nachdem ich das Projekt Wallbox und Programmierung abgeschlossen hatte, hab ich mich an das nächste Projekt : Hausakku gesetzt. Ich habe mir viele Lösungen angeschaut, aber die waren entweder mir zu teuer, oder sie waren nur 1-Phasig. Ich wollte ein System das sowohl flexibel in Ausbau Akku (kWh) als auch im Ausbau 1-P/3-P/Leistung (kW) war und unabhängig von Hersteller der PV.
Herausgekommen ist eine DIY Lösung, wie sie aktuell auch einige im YT umsetzen, bzw. wie Ihr sie auch schon als Set bekommt.
Aktuelle Situation:
1 WR Solaredge 25K mit 30kwp PV Anlage auf dem Dach
1 Dimplex System M Wärmepumpe
1 Elektro Auto
Hausverbrauch im Standby bei 450w/h + Peaks Warmwasser in der Nacht
3 Kinder + Frau ;-)
Konfiguration des Akkus:
8 * Pylontech US3000C (3,5kWh pro Akku) LiFePo
1 * Netzwerkschrank für die Akkus (Günstig bei Rechenzentrums-/Firmenauflösungen zu bekommen)
3 * Victron Energie Multiplus II
1 * VE Cerbo GX
1 * Energiemonitor VE mit RS485 -> USB Kabel)
Umsetzung:
Die erste Hürde mit SolarEdge: Der Wechselrichter macht Modbus TCP, lässt aber nur EINE Verbindung zu. Die war zu Loxone. Das hab ich geändert zu dem Cerbo GX, damit haben wir folgende Modbus TCP Kette:
SolarEdge -> Cerbo GX -> Loxone
Wichtig ist, das SolarEdge in einen Timeout laufen kann und den Modbus Port zu macht wenn kein Connect in einem Zeitraum erfolgt ist.
Noch wichtiger: Die Victron Energie möchten den Modbus Port auf 502 vom Solaredge haben. Default ist 1502, auch gleich abändern.
Die Konfiguration in Loxone ist wie folgt:
-> Modbus Server hinzufügen -> IP von dem Cerbo GX mit Port 502
Der nächste Schritt ist ein wenig Tricky. Hier müsst ihr nun mehrere Geräte einbinden. Victron verwendet eine Kombination aus Adressen/Registern um verschiedene Infos an verschiedenen Punkten abzulegen. In meinem Fall brauchte icht:
com.victronenergy.pvinverter (Adresse 20)
com.victronenergy.system (Adresse 100)
com.victronenergy.battery (Adresse 225)
Die Adressen müsst Ihr euch aus dem Cerbo Interface auslesen + Magie aus einem Excelsheet das ihr bei Victron runterladen könnt (CCGX-Modbus-TCP-register-list-2.70) Reiter Unit ID mapping.
Als Sensoren hab ich für mich rausgezogen: (Register in Klammern)
com.victronenergy.pvinverter
-> L1 Power (1029), L2 Power (1030), L3 Power (1031)
com.victronenergy.system
-> Battery Power (842)
-> Battery SOC (843)
-> Grid L1-L3 (820 - 822)
com.victronenergy.battery
-> Battery Temperature (262)
-> Battery Voltage (259)
Um das ganze nun in den Energiemonitor von Loxone zu bekommen, ist ein wenig Programmierung erforderlich:
Als erstes meine "Merker":
PV_Leistung: (L1 + L2 + L3 Power) / 1000
PV_Netzpunkt: (Grid L1 + L2 + L3) / 1000
PV_BatteryPower: (Battery Power * -1) / 1000
Das ganze Verknüpft ihr dann mit dem Energiemonitor:
Wenn ihr das so habt, sieht euer Energiemonitor wie folgt dann :
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Meine Analyse wie ich dazu kam:
Ich hab mir mein SolarEdge Monitoring zur Gemüte geführt und geschaut, was ich so in der Nacht verbrauche im Sommer, heraus kam folgendes:
Hier so ein Typischer Tag in diesem Sommer:
D.h. ich brauche 9kwh Nachts um über die Runden zu kommen. Kann ich jedem, der sowas plant nur empfehlen. Entweder das Monitoring seiner PV zu verwenden, oder sich von SHELLY 3EM (EM3?) zu besorgen (100€) und 1 Jahr lang den Strom zu tracken.
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Wirtschaftlichkeit: Keine Ahnung, hab 15 Jahre Garantie auf die Akkus und hab ein Gutes Gefühl keine 3500kwh im Jahr mehr einzukaufen. Das sind bei 15 Jahren Akku Garantie 14.000€ bei 0,27ct/kwh ;-)
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Tipps & Tricks:
- Die Wechselrichter von VE kann man Kaskadieren. Ihr könnt mit 1nem anfangen (1 = 1 Phasig) und könnt das hochskalieren bis 15 Geräte
- Achtet auf euren Produktionsstrom und passt dementsprechend eure Anlage an. Viel hilft hier nichts!
- Die Wechselrichter Multiplus sind angegeben mit Werten wie 3000/5000/8000... Das sind leider nicht die Leistungsdaten. Die findet ihr in den Datenblättern unter: Maximaler Batterie Lade-/Entladestrom. Den Multipliziert ihr mit 50V und habt euren Wert. Beim 3000er sind es 35A * 50v = 1,75kW, beim 5000er sind es 70A * 50V = 3,500kW.
- Achtet auch nun bei der Planung: Beispiel: WR macht 35A, davon habt ihr 3 Stück = 105A. Ein Pylontech Akku 3000C hat nur 37,5A .. Das heisst, hier ist der Akku dann eine Bremse, braucht ihr 3 Akkus für die volle Leistungsentfaltung.
- Die Pylontech könnt ihr bis zu 8 Stück verbinden, braucht ihr mehr, gibt es einen Hub, mit dem könnt ihr dann bis zu 40 Akkus verbauen (40* 3,5kwh = 140kwh!!) Kostenpunkt Hub ca. 400€
- Die Wechselrichter Kabel der Pylontech können nur 100A, bitte schliesst dann mehr Kabel (in meinem Fall 3 wegen 210A) an die Busbar zu den Wechselrichtern an.
- Wechselrichter zu der Busbar sind mit 50mm2 zu versehen. (Am besten immer die VDE Liste konsultieren: Leitungsquerschnitt / max Ampere)
Bei Fragen: PM
Gruß
C.
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