schon immer blicke ich neidisch auf die Bilder von den Verteilern aus Österreich, in denen Kabelkanäle usw verbaut werden können und Schutzklasse 1 scheinbar zulässig ist (z.B. Loxone BaseCamp). Bei uns in Deutschland wird üblicherweise Schutzklasse 2 Installiert, nach meiner Recherche kommen die Anforderungen hierfür aktuell wiefolgt zustande (früher war das scheinbar anders oder stand direkt in der TAB):
1. In der TAB 2019 steht unter 8. das für Stromkreisverteiler die VDE-AR-N 4100 gilt (der Begriff Stromkreisverteiler ist hier nicht näher definiert)
2. In VDE-AR-N 4100 2019-04 steht unter Punkt 8 das Stromkreisverteiler außerhalb von Zählerschränken einer der beiden Normen entsprechen müssen:
- Zusätzlich ist in Wohngebäuden DIN 18015-1 zu beachten
- Hier ist auch der Begriff "Stromkreisverteiler" definiert.
3. DIN 18015-1 Punkt 5.2.5 Wohnungsanlagen fordert (mindestens einen) Installationskleinverteiler nach DIN EN 60670-24 (VDE 0606-24) und DIN 43871. Bei Einfamilienhäusern auch als Verteilerfeld in gemeinsamer Umhüllung mit Zählerplätzen nach DIN VDE 0603 (VDE 0603) (Außerdem noch jede Menge anderes Zeugs)
Jetzt stellt sich mir aber die Frage warum z.B. der Wärmepumpenhersteller einen "Schaltkasten" aus Blech mit SKI verwenden darf. Hier gehen (unter Umständen mehrere) Zuleitungen hinein, drin wird wild geschaltet (eventuell sind auch Motorschutzschalter und Sicherungen drin), und viele abgehende Leitungen versorgen die angeschlossenen Betriebsmittel(Pumpen, usw.). Dieser Kasten ist nur mit Werkzeug zu öffnen und somit vermutlich nicht Laienbedienbar und warscheinlich auch kein "Stromkreisverteiler". Weiß jemand unter welche Norm so ein "Schaltkasten" fällt?
Wenn das hier also so geht, warum nicht auch mit Loxone?
Meine Idee wäre nun das ganze aufzuteilen. Einen Installations(klein)verteiler mit den ganzen Sicherungen und Automaten, SKII, Laienbedienbar, mit Abdeckungen usw. Zusätzlich oben drüber (oder irgendwo direkt daneben) einen weiteren Schaltschrank (Schutzklasse I, Nicht Laienbedienbar) mit Montageplatte und ohne die Plastik Abdeckungen (z.B. von Rittal) zu verwenden. Hier dann alle Loxone und Klemmen Bauteile, bzw alles was nicht Laienbedienbar sein muss.
Hätte den Vorteil das man mit einer Montageplatte viel schöner und Platzsparender Arbeiten kann und nicht ewig diese Abdeckungen und das Isolierte Montagegerüst Probleme macht. Netzteile können auch leichter installiert werde, kühlt auch besser. Zudem günstiger und aktuell besser zu bekommen (Bis mal die ganzen Einzelbauteile von Hager lieferbar sind...).
Was denkt Ihr, was sind die Nachteile? Welche Normen könnten dem im Weg stehen?
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