt (-30% innerhalb eines Monats ggü. Werkseinstellungen, die auf irgendein Standardhaus gematcht sind) durch die Optimierung der Hysteresen erreicht habe. Hierüber wird gesteuert, wie oft die WP taktet. Wie oben bereits geschrieben, weniger aber längere Takte sind effizienter als viele kurze.

                  Zum Hausverstand: Bedenkt dieser auch, dass FBH + Puffer sehr träge Systeme sind, die teilweise bis zu 3 Tage hinter der Realität nacheilen? Wie war die Sonneneinstrahlung am Tag 1 und 2? 1m² Fensterfläche auf der Südseite hat eine Heizleistung von ca. 1kW.

                  Da kein Tag wie der andere ist und Du nie vergleichbare Bedingungen haben wirst, empfehle ich die Berechnung rollierender Durchschnittswerte, bspw. die Jahresarbeitszahl (JAZ) jeweils rollierend über 12 oder 18 Monate, geht aber auch über Wochen, tage.... Gleiches kann man auch für den Stromverbrauch für HK + WW machen und sich so Trends abbilden. Anhand der JAZ kann man erkennen, wo man im Vergleich zu anderen Anlagen liegt (Optimierungspotenzial) und wohin der eigene Trend geht (auch schleichende Veränderungen werden sichtbar). JAZ von 3-4 (Tendenz zu 3) sind bei LWWP durchaus normal, Sole-WPs haben eher eine 4.

                  Gruß.
                  Bonix

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                  • Thomas M.
                    Lebende Foren Legende
                    • 25.08.2015
                    • 3241

                    #10
                    Du meinst elektrische Energie oder Wärmeenergie?
                    Naja muss wohl elektrische Energie sein.
                    Würde dann in etwa einer 10kW WP entsprechen, wenn sie 24h rund um die Uhr läuft.

                    50 oder 60 kommt mir demnach verdammt hoch vor.
                    Ich habe eine 10kW WP, diese würde auch 60kWh am Tag brauchen, wenn sie 24h rund um die Uhr laufen würde. Das macht sie aber nicht.

                    Kann es sein, dass deine LuftWP das typische LuftWP-Problem hat, dass ab -5°C der Spass dann eigentlich elektrisch geheizt wird und so der hohe Verbrauch zustande kommt? Was dann auch die JAZ wieder begründet.

                    Oder ist bei dir die WP ausgeschaltet und es heizt nur der elektrische Heizstab? So wirds wohl nicht sein, eher eine scherzhafte Bemerkung

                    http://www.waermepumpen-verbrauchsda...tton=verbrauch
                    Zuletzt geändert von Thomas M.; 08.01.2016, 10:47.

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                    • Gast

                      #11
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                      • Thomas M.
                        Lebende Foren Legende
                        • 25.08.2015
                        • 3241

                        #12
                        Sagt das Gleiche auch der Zähler vom EVU - also vom Netzbetreiber?
                        Wie erwähnt, es sind 50 kWh eigentlich zuviel und 60 auch.

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                        • Gast

                          #13
                          Wie kann man eigentlich sagen, dass das zuviel ist ohne die Umstände zu wissen? Ich verbrauche zB. ca. 4,5 KWh täglich nur mit meinem Netzwerkequipment, dh. ich werde schon einiges brauchen. Aber die Heizhng schluckt meiner Meinung nach zu viel.

                          Lg,
                          Bernhard.

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                          • Gast

                            #14
                            Daher ja die Frage nach dem projektierten Verbrauch, in DE ergibt sich der aus der ENEV Berechnung, in AUT auch? Wie groß ist die beheizte Fläche, ist es ein Neubau oder modernisierter Altbau, wieviele Personen verbrauchen WW?
                            Kannst Du irgendwie erkennen, ob der Heizstab aktiv ist? Hast Du probiert was passiert, wenn Du den Heizstab mal für 1-2 Tage über die Sicherung abschaltest?
                            Zum Vergleich: 180m², 4 Personen, in den verg. Tagen konstant zwischen -3 und -6°C AT, keine Sonne = 22kWh/Tag inkl. Hausstrom (Waschmaschine, Licht...), davon 15 kWh Hzg. und WW, 2-3 Takte / Tag.

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                            • Gast

                              #15
                              Wow - DAS ist wirklich ein Unterschied. Wetter bei mir ähnlich, ca. 210 m2 beheizt, drei Personen (allerdings ein Kleinkind und somit täglich min. 1-2x Waschmaschine u. Trockner). Jetzt sollte ich mal suche. gehen, wo das Problem liegt - haben einen Neubau mit Niedrigstenergie-Bauweise.

                              Hat von euch wer eine Vaillant WP und kann seine Erfahrung teilen?

                              Danke,
                              Bernhard.

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