Bautagebuch: Bau eines smarten Pools mit LoxBerry (und Loxone)

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  • Prof.Mobilux
    Supermoderator
    • 25.08.2015
    • 4700

    #1

    Bautagebuch: Bau eines smarten Pools mit LoxBerry (und Loxone)

    Hallo zusammen,

    in diesem Thread wird es um die Realisierung meines smarten Pools mit LoxBerry (und Loxone) gehen. Es wird hierbei um den gesamten Poolbau und nicht nur um die Themen Rund um das Smarthome gehen. Da es diese Bauberichte in anderen Pool-Foren schon wie Sand am Meer gibt, dachte ich mir, ich stelle es mal hier hinein

    Grobe Rahmenbedingungen:

    - Ovalpool 3,20 x 6,00 x 1,35 m (Stahlwand), voll eingelassen
    - Automatisch angesteuerte Sandfilteranlage
    - Automatische Frischwassernachspeisung
    - Automatische Steuerung zur pH-Wert Einstellung
    - Automatische Chlordosierung
    - Gegenstromanlage (vermutlich)
    - Schwalldusche (vermutlich)
    - Beleuchtung

    Den Erdaushub und die Bodenplatte wird ein Tiefbauer durchführen, der Rest wird in Eigenleistung realisiert.

    Wenn mir zwischen dem Schaufeln und Baggern noch Zeit bleibt, wird es zu den Smarthome-Poolthemen vereinzelt auch Videos auf dem LoxBerry Youtube Kanal geben: https://www.youtube.com/c/LoxBerryTutorials
    Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 10.05.2021, 15:41.
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  • Prof.Mobilux
    Supermoderator
    • 25.08.2015
    • 4700

    #2
    Bautagebuch 17.03.2021: Start Erdaushub und direkter Baustopp

    Am 16.03.2021 hat Abends die Besprechung mit meinem Tiefbauer stattgefunden, der sowohl den Erdaushub macht als auch die Bodenplatte gießen soll. Ich hatte im Vorfeld die Baugrube bzw. den Pool bereits abgesteckt, sodass es nicht sehr viel zu besprechen gab. Lediglich die Ausmaße sowie die Höhenreferenz wurden noch einmal kurz durchgesprochen. Morgen sollte es dann losgehen. Insgesamt hat der Tiefbauer 3 Tage geplant: 1. Tag Aushub, 2. Tag Bodenplatte vorbereiten (Bewehrung), 3. Tag Bodenplatte gießen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3072.JPEG Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 304308
    Abgesteckter Pool

    Die Tiefe der Baugrube errechnet sich aus der Tiefe des Pools: Pooltiefe + 20 cm Bodenplatte + 40 cm Unterbau (Schotter). Bei mir also 195 cm. Die Baugrube habe ich recht großzügig gestaltet bzw. berechnet. Am Ovalpool werden die Längsseiten durch jeweils eine Stützmauer (Schalstein 24 cm) abgestützt. Hinter der Mauer, wo die Leitungen laufen werden, habe ich 50cm Arbeitsraum vorgesehen, hinter der anderen Mauer 40 cm. An den "Kopfenden", wo Skimmer und Einlaufdüsen installiert werden, auch jeweils 50 cm. Das mag zur Installation zwar recht bequem sein, im Nachhinein ärgere ich mich aber etwas, da der Raum ja auch wieder verfüllt werden muss. Ich würde heute knapper kalkulieren (40 cm wo noch etwas installiert werden muss, 30 cm an allen anderen Seiten). Meine Baugrube war also schlussendlich 7,00m x 4,50m x 2,00m.

    Am 17.03.2021 rollte dann der Bagger an und pünktlich um 7:00 Uhr ging es los. Exakt nach 2 Stunden Arbeit Baustopp Wir sind auf unbekannte Kabel gestoßen. Unser Grundstück war einmal ein altes Industriegelände, die Wahrscheinlichkeit war also groß, dass es sich um alten Bestand aus dieser Zeit (~1960er Jahre) handelt. Auf einer aktuellen Leitungsauskunft vom Hausbau von 2013 sind keinerlei Kabel in diesem Bereich verzeichnet. Sei es drum: Unser Tiefbauer hat nach eigenen Aussagen mal den halben Bahnhof Neustadt in Dresden lahm gelegt, als er ein Kabel angebaggert hat (inkl. einer 4m hohen Stichflamme). Kurz gesagt: Er hat sich geweigert die Kabel einfach wegzubaggern

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3080.JPEG Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 304309
    Kabelfund

    Ich habe also die nächsten Tage/Wochen damit zugebracht, zunächst mit unserem Netzversorger (Sachsen Netz, früher DREWAG) zu klären, ob sie noch aktive Kabel in diesem Bereich liegen haben. Nach einer Verbindungsodyssee von vielleicht 10 Leuten hatte ich dann den richtigen Mann am Telefon Nach kurzer Klärung war klar, dass es sich um inaktive alte Kabel handeln musste. Das Ganze hat er mir auch freundlicherweise noch einmal schriftlich mit einer aktuellen Leitungsauskunft bestätigt.

    Mein Elektriker habe ich dann beauftragt, die Kabel noch einmal kurz durchzumessen (ich vermute mit einer Stromzange) und sie dann zu entfernen. Das ganze hat 3 Wochen Verzug gebracht


    Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 10.05.2021, 16:29.
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    • Miep Miep
      MS Profi
      • 18.01.2017
      • 519

      #3
      Wie stellst Du Dir das vor, willst Du erst mal berichten was Du schon an Planung hast oder soll die Forenschaft starten Dich mit Ideen zu bewerfen ?
      Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

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      • Miep Miep
        Miep Miep kommentierte
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        Aha, hat sich überschnitten.

        Mein Ratschlag wäre insbesondere auf die Hydraulik und eine modulierende leise Filterpumpe zu achten. Da bin ich von meinem Poolbauer ziemlich im Stich gelassen worden. Die Denke dahinter: wer Pool baut hat viel Geld und dem sind Stromkosten egal.
        Zuletzt geändert von Miep Miep; 10.05.2021, 16:12.
    • Prof.Mobilux
      Supermoderator
      • 25.08.2015
      • 4700

      #4
      Miep Miep Sowohl als auch Ich werde sowohl berichten, wie ich was umgesetzt habe als auch hier meine Planungen vorstellen. Mal sehen - da ergibt sich bestimmt eine Diskussion
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      • Miep Miep
        MS Profi
        • 18.01.2017
        • 519

        #5
        Hydraulik hängt ja eng mit dem Becken zusammen, das dürfte wohl bestellt sein ?
        Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

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        • Prof.Mobilux
          Supermoderator
          • 25.08.2015
          • 4700

          #6
          Mit modulierend meinst du Frequenzgeregelt? Macht in meinen Augen wenig Sinn. Die zusätzlichen Kosten amortisieren sich erst nach Jahren. Bei zu geringen Volumenströmen musst du zudem die Pumpe länger laufen lassen, bis du das Becken umgewälzt hat. Skimmer und Einlaufdüsen verlieren ihre Effektivität.
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          • Buellpower
            Buellpower kommentierte
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            Nimm die Aqua Vario Plus. Die Mehrkosten (wenn es nur darum geht) habe man nach 6 Jahren wieder raus (zumindest ist es bei uns so). Ok, mag sein, dass sich das nicht lohnt. Aber es gibt noch andere Blickwinkel. Z.B. die Filterwirkung. Weniger Geschwindigkeit im Filter bedeutet ein besseres Filterergebnis. Bei uns läuft es z.B. so, dass die Pumpe 12 Stunden am Tag reduziert aber dafür durchgängig läuft. In der Nacht läuft die Pumpe dann noch einmal 2 Stunden mit höherer Leistung, so dass das Becken noch einmal ordentlich durchmischt und "aufgechlort" wird. Somit bewegt sich unser Wasser 14 Stunden am Tag mit bester Filterwirkung. Angenehmer ist auch die Laufruhe der Pumpe bei reduzierter Drehzahl. Und dadurch, dass die Pumpe steuerbar ist (nur ein kleiner Eingriff nötig), ist die Integration ins Smarthome perfekt lösbar. Dann kann man noch so Sachen machen wie mal 5 Minuten höhe Leistung, wenn der Pool abgedeckt wird, damit Oberflächenschmutz schnell im Skimmer verschwindet.

            Wie gesagt, die 300EUR mehr würde ich ausgeben, da die Vorteile für mich zumindest überwiegen.

          • Martin1234
            Martin1234 kommentierte
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            Ich schließe mich an, Buellpower.

            Ich würde für kleinere Becken auch die Aqua Vario Plus nehmen. Keinesfalls eine Pumpe mit nur einer Drehzahl. Durchfluss zum Filtern muss geringer sein als zum Rückspülen. Wer das nicht berücksichtigt, hat entweder eine schlechte Filterwirkung oder kann den Filter nicht korrekt spülen. Die Folge sind Keime im Filtermedium und das muss dann mit mehr Chemie mehr schlecht als recht ausgeglichen werden. Die Pumpe und der Filter sind das Herzstück jedes Pools. Hier sollte man nicht sparen, schließlich geht es um die Gesundheit der Familie.

            Der Durchschnittspoolbauer hat von Wasseraufbereitung meistens keine Ahnung. Ich empfehle daher die Facebook Gruppe "Freude an Pool & Wasser".
        • Donny86
          Extension Master
          • 30.06.2017
          • 111

          #7
          Klingt spannend! Bin derzeit auch mit meine Pool-Bau beschäftigt, bin dir jedoch schon ein paar Schritte voraus. Habe gestern und heute die Wände gedämmt und in den nächsten Tagen kommt die Folie. Die kommt übrigens auch aus Dresden ;-)

          Bin gespannt was du so geplant hast!
          Viel Erfolg erstmal beim schweren Part

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          • Prof.Mobilux
            Prof.Mobilux kommentierte
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            BIn auch gerade mit den Stützwänden fertig - muss hier nur noch nachtragen ;-)
        • Prof.Mobilux
          Supermoderator
          • 25.08.2015
          • 4700

          #8
          Bautagebuch 12.04.2021: Neu-Start Erdaushub und Vorbereitung Bodenplatte

          Nachdem nun die unbekannten Kabel endlich entfernt waren, ging es mit dem Erdaushub weiter. Ich bin immer wieder begeistert, wie genau ein gelernter Baggerfahrer so etwas hinbekommt. Die Baugrube ist mehr oder weniger auf den Zentimeter genau ausgehoben worden. Wer schon einmal mit einem Minibagger versucht hat, etwas gerade auszubaggern, weiß, wie schwierig das ist - gelernt ist halt gelernt

          Nach dem Erdaushub wurde ca. 40 cm Unterbau in die Baugrube eingebracht und verdichtet.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_3180.jpg
Ansichten: 4512
Größe: 423,1 KB
ID: 304390
          Baugrube mit Unterbau für die Bodenplatte
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          • Prof.Mobilux
            Supermoderator
            • 25.08.2015
            • 4700

            #9
            Bautagebuch 13.04.2021 - 14.04.2021: Herstellung der Bodenplatte

            An zwei Tagen wurde nun die bewehrte Bodenplatte mit einer Stärke von 20 cm hergestellt. Dazu gibt es leider nicht sehr viele Bilder, da ich nicht anwesend war. Interessant fand ich, dass keine Schalung aufgebaut wurde. Die Bodenplatte wurde einfach in den Bereichen, wo später der Pool auch stehen wird, ordentlich mit 2 Lagen Baustahlmatten bewehrt und dann bis zum Rand der Baugrube gegossen. Dann wurde sie laut Angebot "glatt abgezogen". Alles perfekt in Waage - auch hier gilt wohl wieder: gelernt ist halt gelernt

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 304392
            Bewehrung

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Größe: 330,5 KB
ID: 304393
            Fertige Bodenplatte

            Kontrolle sobald die Platte begehbar war:

            Die Bodenplatte war schon wirklich sehr glatt, wenn man allerdings genau hinsah (fühlte), gab es schon noch die ein oder andere raue Stelle, teilweise standen Steinchen heraus, teilweise gab es leichte Vertiefungen. Im Prinzip sehr ordentlich, für den Poolbau aber leider nicht genug. Man würde später (trotz Vlies, welches unter die Poolfolie kommt) diese Unebenheiten auf dem Boden wiederfinden. Bei dem hohen Wasserdruck zeichnet sich jede kleinste Störung in der Folie ab. Ich habe also mit meinem Tiefbauer vereinbart, dass seine Leute die Platte noch einmal mit einem Winkelschleifer + Diamantscheibe anschleift. Viele nehmen auch eine große Betonschleifmaschine, die hat er aber wohl nicht...

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 304394
            Leichte rauhe Stellen
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            • Prof.Mobilux
              Supermoderator
              • 25.08.2015
              • 4700

              #10
              Bautagebuch 20.04.2021: Abschleifen der Bodenplatte

              Nachdem die Bodenplatte nochmals abgeschliffen wurde, ist sie nun glatt wie ein Kinder-Popo So kann sie bleiben, da werde ich nichts mehr nacharbeiten müssen. Viele verwenden auch Bodenausgleichsmasse (Achtung! Darf laut Herstellern erst nach 6 Monaten(!!!) Trocknungszeit aufgebracht werden) oder spachteln die gesamte Bodenplatte noch einmal mit Flex-Kleber (Fliesenkleber für den Außenbereich) ab. Das werde ich mir sparen können.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Größe: 187,1 KB
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Größe: 248,9 KB
ID: 304397
              Nachbearbeitete Bodenplatte
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              • schoendort
                schoendort kommentierte
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                Mit welcher Maschine wurde die Platte abgeschliffen?

              • Prof.Mobilux
                Prof.Mobilux kommentierte
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                Das haben zwei Mann mit einer normalen Flex mit Diamantscheibe gemacht. Einer hat geflext, der andere hat abgesaugt.
            • Prof.Mobilux
              Supermoderator
              • 25.08.2015
              • 4700

              #11
              Planung der Stützmauern

              Ovalpools benötigen jeweils an den Längsseiten eine Stützmauer. Diese werden üblicherweise in 24cm Stärke aus Betonschalsteinen hergestellt. Die Maßangaben dazu findet ihr in der Aufbauanleitung eures Pools. Bei meinem 3,20m x 6,00m großen Pool müssen die Stützmauern 300cm lang sein. Die Höhe soll bei mir Pooltiefe - 5cm betragen, also 130cm. Der Abstand zwischen den Stützmauern beträgt 324cm. Der Abstand entsteht aus 320cm Poolbreite + 2x20mm Styrodur Dämmplatten. Die Dämmplatten werden zum Schutz der Stahlwand zwischen Stützmauer und Stahlwand gesetzt. Styropor darf hier nicht verwendet werden!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: wandaufbau.jpg Ansichten: 0 Größe: 27,8 KB ID: 304447
              Skizze Wandaufbau

              Schalsteine

              Für Betonschalsteine gibt es Standardgrößen. Für den Poolbau benötigt man Steine mit 24cm Breite. In der Länge gibt es 50cm oder 33cm Steine. Die Höhe beträgt immer 25cm. Ich wollte eigentlich 50er Steine nehmen, die waren aber gerade nicht lieferbar. Im Nachhinein bin ich ganz froh die 33er Steine genommen zu haben, da diese doch erheblich leichter sind Für die Steine gibt es auch geschlossene Endsteine sowie halbe Steine, die habe ich aber nicht genommen und einfach ein Schalbrett für den Abschluss verwendet. Die halben Steine habe ich "per Flex" erzeugt. Ich habe insgesamt (mit ein paar Steinen Reserve) 100x 33er Steine für die beiden 3,00x1,25m Mauern bestellt. Ich mache die Mauern nur 125cm hoch (das passt direkt zur Höhe der Standard-Schalsteine) und mache den Rest per Schalung und Ortbeton. So kann ich auch gleich die exakte Höhe für die Randbegrenzung herstellen.

              Bewehrung

              Die Mauer benötigt sowohl horizontale als auch vertikale Bewehrung und muss fest mit der Bodenplatte verbunden sein. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten der Ausführung, im Internet findet man zahlreiche Quellen: https://www.google.com/search?q=bewe..._AUoAHoECAEQAA

              Variante 1: Man kann bereits in die Bewehung der Bodenplatte den Anschluss für die Mauer integrieren lassen - die sogenannte Anschlussbewehrung. Dazu muss man aber schon recht genau die Position bei der Herstellung der Bodenplatte ausmessen. Die weitere Bewehrung wird dann vertikal durch die Schalsteine geführt.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: bewehrung2.jpg Ansichten: 0 Größe: 46,7 KB ID: 304458
              Anschlussbewehrung, Quelle: https://www.klb-klimaleichtblock.de/...arb_Richtl.pdf

              Variante 2: Man bohrt im Anschluss Löcher in die Bodenplatte und verklebt die vertikale Bewehrung mit Montagemörtel in die Bodenplatte. So habe ich es auch gemacht (die meisten Poolbauer machen das wohl so).

              Man kann nun die vertikale Bewehrung gleich in voller Höhe mit der Bodenplatte verbinden, dann muss man aber jeden Stein über die Bewehrung stülpen und absetzen. Insbesondere bei den 50er Steinen ist das ziemlich schwer! Mit den 33er Steinen bin ich aber so gut zurecht gekommen. Man kann aber auch nur 50cm langen Bewehrungsstahl im Boden verankern (der dann also ca. 30-40cm herausschaut) und dann den weiteren vertikalen Bewehrungsstahl bis nach oben zur Mauer einfach durch die aufgebauten Schalsteine stecken. So machen es wohl die Profis Siehe auch die Skizze zur Anschlussbewehrung oben.

              Zur Ausführung der Bewehrung gibt es zahlreiche Quellen im Internet, ich habe mich an diese hier gehalten und Lastfall 3 bei einer Höhe von 1,3m angenommen (für die vertikale Bewehrung habe ich allerdings 10mm Stahl wie in Lastfall 2 verwendet): https://www.nuedling.de/wandbaustoff...ine/#tab-cnt-3

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: bewehrung.jpg Ansichten: 0 Größe: 88,6 KB ID: 304448

              Im Endeffekt heißt das: In jedes "Loch" der Schalsteine eine vertikale Bewehrung mit 10mm sowie horizontal in jeder Reihe 2 Bewehrungsstäbe in 8mm.

              Beton

              Den Beton zur Verfüllung der Schalsteine haben wir selbst gemischt (Betonmischer). Versucht nicht das per Hand in der Schubkarre o.ä. zu mischen! Es wird Beton in der Güte C20/25 gefordert, d. h. ein Mischungsverhältnis von 1:4 (1 Schaufel Zement, 4 Schaufeln Kies). Der so hergestellte Beton wird in die Schaltsteine gefüllt - d. h. eher etwas flüssiger/cremiger als zu trocken, damit er gut bis nach unten Laufen kann.

              Zur Berechnung der Menge hat mir folgende Seite mit der Mengenberechnung sehr weitergeholfen: https://www.hausbauen24.eu/betonrech...chen-berechnen

              Betonschaltsteine haben folgendes Füllvolumen (kann man auch alles Googlen):
              17,5er Schalstein
              (49,5 x 17,5 x 25 cm)
              12 Liter
              24er Schalstein
              (49,5 x 24 x 25 cm)
              19 Liter
              30er Schalstein
              (49,5 x 30 x 25 cm)
              26 Liter
              36,5er Schalstein
              (49,5 x 36,5 x 25 cm)
              34 Liter
              42,5er Schalstein
              (33 x 425 x 25 cm)
              23 Liter
              49,5er Schalstein
              (33 x 49,5 x 25 cm)
              26 Liter
              Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 11.05.2021, 19:49.
              🇺🇦 Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine


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              • simon_hh
                simon_hh kommentierte
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                tolle technische Ausführung!
            • Prof.Mobilux
              Supermoderator
              • 25.08.2015
              • 4700

              #12
              Bautagebuch 08.05.2021 - 09.05.2021: Bau der Stützmauern

              Heute sollte es nun losgehen. Ausreichend Sand/Kies wurde bestellt (12 m³, der Rest dient zur Verfüllung), 50 Sack Zement (Menge auch gleich für die Magerbetonhinterfüllung der Rundungen) und Bewehrungsstahl in 8mm und 10mm. Des weiteren 5 Kartuschen Montagemörtel zur Befestigung der vertikalen Bewehrung in der Bodenplatte (ich habe aber nur 2 Kartuschen gebraucht): https://www.amazon.de/Fischer-519557...dp/B00BTG98CA/

              Zunächst wurde penibel vermessen, wo die erste Stützmauer stehen muss. Dazu ist ein Laserentfernungsmessgerät Gold wert: https://www.amazon.de/s?k=bosch+entf...messger%C3%A4t Ich habe zunächst die eine Mauer "im Gelände" genau platziert und die zweite Mauer dann mit einem Abstand von 324cm zur ersten Mauer eingemessen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 304587
              Eingemessene erste Mauerreihe

              Nachdem die ersten Reihen beider Mauern exakt positioniert waren, habe ich die Bohrungen für die Bewehrung gebohrt. HIerbei habe ich ca. 10-15 cm tief gebohrt (Bodenplatte ist 20cm stark) und dazu einen 14mm Bohrer verwendet. Laut Beschreibung des MOntagemörtels hätte für eine 10mm Bewehrung auch eine 12mm Bohrung ausgereicht. Die Bohrlöcher wurden dann nach der Bohrung zweimal ausgesaugt und mit Druckluft ausgeblasen. Eigentlich sollen sie zusätzlich ausgebürstet werden - ich hatte aber keine passende Bürste zur Hand... Wichtig ist, dass möglichst der ganze Bohrstaub aus dem Bohrloch entfernt wird (=verminderte Tragfähigkeit!). Anschließend wird das Bohrloch zu 2/3 mit Montagemörtel verfüllt (Achtung! 2-Komponentenkleber - der erste nicht durchmische Teil aus der Kartusche muss verworfen werden - siehe Anleitung!). Dann unter leicht drehenden Bewegungen die Bewehrung bis zum Grund des Bohrlochs durchstecken. Aus dem Bohrloch muss der Montagemörtel austreten - ansonsten nochmal ziehen und mehr Mörtel ins Bohrloch einfüllen. Nach 1 Stunde ist der Mörtel ausgehärtet.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 304589Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 304588
              Vorbereitetes Bohrloch, verklebte Bewehrung

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ID: 304590
              Vollständige Bewehrung

              Nun kann man die gesamte Mauer aufbauen. Immer darauf achten, dass alles in Waage ist! Bei einer guten Bodenplatte sollte ich das automatisch ergeben. Ich habe nach dem Aufbau nochmals penibel den Abstand beider Mauern zueinander (324cm) auf der gesamten Höhe überprüft. Wenn man zufrieden ist, kann man die seitlichen Schalbretter anbringen und die Mauer verfüllen.
              Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 12.05.2021, 11:01.
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              Kommentar

              • Prof.Mobilux
                Supermoderator
                • 25.08.2015
                • 4700

                #13
                Bautagebuch 08.05.2021 - 09.05.2021: Bau der Stützmauern (Fortsetzung)

                Betonherstellung


                Ich habe zuvor noch nie mit einem Betonmischer Beton angemischt. Es hat ein paar Mischungen gedauert, bis ich den Dreh raus hatte. Da gibt es sicherlich zahlreiche Quellen im Internet - ich habe mich für den autodidaktischen Weg entschieden ​​

                Ein Zementsack beinhaltet laut Google 5-6 Schaufeln Zement. Ich bin so vorgegangen:
                1. Sack mit der Schaufel in der Mitte aufschlitzen und aufrichten. -> man erhält 2 halbe Sack.
                2. Kleine Wasservorlage in den Betonmischer
                3. 6 Schaufeln Sand/Kies hinzugeben
                4. Einen halben Sack Zement zugeben, Feuchtigkeit nachjustieren
                5. 6 Schaufeln Sand/Kies hinzugeben
                6. Gewünschte Endfeuchte einstellen, alles durchmischen und in Schubkarre ablassen
                So hat das ganz gut geklappt. Das ergibt eine Mischung von 1:4 (3 Schaufeln Zement, 12 Schaufeln Sand/Kies. Die Mischung haben wir dann mittels "Betonrutsche" in die Schalsteine gefüllt.

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ID: 304593
                Betonherstellung und Betonrutsche

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ID: 304594
                Fertiggestellte Stützmauern


                Einbaunische für Poolscheinwerfer

                In eine der Längsseiten wird bei mir der Poolscheinwerfer eingebaut. Dieser sollte so eingebaut werden, dass er nicht blendet, wenn man am Pool sitzt. Der Einbautopf muss in die Wand integriert werden. Die Fläche das Flansches muss dabei später bündig mit der Stahlwand sitzen. Die Stahlwand wird dabei so groß ausgeschnitten, dass der gesamte Flansch "hindurchschaut". Die Abdichtung erfolgt zwischen Einbaudose und Folie. Hier muss man nun beachten, dass auf die Stützmauer noch 20mm Styrodurplatten angebracht werden. Die Dose muss also 20mm aus der Stützmauer herausragen. Es wird dann mit der Flex ein entsprechender Ausschnitt in die betreffenden Schalsteine ausgeschnitten und die Einbaunische mit Bauschaum dort fixiert. Darauf achten, dass der Flansch im Lot ist! Ich habe zum Einsetzen provisorisch 2 Styrodurplatten an die Mauer geklemmt und dann die Einbaudose passend ausgerichtet und fixiert.

                Das Kabel kann entweder im Inneren des Schalsteins nach oben geführt werden oder nach hinten aus der Mauer herausgeführt werden. Dazu liegt ein passender Schutzschlauch bei. Dieser muss dicht(!) mit der Einbaudose verbunden werden, da er sich später beim Tausch des Leuchtmittels mit Wasser füllen kann. Das Kabel bzw. der Schutzschlauch enden dann in einer passenden Verteilerdose, die oberhalb des Wasserspiegels sitzen muss. Beim Betonieren darauf achten, dass der Schutzschlauch nicht eingequetscht wird! Ich habe sicherheitshalber das Kabel während des Betonierens schon in den Schlauch gesteckt.

                Ich habe übrigens alles direkt im Set gekauft: Scheinwerfer, Verteilerdose und Trenntrafo. Dazu kommt später noch mehr.

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ID: 304595
                Einsetzen der Einbaunische

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ID: 304596
                Einsetzen der Einbaunische (fertig)
                Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 12.05.2021, 11:03.
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                • orli
                  orli kommentierte
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                  Die Mischung war super. Ich erinnere mich zurück an die 90er als ich auf dem Bau als Handlanger meinen Ferienjob verrichtete.
                  Schon damals wurde Beton mit 6 Schippen Kies - 5 Schaufeln Zement und nochmal 6 Schippen Kies gemischt. Da die die Häuser, bei denen ich früher mitwirken konnte heute noch stehen, wirst du wohl lange Freude an deiner Mauer haben :-)

                • Prof.Mobilux
                  Prof.Mobilux kommentierte
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                  Sehr cool - ich hab 5 Mischungen gebraucht bis ich den richtigen Dreh raus hatte. Da lag ich ja gar nicht so falsch :-)

                • Labmaster
                  Labmaster kommentierte
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                  orli hat damals ne fette Mischung mit eher ca 1:2 gemacht, naja heute ist Zement auch doppelt so teuer ;-)
              • OmerBeg
                Smart Home'r
                • 27.08.2015
                • 89

                #14
                Prof. Mobilux. Respekt, bist einfach der Beste ... . Freue mich die Fortsetzung(en) zu lesen. Viel Erfolg und Geduld.
                EFH, Loxone, Loxberry & KNX

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                • Karsten
                  Extension Master
                  • 09.06.2016
                  • 132

                  #15
                  Hallo Prof. Mobilux.

                  Toll dass du darüber schreibst. Bin schon gespannt, wie es weiter geht und was du über die Technik berichtest.
                  Wir haben unseren Pool letztes Jahr fertig gestellt. Leider habe ich meine Bilder vom Hausbau und Poolbau durch Dummheit alle gelöscht.

                  Wir haben in die Bodenplatte gleich gebogene Armierungseisen für die Wände einbetoniert und daran die Wandarmierung angeschlossen bzw. mit Rödeldraht befestigt. Damit spart man sich die vielen Bohrungen in die Bodenplatte. Armierungseisen zu biegen ist sehr einfach.

                  Als Schalsteine haben wir Styroporschalsteine genommen. Die sind viel leichter und können wie Legosteine zusammengesteckt werden. Das lässt sich sehr einfach verarbeiten. Kürzungen und Ausschnitte für Licht, Wasserzufluss etc. sind sehr einfach mit einem Messer herzustellen.

                  In die Styroporschalsteine kommt dann reichlich Armierung rein und dann wird das ebenfalls mit Beton ausgegossen. Das Styropor ist dann auch gleich eine gute Wärmeisolierung gegen das Erdreich.
                  Hast du die waagrechten und senkrechten Armierungseisen in der Wand mit Draht festgerödelt?

                  Auf jeden Fall: viel Spaß damit!
                  Ein Pool ist eine super Sache. Meine Frau wollte damals unbedingt einen Pool, ich war eher dagegen, denn ich hatte ja auch die Arbeit damit. Letztes Jahr war ich aber dann viel öfter drin wie sie :-)


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                  • Prof.Mobilux
                    Prof.Mobilux kommentierte
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                    Die Bohrungen waren gar nicht so schlimm, wenn man einen gescheiten Bohrhammer hat. Gibt es die Styroporsteine im normalen Baustoffhandel oder hast du die direkt beim Handel für Poolzubehör bestellt? Die Armierung habe ich nicht fest gedrahtet. Da wir den Beton ja eh manuell recht langsam eingefüllt haben, verrutscht da nichts.

                  • Karsten
                    Karsten kommentierte
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                    Die Styroporsteine hatten wir bei Pooldoktor.at gekauft - auch die ganze Pooltechnik (Pumpen, Elektroylse, PH-Messer/Regulierer, UV-Lampe ...).
                    Dort gab es auch eine Statik mit Angaben zur Armierung und sonstige Tipps zum Aufbau.
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