nach schon etwas längerem Lesen hier würde ich mich gerne mit euch über mein aktuelles (Problem-)Projekt unterhalten. Aktuell baue ich und es gibt die wohl mehr oder weniger bei jedem vorhandenen Probleme - Geld und Unzuverlässige Leute. Über ersteres könnte ich eine ausführliche Geschichte mit Fehlplanungen seitens der Architekten erzählen, ist hier aber Fehl am Platz.
Vorgeschichte:
Zweiteres bezieht sich auf den initialen Elektriker der uns beim Hausbau begleiten wollte und kurzfristig nach begonnener Planung absprang wegen Großauftrag. Danach kam es zu einem "Bekannten", der selber Elektriker ist aber eigentlich eher Neu- und Umbauprojekte betreut und mir dabei helfen wollte. Hier ein adäquates Maß an Eigenleistung einzubringen war eh mein Ziel, leider gab es hier auch "Probleme", sodass die Betreuung deutlich schlechter ausgefallen ist als eigentlich geplant.
Am Ende ist der Stand folgendes: Es gab mit diesem Bekannten ein Planungsgespräch über generelle Elektrik und ein paar Anweisungen wie gemacht werden soll, außerdem haben wir zusammen angezeichnet.
Bei Loxone kannte er sich leider nicht aus und wollte mich zu Homatic locken, was ich dankend abgelehnt habe.
Somit ich also mit relativ wenig da und habe mich mit Lesen und einem Programm auf die Gesamtplanung vorbereitet. Mit Hilfe von uplan (ich hoffe ich darf das hier einfach nennen) habe ich die Loxone und konventionelle Elektrik geplant.
Ich würde euch gerne an der generellen Planung teilhaben lassen und habe im weiteren Verlauf ein paar Fragen sowohl Loxone-spezifisch als auch generelle. Vielleicht kann mir ja der ein oder andere helfen. Vielen Dank schonmal das ihr den Text bis hier verfolgt habt.
Eckdaten:
Neubau, NRW, Passivhaus, 4 Stockwerke (Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss, "Galerie"/Spitzboden), 220m² Fläche mit KG, PV-Anlage, Batteriespeicher, Erd-Sole-Pumpe (Alpha-Innotec), zentrale Lüftungsanlage(Brink). Wallbox soll vorgelegt werden.
Wohnfläche im Obergeschoss, keine Hanglage o. Ä., Haushalt für 4 Personen (2 x Erw. + 2 x Kind).
Grundüberlegungen war ein Smart-Home mit Loxone zu realisieren weil der Aufwand der Selberprogrammierung deutlich erfolgsversprechender aussah als bei KNX. Oberfläche gefiel mir ebenfalls deutlich besser sowie die Hardware die direkt vom Hersteller kommt auch.
Zu mir: "Fachfremd", generell mit guter handwerklicher Erfahrung jedoch nicht wirklich was mit Elektro jemals gemacht, Programmierkenntnisse vorhanden.
Herangehensweise:
Die Idee war, dass ich möglichst wenig "Fehlerquellen" durch zum Beispiel Schalter oder ähnliches haben sollte, sodass die Idee eines Smarthomes perfekt war. Aus diesem Grund gibt es keinen konventionellen Schalter. In Räume wo man nur einen Schalter bräuchte (Gäste-WC, Keller) realisiere ich es über Präsenz (Türkontakt oder Bewegungsmelder).
Um Fehler weiter gering zu halten würde ich das durchaus zu teure Tree-Kabel nehmen auch unter Inkaufnahme eines späteren nicht möglichen "Rückbau".
Grundlegende konventionelle Verkabelung:
Jedes Zimmer erhält für die Steckdosen eine eigene Leitung (3x1,5; ich weiß, nicht schaltbar) bis zum Schaltkasten im Keller. Die Rolladen / Zipscreens gehen mit 5x1,5 einzeln vom Zimmer zum Schaltkasten.
Küche wird natürlich extra abgesichert (Kühlschrank, Spülmaschine, Herd, Ofen, Dampfgarer). Für die Steckdosen der Espressomaschine (soll schaltbar sein) habe ich von der Dose ein eigenes Kabel mit 3x1,5 zum Schaltkasten gezogen.
Sämtliche schaltbare / dimmbare Lampen gehen von der Lampe mit 3x1,5 zum Schaltkasten.
Im Programm uplan besteht die Möglichkeit hierbei die Lampen und alles andere zu platzieren. Am Ende hat mir das Programm eine Verkabelung ausgespuckt, hierbei berechnet es die benötigten Extensions und legt somit die Anschlüsse fest, in der Datei anbei findet ihr dabei die Unterlagen dazu.
Generell verstehe ich es ja so - alle Kabel kommen in den Keller und werden dort vom Miniserver zentral geschaltet (ein/aus). Daraus hat sich die Konfiguration für die verschiedenen Anschlüsse laut Programm ergeben.
Mein Prinzip war also alle Aktoren einfach runter bis zum Schaltkasten.
Was mir immer noch nicht klar wird, wie genau ich die Baum-Verkabelung genau durchführe - ich finde da wenige Bilder oder Beispiele. Loxone selber sagt ja ich soll in jeden Raum ein Kabel ziehen und dann per Baum aufsplitten - aber wie mache ich das genau? An der Dose und alles hintereinander ist ja nicht Baum?
Audio:
- Soll in 6 Räumen Audio geben. Hat jemand Erfahrung, ob die Einbau-Speaker mit 7 Zoll (2 Stück) auf das große Wohn/Esszimmer bei Montage unter der Decke Deckenhöhe circa 5,5m) zu klein dimensioniert sind?
- Macht hier eher Sinn auf 2 x 10 Zoll oder 3 x 7 Zoll zu erweitern?
- Meines Wissens nach kann man ja ein Audiokabel über Wago-Klemmen verlängern, wenn man die Boxen (grade bei 3x) nicht im Stereo-Modus betreiben will, reicht es da ein x 2x2,5mm² hochzuziehen und das mit den Klemmen aufzusplitten, dass ich am Ende 3 Boxen betreiben kann?
- Für einen Line-In lege ich einfach ebenso ein Kabel von der Eingangsquelle (Schallplattenspieler) zum Audioserver im Keller?
- Ganz generell zum Audio - gibt es hier eine Kabelempfehlung für das Loxone-Audio-System oder genereller gesagt eine von euch?
Ansonsten seht ihr in der Datei eigentlich das wichtigste. Geplant sind diverse Präsenzmelder, Loxone Ceiling Lights, Wärmepumpe, Lüftungsanlage und Energiespeicher möchte ich dann natürlich irgendwann über Modbus einbinden. Tür-Fensterkontakte habe ich aktuell vereinzelt per Air eingeplant, weil mir die normalen über 1-Wire farblich zu unpassend sind, da die Fenster von innen schwarz sind. Intercom + Anbindung Fingerpringt Zugang der Tür.
Übrige Fragen:
- Ich würde gerne große LED-Leisten unter Dach installieren und damit dass Wohnzimmer beleuchten, sollten dimmbar sein, müssen aber nicht einzeln geschaltet werden, sondern können quasi alle vier gleich gedimmt sein. Ich habe mir zwei 3x1,5mm² hochgezogen und würde dann quasi eine Abzweigdose machen wo ich jeweils mit Wago-Klemmen das Kabel "aufteile" und dann recht zentral zu beiden Trafos gehe? Wäre eine andere vorgehensweise besser?
- eher elektrischer Natur - ich lese immer wieder sehr unterschiedliche Meinungen dazu - ich habe 30cm Dämmung am Haus auf 17,5 Kalksandstein, spricht etwas dagegen die NYM-Kabel auf der Außenwand langlaufen zu lassen, ggf. sogar ohne Nut?
- Ich würde gerne unter den Fliesen oder Putz im Badezimmer an gezielten Stellen an der Wand eine Heizmatte einlassen, gibt es hier einen Link - ich hab irgendwie nicht das gefunden was ich suche - der mir gut erklärt wie ich da am besten vorgehe, da Sie a.e. als Zusatzheizung im Winter und ggf. Handtuchtrockner fungieren sollen.
- Wie kriege ich am besten die komplette Beleuchtung und alles weitere aus der Kategorie "Garten" schlau vorgearbeitet, ohne mir über die eigentliche konzeptionelle Gestaltung dessen Gedanken zu machen?
Ich benötige an sich im Schuppen am Carport Strom und Wallbox. Im Garten soll perspektivisch eine Außenküche hin, die braucht Strom. Dann braucht der gesamte Garten ja noch irgendwie Beleuchtung. Was macht da am meisten Sinn? Zum Schuppen 3x2,5 + Wallbox + Tree sowie einmal 3x2,5 für eine Art "Unterverteilung" für alle Steckdosen? Schaltbar an Loxone einbinden kann ich das ganze dann mit der passenden Dimmer Extension?
Dann einmal zum Ort der Außenküche 3x2,5+Tree. - Die Steckdose die ich gerne schalten möchte (Espresso-Maschine) die ich über 3x1,5mm² in den Schaltschrank ziehe behandel ich auch als einfache Schaltbare Phase wie z.B. eine Lampe?
- Ich bin mir noch etwas unsicher, ob ich lieber ein Tablet oder ein Touch Pure an der Küche zur Steuerung haben will. Was macht da am meisten Sinn? Einfach ein Tree Kabel + 1 x Strom hin zur Dose? Hab hier im Forum sonst von einigen 24V>5V Wandlern gelesen, können die einfach an das Tree Kabel da ran?
Ich weiß, ein langer Text mit vielen Fragen, die ein bisschen an der Tauglichkeit meinerseits zweifeln lassen. Loxone grob und Loxwiki hab ich mich quergelesen, aber die Verkabelungsrichtlinien sind für mich nicht so einfach zu erfassen. Falls jemand noch gute Literaturquellen hat, gerne melden.
Die Planung an sich gehe ich aber schon länger durch und habe die einen befreundeten aber räumlich weit entfernten Menschen geschickt und besprochen, der sich mit Elektro beruflich auskennt aber nur KNX und nie Loxone bearbeitet hat. Der Endanschluss mit Kasten soll durch einen Meister erfolgen, den der Bekannte angeschleppt hat, der mich im Stich gelassen hat, der hat aber noch nie mit Loxone gearbeitet, aber nach der angehangen Verkabelung das eigentlich durchführen können müsste(?).
Falls sich einer hier für noch mehr "Anfänger"-Fragen bereit erklären möchte, freue ich mich natürlich, hätte hier auch kein Problem damit den Aufwand monetär auszugleichen.
Ich freu mich auf rege Diskussion und danke euch wirklich sehr!
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