ich möchte hier unsere persönlichen Erfahrungen mit den (in Loxone integrierbaren) Internorm I-Tec Lüftern festhalten. Die Einbindung ins Loxone-System habe ich im LoxWiki beschrieben.
Die Internorm I-Tec Lüfter sind im Fensterrahmen integrierte Lüfter mit Wärmetauscher. Der Wirkungsgrad des Wärmetauschers ist in Stufe 1 93% (Standardstufe) und nimmt bauartbedingt bei höheren Stufen ab. Die Wärmerückgewinnungs- und Schallwerte im Prospekt entsprechen dem normgerechten technischen Prüfbericht eines unabhängigen Institutes, den ich für den Energieausweis benötigt habe.
Im Automatikmodus (Standardbetriebsmodus) wird die Stufe automatisch entsprechend der Abluft-Luftfeuchte eingestellt. Bei uns laufen die Lüfter bei Automatik-Betrieb in der Regel auf Stufe 1.
Montage und Installation:
- In der Laibung muss beim Lüfter ein Schlitz in der Stärke des Fensterrahmens (nicht breiter) gemacht werden (Höhe ca. 50cm, Tiefe ca. 15cm). Wird das Fenster nach außen gesetzt, kann man von außen einstemmen. Wir haben die Fenster nur teilweise nach außen setzen können (verlegter Boden bei Balkontüren). Unser Monteur hat beide Varianten recht gut hinbekommen.
- Der Fensterrahmen ist an der Seite des Lüfters um ca. 2cm breiter als an der Seite ohne Lüfter. Man verliert durch den Lüfter daher effektiv 2cm Glasbreite.
- Die schwarze Box soll laut Internorm nicht direkt am Mauerwerk aufliegen,um Schwingungsübertragung zu vermeiden. Mehr Infos gibt es nicht. Wir haben den Bereich ausschäumen lassen, bzw. außen mit Steinwolle ausgefüllt. Darüber kommt die ÖNORM/RAL-Montageband.
- Der Lüfter wird mit einem geschätzte 4 Meter langen Kabel geliefert (2-polig, L und N, ohne Erdung). Es lässt sich problemlos einmal um den Fensterrahmen wickeln.
- Zum Anschluss der Kabel haben wir je nach Lage zwei Wege gewählt:
- Waren Steckdosen unmittelbar bei den Balkontüren, haben wir nach Entfernen des alten Fensters aus der Steckdose schräg in die Laibung gebohrt und das Kabel eingezogen.
- An anderen Stellen hatten wir Blinddosen für eine Jalousienvorbereitung. Auch dort haben wir schräg in die Laibung gebohrt. Da wir jetzt auch Rolläden bekommen, mussten wir in die Verrohrung einen Draht (Dauer-Phase für den Lüfter) nachziehen.
- So schön das in den Prospekten auch immer beschrieben wird, wie sauber ein Fenstertausch ist - das ist er definitiv nicht! Wir haben sämtliche Räume mit großflächigen Malerfolien abgedeckt und abgeklebt. Durch die Zugluft ohne Fenster wird es dennoch ziemlich staubig.
- Wir haben in allen Wohnräumen einen Lüfter. In der Wohnküche (45qm) haben wir zwei Lüfter einbauen lassen. In den Durchgangbereichen (Gänge, Treppenhaus, Eingangsbereich) haben wir keine Lüfter installieren lassen.
- Die Lüfter haben Filter, die lt. Anleitung ca. 1x im Jahr getauscht werden sollen. Der Lüfter zeigt auch an, wenn sein Lüfter getauscht werden soll. (auch die Loxone Integration kann das auslesen).
- Die Lüfter entwässern das Kondenswasser am äußeren, unteren Gitter. Dabei wird nicht aus dem Gitter, sondern unterhalb des Fensterrahmens entwässert (im Fensterbrett-"Slot"). Die Menge des Kondenswassers kann erheblich sein!
Unsere Rolläden wurden gerade montiert. Dabei ist ganz wichtig:
- Die Monteure dürfen keinesfalls im Bereich des Kunststoffkastens des Lüfters bohren! Die Montage (bei Tritscheler Rolläden) erfolgte dort mit Winkeln.
- Wir ließen die Endpuffer des Rolladens über dem unteren Gitter setzen, sodass das Ausblasgitter immer frei bleibt. Die Endanschläge sollten gleich bei der Bestellung mitbestellt werden.
- Das obere Gitter wird dann durch den Rolladen verdeckt, was nicht optimal ist. Wir schließen jetzt die Rolläden nicht bis zum Endanschlag, damit der Rolladen zwar zu ist, aber die Lichtlöcher offen bleiben.
Der Betrieb ist recht einfach - Automatiktaste drücken (blaue LED) und fertig. Auch nach Stromausfall schaltet der Lüfter wieder in den letzten Zustand.
Normal laufen die Lüfter bei uns im Automatik-Modus in Stufe 1, außer die Luftfeuchtigkeit steigt, dann schaltet der Lüfter höher.
Auch in Stufe 1 ist der Lüfter hörbar, dabei hört man nicht nur Luftgeräusche, sondern auch das Motorengeräusch der beiden Motoren. Es ist ein dauerhaftes Surren, so ähnlich wie wenn man einen PC eingeschaltet hat. Uns stört dieses Surren nicht am Tag. Für den WAF war es im Schlafzimmer aber auch in Stufe 1 zu laut, daher schalten wir den Lüfter dort nun doch bei Netzfreischaltung in den Standby-Modus, und durch Logiken am Morgen wieder in den Automatik-Modus. Bei Reaktivierung in den Automatik-Modus startet der Lüfter dann in Stufe 2.
Es hat sich die Luftfeuchtigkeit und -Qualität aber trotz Abschaltung massiv verbessert. Da der Lüfter bis vor dem Bettgehen läuft, ist jetzt frische und trockene Luft im Schlafzimmer. Zuvor war das nicht so.
In Stufe 2 wird der Lüfter etwas lauter, in Stufe 3 lässt es sich im Raum nicht lange aushalten.
Der Lüfter schaltet auf Basis der Luftfeuchtigkeit hoch. In der Küche dauert es nach Öffnen des Geschirrspülers keine 30 Sekunden, bis Stufe 2 aktiv ist. Nach einigen Minuten wechselt der Lüfter wieder in Stufe 1. Gleiches beim Dampfgarer. Auch während des Kochens schaltet der Lüfter ab und an in Stufe 2.
Im Bad beim Duschen dauert es ca. 30 Sekunden bis Stufe 2, dann nochmal 30 Sekunden und der Lüfter läuft in Stufe 3. Ich kippe während des Duschens nach wie vor das Fenster. Während wir dabei früher oft stundenlang vergessen haben, das Fenster wieder zu schließen, mache ich das Fenster jetzt nach dem Duschen zu. Der Lüfter läuft dann ca. 1 Stunde auf Stufe 3, dann noch etwa eine Stunde auf Stufe 2.
Die Luftfeuchtigkeit in allen Räumen hat sich erheblich reduziert. Diese liegt jetzt bei ca. 42-43%. Früher hatten wir bis zu 60% Luftfeuchtigkeit und damit in den Räumen in den Ecken zu Außenwänden Kondenswasser- und zeitweise auch Schimmelprobleme. Ich hoffe, das hat sich jetzt erledigt.
Ich möchte aber auch nicht verschweigen, dass es sich - bei gleicher, geregelter Raumtemperatur - in den Räumen jetzt kühler anfühlt. Die trockenere Luft lässt es sich kühler anfühlen.
Im Sommer soll sich lt. Anleitung der Lüfter automatisch abschalten, wenn die Außentemperatur höher als die Innentemperatur ist. Zudem besitzt der Lüfter eine Frostschutzautomatik.
Edit 06.05.2016: Seit etwa Ende April bei höheren Außentemperaturen bestätigt sich die Angabe in der Anleitung - die Lüfter schalten sich teilweise bereits aus (Automatik 0). Abends schalten sie sich wieder dazu.
Es ist generell die Luft riechbar besser als früher - wir möchten trotz des Dauer-Surrens nicht mehr darauf verzichten.
Die Lüfter ersetzen aber nicht den Dunstabzug beim Kochen. Es ist nicht so, dass man 60 Minuten nach einem Käsefondue wieder "käsefreie" Luft hat. Das dauert länger.
Integration in Loxone
Die Dokumentation dazu ist im LoxWiki http://www.loxwiki.eu:80/x/lwFN
Ergänzung: Ich verwende das Mediola Gateway, das von Internorm angeboten wird. In der Zwischenzeit gibt es eine Loxone Extension, die aber meines Wissens die Originaltasten der Lüfter außer Betrieb setzt. Das kann ich beim besten Willen nicht verstehen und es ist auch unergonomisch (siehe dazu auch meine Ergänzung vom 21.Dez.2016, 15:33)
Bisher habe ich mich auf das Auslesen des Status beschränkt, und das automatische Ausschalten und Reaktivieren im Schlafzimmer.
In der Wohnküche (mit 2 Lüftern) habe ich testweise über den Radiobutton den Nachtmodus programmiert (Durchlüften ohne Wärmetauscher = ein Lüfter saugt, ein Lüfter bläst).
Da die Automatik recht gut funktioniert, und auch alle Eventualitäten automatisch managed (Frostschutz, Taupunktüberwachung), habe ich nur folgendes noch geplant:
- Im Sommer Nachtmodus automatisch aktivieren lassen (siehe Wiki)
- Lüfter ausschalten, wenn die Terrassen/Balkontür länger als 5 Minuten offen ist (Strom sparen)
- Urlaubsbetrieb: Im Durchlauf immer nur einen Lüfter für eine Stunde betreiben (Strom sparen)
lg, Christian
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