Verteiler selbst bauen vs Feldverteiler

[moeppel0815]

Guten Morgen zusammen,

ich plane derzeit die Loxone Installation meines Kumpels. Ich habe schon ein paar Loxone-Projekte gemacht, aktuell bin ich aber in der luxuriösen Situation, dass ich schon zur Rohbau-Phase angefragt wurde und somit viel Spielraum hab, vor allem hinsichtlich Verteiler. Bisher musste Loxone immer "kurz vor Einzug" in den bestehenden/bereits aufgestellten Schrank noch untergebracht werden, dieses mal kriege ich einen eigenen Schrank nur für mich/Loxone. Mit so viel Freiheit kann ich nicht umgehen, daher mal eine Frage an die Erfahreneren unter Euch


Fertiger Feldverteiler vs selbstgebauter Schaltschrank:
ich habe erst ein paar mal kleine Schränke selbst gebaut (so 40x60 idR) um große Netzteile für Beleuchtung und Audio unterzukriegen. Bei der kommenden Installation möchte ich aber alles in einem Schrank haben. Schaltschrank hätte natürlich den Vorteil, dass ich große Netzteile verbauen kann und somit weniger Netzteile/Platz brauche, allerdings ist das zeitlich natürlich wesentlich aufwendiger als einen fertigen Feldverteiler zu nehmen.
Kostentechnisch sehe ich keinen nennenswerten Vorteil. zB Hager FWB53S für 530 Euro - ein blanker 800x800 Rittal-Schaltschrank liegt da auch schon bei der Hälfte, bis ich alle Innereien beisammen hab, bleiben vllt noch 100-150 Euro Differenz. Dafür sicher ein halber Tag Schrauberei für den Grundaufbau. Also nichts was bei einer 30T Euro Installation den Ausschlag gibt, daher wäre ich erst mal beim Feldverteiler - mit dem wissen dass es ein wenig fummeliger wird was die Kabelverlegung betrifft.
Großer Vorteil ist, dass die gesamte 230V-Installation (mit Ausnahme der Loxone-Versorgung) in einem anderen Schrank ist, es muss also rein die Loxone-Verkabelung verteilt werden, das sollte auch im Feldverteiler noch gut gehen denke ich, was meint ihr?

Klar, beim Feldverteiler kann ich max 150W-Netzteile auf die Hutschiene setzen, aber ich kriege die Räume so gruppiert, dass ich mit 6 HDR-150-24 alles abgedeckt kriege. Da viiiiiiele LED-Bänder eingesetzt werden (15-25m in mehreren Räumen), will ich diese auf Grund der langen Zuleitungen und hohen Lasten direkt in der abgehängten Decke mit Meanwell HLG-Netzteilen versorgen, direkt vor den Compact Dimmern, somit ist die 24V-Zuleitung max 1m lang und ich hab keine Bedenken hinsichtlich Leitungslängen außer das Limit mit den ca 10m Band.


Bei den vielen Netzteilen im Verteiler muss der dann entsprechend groß ausfallen (5x3), ich hab hier mal eine Skizze gemacht wie ich es aktuell planen würde. Was meint ihr dazu? Zu wenig Reserve? Eher auf FWB63S gehen?

Was sind so Eure Entscheidungskriterien für Schaltschrank vs Feldverteiler?

Danke für Eure Einschätzung.
Achja bevor ich gegrillt werde: ein Elektriker ist natürlich mit an Bord und verkabelt die 230V-Seite vorschriftsmäßig. Der hat aber von Loxone keine Ahnung und meinte ich soll man planen und dann setzen wir uns zusammen.

[THX]

Bei selbst gebauten Verteilern (Rittal Schränke) ist meiner Meinung nach das Thema "Berührungsschutz" durch die fehlenden Abdeckungen immer so eine Sache. Ich weiß es gibt Elektrounternehmen die das auch hier so machen, aber ganz "sauber" ist das meiner Meinung nach nicht (zumindest für den Privatbereich nicht). Elektrofuzzi ist hier glaube ich auch der Meinung

[Klartext]

Ich finde die selbstgebauten Schaltschränke immer viel ordentlicher und angenehmer vom Kabelmanagmant, besonders wenn man mal was nachträglich umbaut

Natürlich ist Fingersicher zu verdrahten und zu den Schaltschrank dürfen nur unterwiesene Personen Zugang haben (Schlüssel), optional ne Plexiglasplatte

Das Risiko muss jeder für sich selbst ausmachen, erlaubt ist es jedenfalls in Deutschland

[THX]

..., erlaubt ist es jedenfalls in Deutschland

Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher

Solche abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätten dürfen nur von elektrotechnisch unterwiesenen Personen (BA4) und Elektrofachkräften (BA5) betreten oder „im Inneren“ bedient werden.

Die Frage ist, was formal erfüllt werden muss um einen Endkunden (aus der Sicht eines Betriebes) zur unterwiesenen Person zu machen und wie man die Nachweise (Dokumentation) führt. Aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden

[moeppel0815]

Ja das Thema muss man natürlich berücksichtigen, ließe sich ja aber an sich lösen (zB Schlüssel, Unterweisung). Wobei ich da immer noch Verfechter des gesunden Menschenverstands bin. Ich weiß ich weiß, wenn was passiert zählt das nicht.

Könnte das Thema Wärme ein Problem sein? 10x 150W Netzteile plus zwei kleine für Miniserver und Sensorik?
Da sollen ja schon die Hager-Abdeckungen drauf, sonst hab ich ja das gleiche in grün.

[THX]

Hier hilft ggf. eine Wärmelastberechnung ;-)

[jousch]

Meine Elektriker, der die Abnahme machte, empfohl mir bei den Sicherungen über den Klemmschrauben die gesamte Länge kleine Kabelkanaldeckel als Abdeckung zu montieren. Dann sollte der Berührungsschutz ausreichend gegeben sein.

Im Bereich von Klemmen hab ich am Plan, eine Plexiglasplatte mit Abstandhaltern zu montieren. Das kann extrem gut aussehen.