Blitzschutz in Gartenhütte

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  • schurli
    Extension Master
    • 29.01.2019
    • 107

    #1

    Blitzschutz in Gartenhütte

    Hallo Loxonauten,

    hier ein Thema, das mich gerade beschäftigt, wenn es auch nicht unbedingt direkt mit Loxone zu tun hat. Wir haben vor 2 Jahren neu gebaut, alles mit Loxone automatisiert was geht. Ein Blitzableiter mit Fundamenterder wurde auch eingebaut.

    Jetzt gibt es auf unserem Grundstück noch ein alte kleine Gartenhütte mit Blechdach. In diese Gartenhütte laufen neben Strom aus dem Haus auch 2 CAT Kabeln.

    Bei meinem Cousin, der eine ganz ähnliche Situation (Haus mit Blitzableiter und Hütte ohne Blitzschutz aber mit Netzwerkkabeln) hat, hat diesen Sommer der Blitz eingeschlagen. Ein Teil des Blitzes ging wohl in die Gartenhütte und von dort über die Netzwerkkabeln zurück ins Haus und hat ihm dort sämtliche Geräte (Router & Co) zerstört, die am Netzwerk hingen.

    Das möchte ich vermeiden. Jetzt habe ich mir auf der Hütte einen Blitzableiter installiert, 8 mm Alu rund ums Dach mit Fängern an jeder Ecke und diesen an einen vorhandenen Tiefenerder bei der Hütte angeschlossen. Das war ohne großen Aufwand möglich.

    Wie viel hilft das jetzt? Kann ich noch was machen?

    Ich weiß schon, das müsste der Elektriker machen. Möchte aber ausloten, was ich als Laie noch ohne großen Aufwand machen kann.

    Danke für jedes Feedback

    Georg
  • Jan W.
    Lox Guru
    • 30.08.2015
    • 1369

    #2
    Ich bin zwar kein Blitzschutzexperte, aber mit Netzwerk kenne ich mich aus ;-) Statt Kupferkabel ist LWL standardisiert und relativ kostengünstig um ein Übergriff durch Blitzschlag zu verhindern. Potentialunterschiede sind auch kein Thema mehr.

    Du benötigst z.B. 2 Medienkonverter und LWL Kabel (Multimode, OM4): Bessere Switches bieten auch SFP Ports für einen Transceiver (z.B. 1000Base-SX) statt einem Medienkonverter.
    Miniserver v14.5.12.7, 2x Ext., 2x Relay Ext., 2x Dimmer Ext., DMX Ext., 1-Wire Ext., Gira KNX Tastsensor 3 Komfort, Gira KNX Präsenzmelder, Fenster- und Türkontakte, Loxone Regen- und Windsensor, Gira Dual Q Rauchmelder vernetzt, 1x Relais-Modul
    Loxberry: SmartMeter, MS Backup, CamConnect, Weather4Lox
    Lüftung: Helios KWL EC 370W ET mit Modbus TCP - via Pico-C
    Heizung: Stiebel Eltron WPF 5 cool (Sole-Wasser WP) mit ISG, FB-Heizung mit 18 Kreisen, Erdsonde - via modbus/TCP
    Node-RED: IKEA Tradfri

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    • Thomas M.
      Lebende Foren Legende
      • 25.08.2015
      • 3252

      #3
      Zu allererst müssen wir mal zwischen direkten und indirekten Blitzschlag unterscheiden.

      Direkter Blitzschlag: Fangeinrichtungen und Blitz in Erde ableiten - fertig. Hier soll ja verhindert werden, dass der Blitz nicht über Hausmauern und sonst wo in die Erde geht, diese unterwegs sprengt (schlagartig verdampfendes Wasser) und am Weg in die Erde den Dachstuhl abfackelt.

      Falls die Gartenhütte quasi im "Blitzschatten" vom Wohnhaus steht, also der Blitz garnicht direkt in die Hütte einschlagen kann, braucht man auch keinen Schutz gegen direkten Blitzschlag. Aber wie erwähnt, hier gehts ja um nicht viel.


      Indirekter Blitzschlag:
      Hier wird es spannend.

      https://www.dehn.de/de/basiswissen-b...tzzonenkonzept

      Bei jedem Übergang eines Kabels von einer Blitzschutzzone zur nächsten ist eine Maßnahme nötig.
      Sprich Kabel (unmittelbar) beim Gebäudeeintritt. Bei uns konkret von LPZ 0 (b) auf LPZ 1.

      "Am Übergang der Blitz-Schutzzone 0B auf 1 (beziehungsweise dem Blitzstrom-Ableiter nachgeordnet am Übergang der Blitz-Schutzzonen 1 auf 2 und höher), erfolgt der Einsatz von Überspannungs-Ableitern zum Schutz vor Überspannungen. Ihre Aufgabe ist es, die Restenergie der vorgelagerten Schutzstufen weiter abzuschwächen sowie die in der Anlage induzierten oder dort selbst erzeugten Überspannungen zu begrenzen."

      Zuletzt geändert von Thomas M.; 21.09.2021, 05:48.

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      • schurli
        Extension Master
        • 29.01.2019
        • 107

        #4
        Danke Jan und Thomas für das Feedback.

        @Jan: Ein Lichtwellenleiter (LWL?) ist halt nicht verlegt worden, sondern ein CAT7 Erdkabel.Kann ich das trotzdem irgendwie entkoppeln? Z.B. mit Medienkoppler im Haus oder in der Hütte?

        @Thomas: Was heißt das praktisch? Was ist eine Maßnahme?

        Kann ich z.B. die Schirmung des CAT Kabels auf Erde legen? Da stellt sich natürlich die Frage, ob auf die Erde vom Haus oder von der Hütte? Soll ich die Erde der Stromleitungen, die in die Hütte gehen, auf den Tiefenerder der Hütte hängen? Damit wäre der Fundamenterder des Hauses mit dem Tiefenerder der Hütte potentziallos. Nur wenn ein Blitz einschlägt und es trotzdem zu Potenzialdifferenzen kommt, dann hätte ich Angst, dass mir die 2.5mm² Kupferleitung der Erde der Stromleitung verdunstet.

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        • Thomas M.
          Lebende Foren Legende
          • 25.08.2015
          • 3252

          #5
          "Praktisch" bedeutet quasi sinngemäß die Theorie umgesetzt.

          Im Fall Haus - Kabel - Gartenhütte hast ja 2 Übergänge von LPZ 0b auf 1 und von 1 wieder auf 0b. D.h. wenn du es normgerecht machst, dann hast einen beim Haus und bei der Hütte einen Überspannungsschutz


          Theoretisch durchdringe ich mit einer Außenleuchte der Haustüre mit dem Kabel 5cm von LPZ1 in die LPZ 0b und brauche dort einen Überspannungsableiter.
          Praktisch macht das niemand, weil was soll der Unfug.


          Dann kommst womöglich vom Hundertsten ins Tausendste ...
          Wenn gar Potenzialunterschiede zwischen Haus und Hütte vorhanden sind, fließt ja ständig STrom über den Schirm. Korrosion, ... Dann bräuchtest ja weider einen POT Ausgleich zwischen Haus und Hütte.

          Ich würde einfach fertige Überspannungsdinger kaufen und wenn möglich im Haus und Hütte platzieren. Die gibt es mittlerweile eh für jeden Anwendungsfall ...
          Netzwerk:
          Überspannungsschutz für die Ethernet Infrastruktur bis 10 Gbit/s (bis Class EA / 500 MHz) Patchkabel mit Überspannungsschutz CAT 6A im Channel IP66-Variante für Outdoor-Anwendungen Power over Ethernet IEEE 802.3 konform (bis PoE++ / 4PPoE) Jederzeit nachrüstbar


          230V-Kabel


          Im schlimmsten Fall ist sonst Miniserver und was weiß ich kaputt und dann macht das keinen Spass. Ein kleiner Überspannugnsableiter kostet weniger als ein grober Schaden.


          Gibts eine Garantie, dass mit diversen Überspannungsschutz-Dingern nach einem direkten/indirekten Blitzschlag nichts kaputt ist ... nein.
          Zuletzt geändert von Thomas M.; 21.09.2021, 11:45.

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          • schurli
            Extension Master
            • 29.01.2019
            • 107

            #6
            Danke für die Links, Thomas. Mir war nicht bewusst, dass es diese Überspannungsableiter auch für CAT Kabeln gibt. Das ist ja eigentlich einfachst zu installieren. Für meine beiden CAT Kabeln einfach machbar.

            Sehr cool. Danke!

            Kommentar


            • Thomas M.
              Thomas M. kommentierte
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              die gibts für alles fix und fertig. Ob cat, koax, ...
          • Thomas M.
            Lebende Foren Legende
            • 25.08.2015
            • 3252

            #7
            Und hinsichtlich Kosten Ableiter vs. fetter Schaden sehr überschaubar.

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