2. Verteiler in Schutzklasse 1 für Loxone

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  • quartz
    Smart Home'r
    • 04.05.2018
    • 37

    2. Verteiler in Schutzklasse 1 für Loxone

    Hallo zusammen,

    schon immer blicke ich neidisch auf die Bilder von den Verteilern aus Österreich, in denen Kabelkanäle usw verbaut werden können und Schutzklasse 1 scheinbar zulässig ist (z.B. Loxone BaseCamp). Bei uns in Deutschland wird üblicherweise Schutzklasse 2 Installiert, nach meiner Recherche kommen die Anforderungen hierfür aktuell wiefolgt zustande (früher war das scheinbar anders oder stand direkt in der TAB):

    1. In der TAB 2019 steht unter 8. das für Stromkreisverteiler die VDE-AR-N 4100 gilt (der Begriff Stromkreisverteiler ist hier nicht näher definiert)
    2. In
    VDE-AR-N 4100 2019-04 steht unter Punkt 8 das Stromkreisverteiler außerhalb von Zählerschränken einer der beiden Normen entsprechen müssen:
    - DIN EN 60670-24 (VDE 0606-24) 2014-03 Dosen und Gehäuse für Installationsgeräte für Haushalt und ähnliche ortsfeste elektrische Installationen, Teil 24: Besondere Anforderungen für Gehäuse zur Aufnahme von Schutzgeräten und ähnlichen energieverbrauchenden Geräten
    - DIN EN 61439-3 (VDE 0660-600-3) 2013-02 Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen, Teil 3: Installationsverteiler für die Bedienung durch Laien (DBO)
    - Zusätzlich ist in Wohngebäuden DIN 18015-1 zu beachten
    - Hier ist auch der Begriff "Stromkreisverteiler" definiert.

    3. DIN 18015-1 Punkt 5.2.5 Wohnungsanlagen fordert (mindestens einen) Installationskleinverteiler nach DIN EN 60670-24 (VDE 0606-24) und DIN 43871. Bei Einfamilienhäusern auch als Verteilerfeld in gemeinsamer Umhüllung mit Zählerplätzen nach DIN VDE 0603 (VDE 0603) (Außerdem noch jede Menge anderes Zeugs)
    (-> Eigentlich wären hierdurch jetzt separate Installationsverteiler (nicht klein und nicht im Zählerschrank, nach DIN EN 61439-3), wie wir sie alle haben, schon wieder ausgeschlossen, oder?)
    4. DIN EN 61439-3: Die hab ich leider nicht, vermutlich müsste also wenn dann hier was drin stehen zur Schutzklasse, wahrscheinlich Schutzklasse II (vielleicht steht das da auch gar nicht mehr drin?)


    Jetzt stellt sich mir aber die Frage warum z.B. der Wärmepumpenhersteller einen "Schaltkasten" aus Blech mit SKI verwenden darf. Hier gehen (unter Umständen mehrere) Zuleitungen hinein, drin wird wild geschaltet (eventuell sind auch Motorschutzschalter und Sicherungen drin), und viele abgehende Leitungen versorgen die angeschlossenen Betriebsmittel(Pumpen, usw.). Dieser Kasten ist nur mit Werkzeug zu öffnen und somit vermutlich nicht Laienbedienbar und warscheinlich auch kein "Stromkreisverteiler". Weiß jemand unter welche Norm so ein "Schaltkasten" fällt?
    Wenn das hier also so geht, warum nicht auch mit Loxone?


    Meine Idee wäre nun das ganze aufzuteilen. Einen Installations(klein)verteiler mit den ganzen Sicherungen und Automaten, SKII, Laienbedienbar, mit Abdeckungen usw. Zusätzlich oben drüber (oder irgendwo direkt daneben) einen weiteren Schaltschrank (Schutzklasse I, Nicht Laienbedienbar) mit Montageplatte und ohne die Plastik Abdeckungen (z.B. von Rittal) zu verwenden. Hier dann alle Loxone und Klemmen Bauteile, bzw alles was nicht Laienbedienbar sein muss.

    Hätte den Vorteil das man mit einer Montageplatte viel schöner und Platzsparender Arbeiten kann und nicht ewig diese Abdeckungen und das Isolierte Montagegerüst Probleme macht. Netzteile können auch leichter installiert werde, kühlt auch besser. Zudem günstiger und aktuell besser zu bekommen (Bis mal die ganzen Einzelbauteile von Hager lieferbar sind...).


    Was denkt Ihr, was sind die Nachteile? Welche Normen könnten dem im Weg stehen?
  • Michael Sommer
    Lox Guru
    • 25.08.2015
    • 1942

    #2
    In einer Dachgeschosswohnung sollen Smarthome und der Installationskleinverteiler (Wohnungsverteiler) in einem Gehäuse realisiert werden. Kann ein Feldverteiler mit der Schutzklasse I für den Einbau in der Hohlwand eingesetzt werden? Dürfen Installationsverteiler generell mit Schutzklasse I im privaten Bereich eingesetzt werden? Das Gehäuse besteht komplett aus verzinktem Stahl. Müssen hier RCDs im Zählerschrank (SK II) vorgesehen werden oder reicht es, im Zählerschrank (SK II) Sicherungen zu setzen und mehrere RCDs im Wohnungsverteiler SK II vorzusehen?

    Welche Anforderungen stellt die neue DIN 18015-1:2020-05? Alles zum Geltungsbereich der Norm und den aktuellen Ausstattungswerten – inkl. Beispiele. Infos hier!


    Wenn ich in den oben verlinkten Themen so lese ist Schutzklasse II nicht zwingend anzuwenden. Was ich auf jeden umsetzen würde wären separate / getrennte Felder für Stromkreisverteiler bzw. Zählerschränken in SKII und Steuerung in SKI oder SKII, wenn es Platzmäßig sich umsetzen lässt.

    Sollten im SKI kanalverdrahteten Steuerungsfeld/Schaltschrank Sicherungen bzw. Bedienelemnte für den Laien Zugänglich verbaut sein, kann man ja um diese Bedienelemte einen zusätzlichen Berührungsschutz anbringen, obwohl eigentlch die heutigen Einbaugeräte einen ausreichenden Berührungsschutz (Fingersicherheit) werksseitig besitzen.

    Gruß Michael
    Haustechnik UG: MS2, 7 Extensionen, WAGO 750er I/O-Module, 19"-Notbedienebene, EMA-Anlage
    ELT-Allgemein UG: MS1, 4 Extensionen Notbedienebene, RM+WM-Anlage, Mehrere Shellys
    Wohnung OG: MS1, 8 Extensionen, Notbedienebene, Mehrere Shellys
    Wohnung EG: konvent. E-Installation, Autarke EZR-Regelkreise (0-10V) für Stat.-HZG mit Aufschaltung (Schwellwert) des Heizkreises auf den Miniserver UG, Zeitsteuerung EG-Wohnung aus Miniserver UG). Mehrere Shellys
    LoxBerry-Nutzer: Stats4Lox,
    Testserver: 2xMS-GEN1

    Kommentar

    • Nokpok
      Smart Home'r
      • 08.11.2019
      • 50

      #3
      Das sehe ich genau so wie der herr Sommer,

      Da das setzen von klemmen in deutschland so weit ich weiss im privathaushalt nicht vorgeschrieben ist wird bei denen so wie beim schrank gespart wo es nur geht... sehr wenige entscheiden sich für eine vernünftige installation...

      Der einzige nachteil den ich sehe sind ein paar tausend taler mehr für die installation...


      Kommentar

      • Chrissi
        Extension Master
        • 24.09.2015
        • 150

        #4
        Mich wundert die Aussage im verlinkten Elektropraktiker Artikel, da Stromkreisverteiler immer in SK2 auszuführen sind.
        Im privaten Bereich hätte ich große Bedenken gegen die Ausführung ohne Berührungsschutzabdeckung, Fingersicherheit hin oder her, spätestens wenn ein Laie oder noch schlimmer ein Kind da mal reinfasst ist der Spass vorbei. Man kann auch nicht erwarten das ein Laie sich der Gefahr bewusst ist.

        Was sicherlich eine Lösung sein kann, das man einen Schrank als reinen Stromkreisverteiler aufbaut mit SK2 und Abdeckungen und einen weiteren abschließbaren Leer Schrank mit Montageplatte daneben hängt wo nur die Smart Home Technik installiert ist.

        Kommentar

        • Mango
          MS Profi
          • 10.10.2015
          • 652

          #5
          Ohne die ganzen Vorschriften komplett gelesen zu haben sehe ich es so:

          Die SK2 ist die Mindestanforderung. Für mich persönlich birgt die SK2 erhebliche Gefahren für Fachkräfte. Isolationseffekts sind nicht direkt erkennbar.

          Die SK1 sehe ich als höherwertig an, sofern das auch alles ordentlich umgesetzt ist. Eine automatische Abschaltung ist hier eher garantiert.

          Zu beachten ist natürlich immer die Netzform! Im TT muss jeder Stromkreis, egal ob Verteilerstromkreis oder Endstromkreis über einen RCD abgesichert sein.

          Es gibt keine Norm in der es verboten ist die SK1 anzuwenden!

          Es gibt sogar Verteilungen die SK1 & SK2 zugleich bieten.

          Ebenfalls kenne ich keine Bauteile die durch einen Laien gewechselt werden können, so dass die Schutzklasse aufgehoben bzw. geändert wird!
          Take it easy, but take it.

          Kommentar

          • Klartext
            LoxBus Spammer
            • 25.08.2015
            • 426

            #6
            Habe ebenfalls einen SK1 Verteiler in Deutschland verbaut, damals wurde mir das so abgesegnet, Zählerschrank brauchst hald SK2

            Ich finde es einfach ordentlicher wenn die Andern sauber in Kabelkanälen sind, und man hat auch keine Probleme mit Netzteilen ez.

            Wenn du mehr als Fingersicherheit willst dann kann man auch eine Plexiglasplatte drüber machen, ich hab für mich entschlossen das es reicht wenn er abgesperrt ist

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            Zuletzt geändert von Klartext; 07.05.2022, 12:22.

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