Loxone only zu KNX + MS umwandeln?

[RiverRaid]

Hy @all,

Ich habe damals eine Loxone komplett Verkabelung bekommen und kannte mich, was Automation angeht leider überhaupt nicht aus.

Meine Situation:
Die Verbraucher (Steckdosen, Lichter, Raffstoren) sind zentral in den Verteiler gezogen worden.

Die Taster (sind ganz normale Taster) sind per Cat6 zentral in den Verteiler gezogen.

Temperatur und Feuchtigkeitsfühler sind per 1-Wire angebunden.

LED-Stripes sind per DMX Extension und Dmx4all - Dimmer versorgt.

Könnte man diese Installation auch auf Miniserver + knx (statt der Extensions) ändern und falls ja, wie groß wäre der Aufwand? Könnte man das auch nach und nach erledigen (wann immer hält wieder ein bisschen Geld in der Kriegskasse ist ?

Nachdem ich immer mehr von den Vorteilen von knx lese (bistabile Relais und 16a und Strommessung, Ausfallsicherheit etc) und mir die Marschrichtung von Loxone im Moment überhaupt nicht gefällt denke ich mir, es macht vielleicht Sinn?

Oder kommt vielleicht jemand von euch aus der Gegend Baden (Niederösterreich) oder kennt einen Elektriker, der sich da auskennt?

Danke!

[Gast]

Hallo Andi,

prinzipiell ist auch bei Dir der Anschluss von KNX Aktorik (Schalten, Dimmen) möglich. eine eventuelle Umrüstung kann auch sukzessive Erfolgen.
Allerdings: Du benötigst eine KNX-Spannungsversorgung, die KNX-Parametrier-Software "ETS" und wenns dumm läuft (so wie bei mir) auch noch eine KNX-Programmierschnittstelle. Der Aufwand, eine passende Struktur in der ETS anzulegen und diese dann auch noch in LoxConfig zu übertragen, ist allerdings nicht zu unterschätzen.

Solange die Taster noch über den MS laufen hast Du an dieser Stelle auch keine erhöhte Ausfallsicherheit. Zumindest haben die meisten KNX-Aktoren eine Handbedienung, Licht und Strom können dann immerhin manuell im Schaltschrank geschaltet werden.

ich würde funktionierenden Bestand vermutlich nicht austauschen und bei zusätzlicher Aktorik muss man sich über den erhöhten Aufwand im Klaren sein.

Grüsse, Jens

[KapeOne]

die KNX-Parametrier-Software "ETS" und wenns dumm läuft (so wie bei mir) auch noch eine KNX-Programmierschnittstelle.

Nicht zwangsläufig - es gibt Hersteller, die KNX-Aktoren anbieten, die ohne ETS "eingestellt" werden können, z.B. Lingg&Janke

[Jan W.]

Hallo Andi,

es gibt eine ETS5 Light Version, die "fast" umsonst ist, wenn man einen Online-Kurs erfolgreich absolviert hat. Es fallen dann nur die Kosten für einen Dongle an, so dass man statt ca. 260 Euro nur noch 90 Euro bezahlt. Hier wird das ganz gut erläutert. Mit dieser Version kann man 20 Geräte pro Projekt einbinden. Wenn Du die gesamte Logik auf dem Miniserver lässt, dann wird die ETS Software nur einmal für die Initialisierung der KNX Komponenten benötigt und die Lizenz reicht völlig aus, da Du deine KNX Komponenten auf mehrere Projekte aufteilen kannst. Je mehr Intelligenz Du bei KNX lassen möchtest, desto umständlicher wird die Aufteilung Deiner KNX Komponenten auf mehrere Projekte. Bis Du hier an die Grenze stößt, wird es aber sicherlich noch dauern und Du kannst die KNX Programmierung über ETS kennenlernen. Es ist schon deutlich aufwändiger und nicht so intuitiv im Vergleich zu Loxone.

Die bereits angesprochene KNX Spannungsversorgung (oder alternativ eine Drossel) benötigst Du auf jeden Fall. Ich verwende einen Apple Macbook und sowohl die ETS5 als auch Loxone Config laufen in einer virtuellen Maschine unter Windows. Selbst in so einer komplexeren Umgebung kann ETS5 bei mir den Miniserver für die Programmierung verwenden, so dass kein weiteres IP Gateway für KNX erforderlich ist. Es gibt aber auch User im Forum, bei denen dies nicht funktionierte. Ich würde KNX eher bei Erweiterungen einsetzen, als bestehende Komponenten zu ersetzen. Zum Kennenlernen von KNX gibt es auf knx.org recht gute Webinare und einen eCampus.

Gruß Jan

[Automation]

Der Aufwand für den elektrischen Austausch hält sich in Grenzen. Extension raus, KNX Aktoren rein neu aufklemmen und gut is.
Die taster kannst du ja so belassen wie sie sind.
Jedoch musst du in der Konfig dann so ziemlich einiges anfassen, jeder Ausgang muss dann neu parametriert werden.
Ob sich das tatsächlich lohnt, das musst du dir schon selber beantworten. Ich würde - wenn überhaupt - die Ausgäne ersetzen, wo du tatsächlich einen Mehrnutzen kriegst.

[Leigh]

Also, wenn die Extensions raus kommen, darf man natürlich nicht vergessen, die Digitalen Eingänge irgendwo mit abzudecken.
Also Binäreingänge oder Konzentratoren.
Ich würde an deiner Stelle alles in ruhe und der Reihe nach machen.
Dann wenn es benötigt wird, oder sinnvoll is.
Andererseits, wenn ich sehe was ein ABB SA/S 12.16.6.1 kostet, kannst ne Extension verkaufen und hast beim Kauf via ebay trotzdem noch was über...

[Automation]

Also, wenn die Extensions raus kommen, darf man natürlich nicht vergessen, die Digitalen Eingänge irgendwo mit abzudecken.

Ich Depp, ...
klar Extension raus, digitale Eingänge raus.....Dann kannst du die Taster nicht einfach so belassen. Du siehst es wird also schon ein grösseres Unterfangen

[Leigh]

Ich Depp, ...

Sag Doch nicht Depp.
Das tut doch weh...

[RiverRaid]

Hi,

ich danke euch für eure Antworten!
Das wird ja dann doch mehr kosten, also muss ich noch ein wenig sparen, aber früher oder später würde ich es gerne machen. Mich nerven die 5A Relais in den extensions... (Bei der Multiextension haben sie ja auch 16A, wieso nicht auch bei der LOX) und dass keine Strommessung dabei ist. Und anscheinend hat Loxone im Moment ja nicht vor, den MS und die Extensions auf einen neuen Hardwarestand zu verbessern.

Eine Frage hätte ich noch
Sind die KNX aktoren dann wie normale Ausgänge ansprechbar, sprich kann ich in der Programmierung zB bei einem Taster einfach beim Ausgang statt dem DO dann KNX anfügen?

[Gast]

Hallo Andi, du gibst als Ausgang einfach einen Knx-Aktor an. Schau dir mal in der Loxone Config Software mit "F4" und dann "KNX/EIB Aktor" alles an.

Gruß,
Michael

[RiverRaid]

Mache ich, danke. Knx ist für mich leider totales unbekanntes Neuland :/

[Gast]

KNX ist nicht schwerer als die Loxone Geschichten, zumindest nicht die Grundfunktionen. Ich empfehle dir den KNX eCampus, habe die Lektionen vorgestern noch gemacht um den Voucher für die ETS5 zu bekommen.Dort kannst du dir aber auch direkt ansehen wie alles funktioniert und bist eigentlich danach schon recht fit für Basis KNX Programmierung. Da die ETS4 Liter nicht mehr verfügbar ist musst du in den saueren Apfel beißen und die ETS5 Liter mit eCampus Training für ca. 90 € nehmen. Aber auf Dauer kommst du wesentlich günstiger und ausfallsicherer hin. Habe z.B. letzte Woche erst einen 16-Fach Aktor von MDT für 240 € gekauft.

Gruß, Michael

[Gast]

Hi,
Mich nerven die 5A Relais in den extensions... (Bei der Multiextension haben sie ja auch 16A, wieso nicht auch bei der LOX)

Wieso denn das?

Wieso verwendest Du für diese Zwecke nicht die dafür vorgesehenen Koppelrelais? Mit denen kannst Du an den Ausgängen dann die gewünschten 16A schalten.

Du kannst die von Finder außerhalb des Loxone-Shops auch um die 8 Euro pro Stück beziehen. Oder Du nimmst andere wie Finder und sparst noch mehr. Der Aufwand ist damit auch sehr gering, da nur die Koppelrelais zwischengeschaltet werden müssen. Dies kannst Du schnell selbst erledigen.

Lass aber noch einen Elektriker drüber schauen!

KNX hat auch Nachteile da die Logikbausteine in Form der Hardware teuer gekauft und mit ETS eigerichtet werden muss.

Zudem brauchst Du auch noch KNX Taster die auch schnell ins Geld gehen.

Ich selbst habe in meinem Neubau auf die Basis von Loxone gesetzt und KNX Taster verwendet, da ich zu viele Schalter benötigt und zudem das Bild der Inneneinrichtung verschandelt hätte.

Alleine bei der Anzahl an Tastern von 25 Stück ist die Lite-Version von ETS nicht mehr nutzbar. Wer hat schon bei einem Kompletten Haus, das aus Bustechnik setzt weniger als 20 Geräte im Einsatz. Das dürften eher wenige sein.

Ich würde mir das Geld sparen und die Koppelrelais einsetzen. Welche Nachteile siehst Du noch so schwergewichtig?

Zudem wird wohl die Geschwindigkeit darunter wenn Du mehrere Ausgänge in Szenen gleichzeitig schalten willst.

Wenn Du hauptsächlich KNX verwenden möchtest solltest Du zudem über einen KNX-Server nachdenken der ebenfalls sehr teuer ist. Sehr häufig wird der von Gira eingesetzt. Plan hierfür alleine über 2000 Euro ein.

Ich habe mich in einer langen Planung (über ein Jahr vor dem Bau des Hauses )und unzähligen Gesprächen mit unterschiedlichen Elektrikern lfür Loxone entschieden. KNX ist abgesehen von der Visualisierung und der Einrichtung durch den Elektriker auch nicht unbedingt so viel teurer.

Da ich alles selbst gemacht habe und nur die Abnahme von einem Elektriker durchgeführt wurde war das ein großer Kostenvorteil für mich.

Aber auch ich habe fast 20000 Euro für das Ganze Material hingelegt.

[RiverRaid]

Hi. Mein Elektriker hat damals leider keine Koppelrelais gesetzt und ich selbst arbeite sehr ungern im Schaltschrank herum, da ich zu wenig Ahnung davon habe und auch in meinem Bekanntenkreis niemand gute Kenntnisse davon hat.
Und jetzt im.Nachhinein einen Elektriker zu finden, der 4 Koppelrelais einbaut ist gar nicht so leicht, entweder ist der Auftrag zu Klein, oder sie verlangen > 400€ dafür...

[Gast]

Hey Andi,

was sagt denn Dein Elektriker dazu der Dir die Elektrik ursprünglich gemacht hat.

Der Einbau bei 4 Koppelrelais liegt liegt im Aufwand ca. bei 15-30 Minuten und über 400 Euro dafür sind deutlich zu viel.

Dass Du Dich nicht daran traust verstehe ich natürlich auch wenn der Aufwand hier eher gering ist.

Wenn Du Dich doch noch dran trauen solltest, dann gib Bescheid!

Es ist nur am jeweiligen digitalen Ausgang die Verbindung die zum Verbraucher führt (also der zweite Kontakt am Ausgang der Extension bzw. des Miniservers) abzuziehen und mit dem Ausgang des Koppelrelais zu verbinden.
Den zweiten Kontakt verbindest Du nun mittels einer neuen kurzen Leitung mit dem Eingang des Koppelrelais. Der Nullleiter des Vertrauens ist ja von der Veränderung nicht betroffen. Du benötigst dann nur noch eine weitere Leitung um den Nullleiter mit dem Eingang des Koppelrelais zu Verbinden und eine Leitung zu der Phase.
Also benötigst Du innerhalb des Wählerschranks 3 kurze Leitungen (2x Leiter 1xNullleiter).

Siehe hier die Anleitung von Loxone:

http://www.loxone.com/dede/service/dokumentation/verkabelung.html#Verkabelung-Koppelrelais