Batteriespeicher und Dynamische Strompreise - Laden wenn Strompreis günstig?

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  • Prof.Mobilux
    Supermoderator
    • 25.08.2015
    • 4738

    #1

    Batteriespeicher und Dynamische Strompreise - Laden wenn Strompreis günstig?

    Das Laden und Entladen eines Batteriespeichers in Kombination mit einem dynamischen Strompreis war ja vor ein paar Monaten der letzte "heisse Scheiß" im Energiemanagement.

    Mittlerweile wird das Konzept kritischer gesehen, da die Ersparnis in der Realität eben doch geringer ausfällt als man zunächst beim Blick auf den Spotmarkt vermuten könnte. Im schlimmsten Fall zahlt man bei einer Vollkostenbetrachtung sogar drauf.

    So etwas selbst zu programmieren und alle Rahmenbedingungen zu beachten, ist eine kleine Lebensaufgabe. Aber wer ein Victron-System hat, der kann (völlig kostenlos) das neue von Victron entwickelte "Dynamic ESS" ausprobieren. Ich habe mir vor ein paar Tagen mal das dazugehörige Webinar angeschaut und muss sagen, dass mich die Weitsichtigkeit von Victron schon beeindruckt hat. Zudem entwickeln sie das System gemeinsam mit der Community, was ich noch perfekter finde. Ich bekomme ab 01.12.24 meinen dynamischen Strompreistarif und werde dem System definitiv eine Chance geben.

    Aus meiner Sicht fließen in das System alle relevanten Daten mit ein und werden mit betrachtet:
    1. Spotpreis aktueller Tag und Folgetag
    2. PV Prognose für den eigenen Standort
    3. 28-Tage-Historie der eigenen Lastkurve und daraus gebildet der Verbrauchsforecast für den Folgetag
    4. Verluste Wechselrichter und Batterie
    5. Kosten für eine Batterieladung (Investkosten / erwartete Ladezyklen * Batteriekapazität)
    Man kann das System zum Kaufen und Verkaufen programmieren (AFAIK in DE verboten) oder nur zum Kaufen, um Hochpreisphasen mit dem Speicher zu überbrücken. Das System lädt in Tiefpreisphasen nur, wenn der Unterschied zwischen Hoch- und Tiefpreis entsprechend ist (Verluste, Batteriekosten) und wenn es der Verbrauchsforecast in Kombination mit dem PV-Forecast notwendig macht.

    Aus meiner Sicht alles drin, um das günstigste Szenario zu berechnen. Bin gespannt wie sich das System in der Praxis schlägt. Es scheint noch in der Betaphase zu sein (bereits seit Ende 2023), was für mich ein Qualitätsmerkmal ist.



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    LoxBerry - Beyond the Limits

  • Benjo89
    Azubi
    • 05.04.2021
    • 6

    #2
    Finde ich auch spannend. Danke für die Info.

    Kommentar

    • hismastersvoice
      Supermoderator
      • 25.08.2015
      • 7317

      #3
      Im schlimmsten Fall zahlt man bei einer Vollkostenbetrachtung sogar drauf.
      Habe gedacht wenn ich hier zu dem Thema lese oder schreibe, das nur ich das verstanden habe wie man eine Kostenbetrachtung richtig rechnet.
      Danke, das gibt mir das Gefühl das in der Schule doch mehr Leute aufgepasst haben

      Ernsthaft...
      Das Thema ist für mich nur dann interessant wenn es nicht nur um Geld geht, sondern um Ausgleichspeicherung, Netzentlastung etc.
      Bei den meisten ist das so das sie bei normalen Stromverbräuchen zwischen nichts und ein paar 10ner sparen im ganze Jahr.
      Viel wichtiger wäre es das man Strom speichert wenn er erzeugt wird und ihn nicht verschenkt oder noch was drauf legt.
      Die Niederlande haben das im übrigen schon verstanden und fördern reine Speicher ohne PV-Anlage für Haushalte.

      Was mich aber viel mehr beschäftigt ist, das es in meinen Augen der falsche Weg / Anreiz ist.
      Auf einer Seite wollen die Leute den Strom so günstig wie möglich bekommen was OK ist, auf der anderen Seite verheizt man Unmengen ohne sich Gedanke zu machen. Was kpl. UMSMART ist. Mein Vorgehen ist es schon immer und im letzten Jahr noch mehr, alles auf stromsparen zu trimmen, das ist der wichtigere Schritt als ob ich Strom in der Batterie günstig speichern kann.

      Mir geht es in der Tat wirklich gegen den Strich wenn ich von Usern lesen das sie einen Grundverbrauch von 1kWh haben und das selbst wenn keiner zu Hause ist.
      Ich persönlich habe das SmartHome gebaut um möglichst wenige Energie Strom/Heizung/Wasser zu verbrauchen, und nicht um möglichst viel billig zu beziehen.
      Das ist doch der falsche weg der hier aufgezeigt wird.

      Bei der Industrie werden Großabnehmer bevorzugt, was auch Sinn macht das gewissen Industrien in der Übergangsphase nicht abwandern.
      Aber bei privaten sollte man übermäßigen Stromverbrauch nicht auch noch belohnen.


      Ich halte unseren Haushalt egal ob Strom, Heizung oder Wasser für effektiv und sparsam.
      Das ganze gelingt auch ohne das man nur 18°C in der Bude hat, meine Frau besteht auf >23°C.
      Wir kaufen <1800 kWh im Jahr zu, inkl. e-Auto das zu >90% zu Hause geladen wird, die Heizung incl. WW <4500kWh (Heizleistung nicht Strom) im kalten Allgäu, hier gibt's noch richtige Winter .

      Wenn ich jetzt bei diesen 1800 kWh bei voller Kostenbetrachtung im Schnitt je kWh 3-4 Cent sparen würde, sind es ganze 54-72€ im Jahr.
      Uninteressant für mich.

      Was bei dem ganze vorgehen bei keinem von uns bewertet wird, ist das recycling der verbrauchten Akkus.
      Wenn wir die CO2 Bilanz betrachten ist das alles noch viel schlechter.
      Batterien werden hergestellt und durch das "vermeidlich billige zwischenspeichern" das mit Verlusten und einer schnelleren Alterung des Akku einhergeht wird die CO2 Bilanz zu eine puren Katastrophe. Ich sehe auch hier immer wieder Schönrechnerei oder Schönrederei.

      Ein weiterer Punkt ist, das die Netze jetzt schon kaum noch die Energie für e-Auto und Wärmepumpen aushalten, jetzt sollen auch noch die privaten Stromspeicher hinzukommen?
      Es ist ja so das jeder irgendwann dynamische Tarife bekommen können soll, also will jeder zu den billigen Zeiten laden, speichern, verbrauchen.
      Das geht auf keinen Fall gut.
      Wenn ein Hr. Habeck nun das bidirektionale Laden für 2025 ausruft, so hat er vielleicht im Kopf das man Spitzen steuern könnte.
      Das die Netze das aber gar nicht mehr aushalten hat ihm wohl noch keiner gesagt.


      Denkt über das sparen von Energie (nicht nur Strom) nach, und verwendet die Zeit erst mal damit, bevor ihr überlegt wie man die Energie billig bekommt.
      Wenn jeder mit Energie und Wasser (jeder braucht einen eigenen Pool) so umgehen würde wie wir in Deutschland, Frankreich, USA... dann könnte auf diesem Planten kein Lebewesen mehr existieren.
      Die USA zeigt uns doch jetzt schon wo das hinführt, und wir machen alles schön mit einer Verzögerung von 20 Jahren nach. Sehr SMART.

      Was für eine Umwelt wollen wir hinterlassen?
      Viel Geld auf dem Konto macht das Leben eurer Kinder nicht lebenswerter!


      Jetzt habe ich mich in Rage geschrieben und bin etwas vom Thema abgekommen.
      Eigentlich bin ich kein Umweltjünger, aber das Thema Energie speichern nur wegen Geld nervt mich sichtlich.
      Victron ESS ist ein guter Ansatz, aber in meinen Augen mit dem falschen Ziel.

      *ganze wichtig, das ist meine Meinung zu dem Thema.
      Kein Support per PN!

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      • <Andreas>
        LoxBus Spammer
        • 07.03.2023
        • 289

        #4
        Ich bin gespannt ob das finanziell Sinn macht.
        ​​​​
        Die Speicherpreise sind ja mittlerweile auf einen Niveau das ich schön langsam ins Grübeln komme mir doch noch einen zuzulegen
        ​​​​
        ​​​

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        • Prof.Mobilux
          Supermoderator
          • 25.08.2015
          • 4738

          #5
          Schön, dass sich hier doch noch eine Diskussion entfacht. Dachte schon ich bin aktuell der einzige, der über dieses Thema intensiver nachdenkt...

          Ich gebe Dir absolut recht: Energiesparen muss an erster Stelle stehen. Aber aus meiner Sicht nur da, wo es ökologisch auch sinnvoll ist. Wieviele Leute schmeißen ihre funktionierenden Kühlschränke (oder Computer, Raspberrys, Displays, Fernseher,... - Liste beliebig fortsetzbar) auf den Müll um sie gegen ein energiesparendes Modell auszutauschen. Das macht weder ökologisch noch häufig finanziell einen Sinn.

          Und mit einer PV-Anlage + Speicher + dyn. Stromtarif habe ich einfach viel mehr Möglichkeiten zum Einen Geld einzusparen und zum anderen an der Energiewende teilzunehmen. Ich habe seit X Jahren Ökostrom, obwohl der bei uns im Schnitt 6 ct/kWh teurer ist. Das war mir aber egal bzw. mir und meiner Frau war es wichtig, hier unseren Beitrag zu leisten. Aber die Wahl der Stromquelle und das Thema "Energiesparen" waren so ziemlich das einzigste, was ich bisher auch beeinflussen konnte. Das hat sich jetzt mit PV und Speicher einfach geändert und ich mache mir Gedanken darüber, was sinnvoll ist. Und natürlich auch wie ich meinen Energieverbauch möglichst effektiv finanzieren kann. Ich finde da nichts ehrenrühriges dran. Das heisst ja nicht, dass ich gleich einen StandBy Verbrauch von 1 kW akzeptiere....

          Und aus meiner Sicht spielen auch beide Themen zusammen (Netze und Kosten). Wann sind die Preise auf dem Spotmarkt günstig? Aus meiner Sicht gibt es da zwei Hauptszenarien:

          1. Überangebot durch die Erneuerbaren (Sonne, Wind)
          2. Geringe Nachfrage

          Und im Gegenzug: Wann sind die Preise teuer?

          1. Dunkelflaute
          2. Hohe Nachfrage (Morgens, Abends) bei Privathaushalten

          Der erste Schritt bei uns war, den von uns erzeugten Strom lokal zu verbrauchen. Entlastet Netze zu Spitzenzeiten (Sonne) UND entlastet die Stromrechnung. Der zweite Schritt war, die Dauer der lokalen Verwendung mit einem Speicher zu erweitern. Auch das bringt Entlastung für die Netze und die Stromrechnung.

          Der nächste logische Schritt für mich ist es (kostenseitig UND zur Entlastung der Netze), den Strom bei geringerer Nachfrage oder bei einem Überangebot abzunehmen. Und damit auch verhindere, dass ich Strom bei hoher Nachfrage und damit hoher Netzlast (Morgens und Abends) beziehen muss. Ich gehe schon davon, dass die Netze das aktuell verkraften, weil es ansonsten der Spotmarkt regeln würde. Da mag ich aber zu wenig Überblick haben. Auf jeden Fall egalisiere ich damit aber die Gesamtlast des Netzes (zu einem Mini-Anteil natürlich nur) und verhindere im Besten Fall sogar, dass ein Gaskraftwerk für eine Spitzenlast in der Dunkelflaute zugeschaltet werden muss.

          Schönes Beispiel von Dir aus den Niederlanden, die das anscheinend auch ähnlich sehen. Das kannte ich noch gar nicht, aber der eine Victron-Vertriebsmitarbeiter im Webinar scheint genau das zu machen.

          Zusammenfassend besteht für mich kein Widerspruch darin, Teilnehmer der Energiewende zu sein UND auch das bestmögliche für seine eigene Kostenstruktur herauszuholen. Mein Arbeitgeber macht mit seinem 24 GW-Solarpark auch nichts anderes. Natürlich wurde diese Investition nur getätigt, weil ein BusinessCase dahinter liegt.
          Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 28.10.2024, 11:57.
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          • Loxtom577
            MS Profi
            • 19.08.2018
            • 504

            #6
            Kann dir da zu 100% zustimmen.
            Die Überbelastung der Netze beschäftigt mich inzwischen fast jeden Tag.
            Es muss immer mehr an Verbrauchern (Wallbox, Klimageräte, Wärmepumpen und Speicher) durch den Netzbetreiber regelbar sein.
            Wer es genau wissen will kann gern nach EnWG §14a googeln.

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            • hismastersvoice
              Supermoderator
              • 25.08.2015
              • 7317

              #7
              Ich bin auch froh das ich nicht alleine bin mit meiner Ansicht...

              Ich habe mich am Anfang sogar geweigert in mein E3DC das laden aus dem Netz aufzunehmen.
              Habe es aber gemacht aus Gründern der Sinnhaftigkeit, das Netz bestmöglich nutzen zu können. Ich mache es aktuell zwar nicht da unnötig.

              Wie Loxtom577 auch schreibt, es muss steuerbar sein.
              Wenn jeder macht was er will (immer dann wenn billig), dann wird das nicht lange gut gehen.

              Wenn ich sehe das sich zB E3DC auch schon auf das laden aus dem Netz vorbereitet, dann wird in nicht all zu ferner Zukunft sich auch was kommen.
              Hatte hier schon in einen Beitrag geantwortet der vom EVU einen Regelkontakt für die Wallbox vorgeschrieben bekommen hat. Scheint langsam los zu gehen.
              Kein Support per PN!

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              • Loxtom577
                Loxtom577 kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Die Steurbarkeit durch den Netzbetreiber muss ab sofort bei den oben von mir genannten Geräten bei einer Neuinstallation immer mit vorgesehen werden. Dazu muss eine entsprechende Leitung vom Verbraucher zum Zählerschrank gelegt werden.
                Batteriespeicher sind nur betroffen, wenn diese aus dem Netz geladen werden.
                Das ganze gilt bereits bundesweit.

              • hismastersvoice
                hismastersvoice kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Vorsehen ja, aber bei fast keinem wird was umgesetzt.

              • Loxtom577
                Loxtom577 kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Spätestens wenn das iMSys mit dem Gateway eingebaut wird, dürfte der Netzbetreiber dann die Nachrüstung verlangen.
            • Prof.Mobilux
              Supermoderator
              • 25.08.2015
              • 4738

              #8
              Absolut. Aber die Netzbetreiber kriegen es ja nicht einmal seit 10 Jahren hin, ihre Stromzähler über ein Smartmeter Gateway anzuschließen. Ich hab jetzt einen neuen Zähler gekriegt und auf Nachfrage haben sie mir geschrieben, dass sie aktuell wieder keine Smartmeter Gateways verbauen und da aber mit Hochdruck bis 2032 (!!) dran arbeiten. Da ist noch viel Luft nach oben.

              Das gleichzeitige verbrauchen zu günstigen Preisen wird aus meiner Sicht kein Problem, weil es der Markt regeln wird. Wenn jeder seinen Soeicher Nachts um 4 Uhr läd, dann wird sich im ersten Schritt die Last egalisieren, im zweiten Schritt wird sich der Preis anpassen. Und in 3. Schritt passen sich wiederum die Verbraucher mit den Speichern an und laden nicht mehr um 4 Uhr sondern zum dann gültigen Minimum. Irgendwann hast du die Lastkurve im Idealfall so egalisierst, dass es sich nicht mehr lohnt. Dann könnte es spannend werden. Aber ich denke bis dahin sind die Speicheranlagen im Grossmassstab verfügbar.
              Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 28.10.2024, 12:32.
              🇺🇦 Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine


              LoxBerry - Beyond the Limits

              Kommentar

              • Prof.Mobilux
                Supermoderator
                • 25.08.2015
                • 4738

                #9
                Ich habe das DESS System von Victron jetzt seit ca. 14 Tagen laufen und ich bin damit sehr zufrieden. Das System rechnet korrekt die Effizienz der eigenen Batterie inkl. Wechselrichterverluste sowie auch den Verschleiß der Batterie sicher mit ein. Es nutzt die Batterie also erst, wenn es sich kommerziell auch lohnt (Faustformel: 10 ct Unterschied zwischen NIedrigphase und Hochpreisphase).

                Ich musste dazu den Wirkungsgrad der Batterie von Standard 90% bei mir auf 80% anpassen: https://community.victronenergy.com/...u=mschlenstedt

                Das System rechnet die eigene Lastkurve sicher mit ein und berechnet auch den Solarforecast. Auch beim Solarforecast lernt das System, inwieweit die eigene Anlage vom Forecast abweicht und berechnet das mit ein (z. B. Abschattungen).

                Teilweise wurde bei mir bei PV Überschuss ins Netz eingespeist anstelle die eigene Batterie zu laden. Um das zu verhindern, habe ich dem DESS per Einstellung "untersagt" auch bei PV Überschuss ins Netz einzuspeisen. Mit dieser Einstellung wird per Solar immer erst die Batterie geladen und erst wenn die Batterie per Solar voll ist, wird ins Netz eingespeist. Das ganze im "Green Mode" (der Trading Mode ist in DE eh verboten).

                Ich bin der Meinung, dass man so auch das Netz zu den Stoßzeiten (Morgens . alle stehen auf - und Abends - alle kochen) deutlich entlastet, weil man seinen Verbrauch aus diesen hohen Phasen auslagert und so das Netz dann auch entlastet. Sollten dann alle Batterien irgendwann mal nachts geladen werden, wird es der Spotmarkt automatisch regeln, weil sich dann dort eine neue Stoßzeit (ggf. in Form eines 3. Tagesmaximums) bilden wird. Damit wird dich dieses Maximum wieder verlagern und damit das Netz wieder egalisieren. Ich glaube aber, dass die Hausakkus das nicht schaffen werden. Die vielen E-Autos, die in Zukunft nachts geladen werden (weil dann die Arbeitnehmer zu Hause sind), sind da schon eine andere Hausnummer. Aber ab 2025 wird es da ja eh bzgl. dynamischen Netzentgelten Änderungen geben. Hoffentlich wird dann auch die Ungerechtigkeit bei den Netzentgelten (Nord-Süd und Ost-West-Gefälle endlich mal behoben).

                Zurück zur Technik:

                Hier sieht man z. B. den Forecast von heute mit extrem hohen Energiepreisen zu den beiden Tagespeaks Morgens (alle stehen auf) und Abends (alle kochen). Aktuell ist Dunkelflaute und damit die Spotmarktpreise am Maximum. Das System hat heute Nacht die Batterie geladen bei ca, 40 ct/kWh (wir leben im Osten mit 21 ct Netzentgelten und Steuern!) und nutzt die Batterie während des Tages in den Peakzeiten. Während PV-Überschuss heute mittag, wird dieser für den Eigenverbrauch genutzt.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.png Ansichten: 0 Größe: 51,8 KB ID: 449084
                Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 12.12.2024, 05:46.
                🇺🇦 Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine


                LoxBerry - Beyond the Limits

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                • Prof.Mobilux
                  Supermoderator
                  • 25.08.2015
                  • 4738

                  #10
                  Und auch heute noch einmal ein schönes Beispiel wie der PV-Forecast genutzt wird. In der Nacht ist die Batterie nur bis 14% SOC geladen worden um den Verbrauch zwischen 8-9 Uhr abzudecken. Der Rest kann dann über PV Überschuss geladen und verbraucht werden.

                  Das System nutzt dazu die eigene Lastkurve der letzten 28 Tage und den Solar-Forecast abzgl. der eigenen PV-Effizienz.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.png Ansichten: 0 Größe: 57,9 KB ID: 449159
                  Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 13.12.2024, 05:26.
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                  • <Andreas>
                    LoxBus Spammer
                    • 07.03.2023
                    • 289

                    #11
                    Alles sehr interessant, was mich interessieren würde, welcher Preis wäre bei dir realistisch für einen fixen Stromtarif?

                    Ich bin ein paar mal auf die Tibber Seite gegangen und hab mir die Strompreise angesehen, es war bei mir nur selten der Fall das der nächtliche Preis günstiger war als wenn ich bei Verifox einen neuen fixen Tarif abschließen würden (und wenn dann auch nur im Cent Bereich)
                    ​​​​​
                    Die Netzentgelte sind schon krass 😬
                    Zuletzt geändert von <Andreas>; 13.12.2024, 05:56.

                    Kommentar


                    • hismastersvoice
                      hismastersvoice kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Das kommt jetzt ganz drauf an was du an "großen" Verbrauchern steuern kannst.

                      Aus meiner Erfahrung mit Tibber...
                      Nur ein eAuto (wird im Sommer meist mit PV geladen), keine Wärmepumpe
                      Ich kaufe je nach Jahr ca. 1500-1800kWh vom Netz zu.

                      Ich würde mit einem fixen Tarif ungefähr beim gleichen raus kommen.
                      Warum?
                      1. Preise sind eben immer wieder höher als die beim fixen wären
                      2. Grundgebühr je Monat für Tibber

                      Wenn man nun eine Wärmepumpe, eAuto und andere Verbraucher nutzen kann, dann könnte man in der Tat etwas sparen.
                      Ich glaube das aufgrund des Wetter im Nov./Dez. mit wenig Wind und noch weniger PV das Jahr für mich sogar schlechter als bei einem fixen Tarif ist.

                      Fixe Tarife sind immer Mischkalkulationen aus niedrigen und hohen Preisen, und zusätzlich aus der Mischung der Kundennutzung.
                      Somit kann es sein wenn du z.B. öfter bei hohen Preise Strom nutzen würdest ein anderer aber meist bei niedrigen Preise, zahlt er deine Nutzung mit.
                      Im Durchschnitt passt es für den Anbieter und den Nutzer gleichermaßen.

                      Da Tibber mich jetzt nicht unbedingt viel mehr kostet, bleibe ich dabei.
                      Im laufe der nächsten 10 Jahren wird es kaum noch andere Tarife geben, und es bleibt einem keine andere Wahl.

                    • <Andreas>
                      <Andreas> kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Ende Januar Februar sind so meine Problemmonate in denen die WP am strugln ist, jetzt sind die Aussentemperaturen noch mild, die Sole noch warm und die Az immer über 6

                      Genau diese Monate sind halt bei dynamischen Tarifen recht teuer

                      Das es früher oder später kein Weg daran vorbei führt bin ich überzeugt, die Notwendigkeit ist einfach gegeben
                  • AlexAn
                    Lebende Foren Legende
                    • 25.08.2015
                    • 4322

                    #12
                    Ich denke langfristig wird der Energiepreis die Leitlinie sein aber mittelfristig bis der Netzausbau "durch" ist wird der mit seinen dynamischen Leistungspreis die Richtschnur sein. Wird spannend Energiepreis Ein/Verkauf, Netzpreis, Prognosen, Regelungen vom Netzbetreiber, private Last/Energiemanager, Speicherbewirtschaftung, Notstromreserven usw. unter einen Hut zu bringen. Im Zweifelsfall sehe ich das wie Dieter und im Vordergrund sollte die Energieeinsparung und Eigenversorgung stehen und nicht das Kapital.

                    Bei uns in Österreich sind gerade die Energiegemeinschaften ganz groß in Mode die in bestimmten Zeiten ganz gute Preise haben. Die "guten" Preise werden mit Sicherheit die Fixtarife anheben da sie ja die teuren Zeiten abdecken müssen. Die Börsenpreise sehe ich wie beim Geld - kann gut gehen aber auch voll daneben gehen
                    Zuletzt geändert von AlexAn; 13.12.2024, 07:26.
                    Grüße Alex

                    Kommentar


                    • AlexAn
                      AlexAn kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Schlau nur auf den ersten Blick da es alle anderen Fixtarife für den normalen Kunden anhebt da sie ja den "Rest" versorgen müssen.
                      Momentan heben derartige Konstruktionen den Netz und Energiepreis da die Kosten auf alle Kunden umgelegt werden.

                    • Prof.Mobilux
                      Prof.Mobilux kommentierte
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                      Schlau im Hinblick auf "die Netze entlasten". Es gibt ein massives Problem im Sommer, wenn alle PVs den Überschuss ins Netz einspeisen.

                    • AlexAn
                      AlexAn kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      ja das kenn ich...
                  • Prof.Mobilux
                    Supermoderator
                    • 25.08.2015
                    • 4738

                    #13
                    Zitat von <Andreas>
                    Alles sehr interessant, was mich interessieren würde, welcher Preis wäre bei dir realistisch für einen fixen Stromtarif?
                    Ich kaufe nur Ökostrom, mein bisheriger Tarif (örtlicher Versorger) lag bei 36 ct/kWh. Klammert man mal die ganzen Lock- und Wechselangebote aus, findest Du nicht viel günstigeres auf dem Markt bei uns (mit 100% Ökostrom).

                    Der Durchschnittspreis bei Tibber liegt bei 34,5 ct/kwh. Daran sieht man schon, dass die Versorger auch durchaus rechnen können und nicht alle doof sind

                    Wie hismastersvoice schon geschrieben hat, kaufen auch die Versorger am Spotmarkt ein und fahren eine Mischkalkulation. Dynamisch lohnt sich meiner Meinung nur, wenn man:

                    1. etwas zur Energiewende beitragen möchte (und kann) und seine Verbräuche steuern kann (Wärmepumpe, eAuto)
                    2. einen Speicher mit nutzen kann für 1.
                    3. Finanzielle Vorteile hat man marginal wenn man 1. und 2. umsetzt, je mehr eigene PV man hat, desto weniger (da die Wintermonate eher die teuren Monate am Spotmarkt sind). Je weniger steuerbare Verbräuche, je weniger lohnt es sich zusätzlich.

                    Ich persönlich bin gespannt, ob die Versorger (gerade bei PV-Besitzern, die sich im Sommer selbst versorgen) ihre Fixpreismodelle überhaupt noch aufrecht erhalten können. Das dürfte für sie nämlich nicht aufgehen. Sobald der Netzausbau aber so fortgeschrtten ist, dass endlich auch die SMart Meter Gateways mal in die Haushalte kommen, dürften Fixpreistarife sowieso eher der Vergangenheit angehören denke ich. Das ist an der Tankstelle ja auch nix anderes.
                    Zuletzt geändert von Prof.Mobilux; 13.12.2024, 08:19.
                    🇺🇦 Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine


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                    Kommentar

                    • Jan W.
                      Lox Guru
                      • 30.08.2015
                      • 1390

                      #14
                      Als im Frühjahr dieses Jahres eine PV-Anlage mit Speicher bei uns installiert wurde, hatte ich eine gleich eine intelligente Messeinrichtung mit beantragt, um im nächsten Jahr auf einen dynamischen Stromtarif wechseln zu können. Mit Wärmepumpe und E-Auto habe ich größere steuerbare Verbraucher, so dass ich durch Nutzung von Strom zu Off-Peak Zeiten das Netz in Spitzenzeiten entlasten kann und gleichzeitig von günstigen Preisen profitiere. Zur Entscheidung für einen Speicher hat auch der Punkt der Nutzung im Winter beigetragen, um sehr hohe Peak-Zeiten durch ein Laden aus dem Netz vermeiden zu können.

                      Nachdem ich mich in der letzten Zeit intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, bin ich sehr ernüchtert. Die Netzentgelte sind in SH sehr hoch, so dass ich selbst bei einem Börsenstrompreis von 0 ct/kWh ca. 20 ct/kWh bezahle. Durch die Nutzung von Strom aus der eigenen PV-Anlage mit Speicher benötige ich Strom aus dem Netz primär in den Wintermonaten, dann allerdings wg. der Wärmepumpe deutlich mehr. Die Netzentgelte werden in 2025 wohl innerhalb Deutschlands ausgeglichener sein, als heute siehe https://www.bundesnetzagentur.de/DE/...ten/start.html, aber machen einen großen Anteil an den Stromkosten aus und sind fix für alle Tageszeiten.

                      Den o.a. Durchschnittspreis von Tibber werde ich durch intelligentes Ladens des Autos und Erhöhung der WW- und Innentemperatur in den günstigen Stunden sicherlich etwas reduzieren können, allerdings werde ich wahrscheinlich kaum unter 30 ct/kWh kommen. Ein Vergleich bei check24 mit Ökostrom basis Tarifen ohne Bonus hat ergeben, dass so ein Tarif mit Preisgarantie für 12 Monate 28 ct/kWh kostet.

                      Bei der Aussicht mit einem dynamischen Strompreis nur minimal sparen zu können, aber das Risiko von deutlichen Preissprüngen bei Dunkelflauten oder zukünftigen internationalen Krisen selbst tragen zu müssen, habe ich mich für einen fixen Stromtarif für das nächste Jahr entschieden.

                      Langfristig wird es vielleicht nur noch dynamische Tarife geben, aber die derzeitige Preisgestaltung an der Strombörse, die sich nach dem jeweils teuersten Anbieter richtet, ist aus meiner Sicht nicht für Endverbraucher entwickelt worden, die einen relativ konstanten Stromverbrauch zumindest über mehrere Tage haben, sondern richtet sich an die Industrie, um Angebot und Nachfrage auszugleichen. Der überwiegende Teil des Stroms wird wahrscheinlich über längerfristige Verträge und nur ein geringer Anteil über die Strombörse gehandelt. Siehe auch https://www.bundesnetzagentur.de/DE/...eis/start.html

                      Auch wenn es für mich im nächsten Jahr mit dem festen Stromtarif überhaupt keine Anreize gibt, mein Auto nicht direkt nach Feierabend zu laden, werde ich trotzdem das Laden auf die "günstigen" Zeiten mit dem Spotpreis-Optimierer verschieben, um das Netz in den Spitzenzeiten nicht zusätzlich zu belasten. Mit etwas Logik und einem Loxberry für das easee Plugin kann ich die Wallbox ziemlich einfach steuern. Technisch könnte ich sogar den Speicher der PV-Anlage über das Netz laden. Dazu hatte ich hier im Forum sowohl wertvolle Hinweise bekommen, als auch weitergegeben.

                      Ich bin gespannt, wie sich die Energiewende weiter entwickelt wenn die Anreize so gering bleiben das Netz in den Spitzenzeiten zu entlasten und intelligente Messsysteme erst bis 2032 (in 7 Jahren) verpflichtend sind. Vielleicht ist der Anteil der E-Autos noch zu gering, das Thema zu neu, die Politik zu träge oder meine Erwartungen zu hoch?
                      Zuletzt geändert von Jan W.; 14.12.2024, 18:52.
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                      • Prof.Mobilux
                        Supermoderator
                        • 25.08.2015
                        • 4738

                        #15
                        Heute habe ich ein Schreiben bekommen, dass bei mir nun am 16.01. auch das Smartmeter Gateway eingebaut wird. Und das, obwohl sie gerade vor 4 Wochen da waren und einen neuen Zähler eingebaut haben - natürlich ohne Gateway... Anscheinend hat das Tibber beantragt. 50 EUR für den Pulse umsonst ausgegeben

                        Ich habe mir heute mal den Spaß gemacht und den Dezember abgerechnet (also 3 Wochen Betrieb mit dynamischen Strompreis). Der Dezember hatte ja die "Dunkelflaute" mit angeblich "extrem hohen Spotmarktpreisen" (wenn man den ganzen aufgeregten Typen auf Youtube ohne Wissen glauben schenkt). Fakt ist, dass die Strompreise teilweise wirklich hoch waren (> 1 EUR/kWh), aber über weite Strecken auch recht niedrig. Auf jeden Fall stellt ja jetzt jeder die dynamischen Strompreise wieder in Frage.

                        Noch zur Ergänzung: Ich heize mit Erdwärmepumpe (die über den Spotpreisoptimierer getaktet ist) und lade ein E-Auto (aber nur Pluginhybrid mit 11 kWh-Batterie - also kein vollwertiges E-Auto). Das Auto wird ebenfalls per Spotpreisoptimierer geladen.

                        So sieht meine Abrechnung für 3 Wochen Betrieb aus:

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.png Ansichten: 0 Größe: 25,2 KB ID: 449766

                        Man sieht, dass er 90 kWh (ca. 6-7 Vollzyklen) aus der Batterie bezogen hat, um die Hochpreisphasen zu umgehen. Die Ersparnis dürfte hochgerechnet auf den gesamten Monat bei ca. 20 EUR gegenüber meinem Altvertrag mit Festpreisen liegen. Wie erwartet also nicht extrem hoch, aber auch nicht verschwindend gering. Vor dem Hintergrund des aktuell "ach so bösen Spotmarktes" ein durchaus gutes Ergebnis.

                        Es macht aber auch klar, dass man insbesondere im Winter mit keinen riesigen Einsparungen ggü. einem Festpreistarif rechnen darf/kann. Aber so negativ, wie der dynamische Strompreis im Dezember auf Youtube und Co. dargestellt wurde, ist es definitiv nicht.

                        Aber ein dynamischer Strompreis ohne Batterie macht in meinen Augen nur mäßig Sinn - zumindest im Winter. Könnte man noch nachrechnen, was ich an dynamischen Strompreis bezahlt hätte, wenn ich die Batterie nicht genutzt hätte. Vielleicht mach ich das über Weihnachten nochmal.... Im Sommer bin ich über die PV autark, sodass mir da der Strompreis wurscht ist - hier hätte man aber vermutlich deutliche Einsparungen ggü. einem Festpreistarif auch ohne Batterie.
                        🇺🇦 Hilfe für die Menschen der Ukraine: https://www.loxforum.com/forum/proje...Cr-die-ukraine


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